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Kirchaich mit Nützelbach: Jubiläum 1000 Jahre Kirchaich: Auftakt mit Gottesdienst, Lied und Empfang

Kirchaich mit Nützelbach

Jubiläum 1000 Jahre Kirchaich: Auftakt mit Gottesdienst, Lied und Empfang

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    Am neuen Maskottchen, dem "Aicher Moggl", hatten sowohl die Kinder ihre Freude wie auch  Bürgermeister Thomas Sechser, sein Stellvertreter Hans Albert, MdL Steffen Vogel, Gemeinderat Klaus Thomas und Markus Kager vom Ortskulturring  (von links).
    Am neuen Maskottchen, dem "Aicher Moggl", hatten sowohl die Kinder ihre Freude wie auch  Bürgermeister Thomas Sechser, sein Stellvertreter Hans Albert, MdL Steffen Vogel, Gemeinderat Klaus Thomas und Markus Kager vom Ortskulturring (von links). Foto: Günther Geiling

    "1000 Jahre Kirchaich ist etwas Einmaliges und Grund genug zu feiern. Ein spannendes, ein aufregendes und ein abwechslungsreiches Jahr liegt vor uns. Lange haben wir daraufhin gefiebert und ich danke zu Beginn schon allen für ihre großartigen Ideen zum Jubiläumsjahr unter dem Motto: Mir sin Aicher und des seit 1000 Joar." Mit diesen Worten eröffnete Julian Mauchel als Vorsitzender des Ortskulturrings das Jubiläum "1000 Jahre Kirchaich". Er zeigte sich überwältigt von der großen Teilnahme der Bürgerschaft.

    In der St. Ägidius-Kirche waren die Fahnenabordnungen der Vereine aufmarschiert, der Gospelchor aus Bamberg sang "Oh happy day" und der eremitierte Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, hielt den festlichen Neujahrsgottesdienst. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er das "Amen" als das meist gebrauchte Wort auf der ganzen Welt, das die drei großen Religionen Judentum, Christentum und Islam zum Abschluss ihrer Gebete aussprechen. Es stamme aus dem Hebräischen und bedeute ein Dreifaches: "Ich stimme dem Willen Gottes zu – ich vertraue darauf, dass es gut wird – ich mache mit bei Gottes Willen."

    Bürgermeister: Wir kommen aus dem Feiermodus gar nicht heraus"

    Leider sei dieses Wort aber auch "das Ungeachteste", so Schick. "Das Amen mit Bedacht könnte neue Kräfte wecken, wenn wir so in das Neue Jahr und das neue Jahrtausend hineingehen und bereit sind, etwas daraus zu machen." Das alte Jahr sei gewiss nicht leicht und gut gewesen mit Pandemie, dem unsinnigen Krieg, Millionen Flüchtlingen und Skandalen in Politik und Kirche. Aber auch Gutes sei dabei gewesen. Kirchaich gehe auf sein zweites Jahrtausend zu. "Wir müssen dankbarer werden. Das ist eine große Kraftquelle. Wenn wir tiefer nachdenken, entdecken wir auch Gutes." So lud er ein, das Jubiläumsjahr unter diese Bedeutung des Amen zu stellen.

    Bürgermeister Thomas Sechser dankte Schick, dass er sich die Zeit genommen habe, "das neue Jahr und neue Jahrtausend mit uns zu beginnen. Endlich ist es so weit, dieses große Fest feiern zu können. Die Kirchaicher Vereine haben ja häufig schon bewiesen, dass sie große Feste organisieren und feiern können. Über 20 verschiedene Termine stehen im Programm und das schlägt alles Bisherige. Wir kommen aus dem Feiermodus dabei gar nicht heraus." Seinen besonderen Dank sprach er dem Ortskulturring aus mit den Vorsitzenden Julian Mauchel und Markus Kager. "Hier wird Hervorragendes geleistet und dabei geht einem das Herz auf!"

    Vogel: Ländlicher Raum soll Stärken betonen, statt auf Schwächen zu blicken

    MdL Steffen Vogel gratulierte zum Dorfjubiläum und meinte, "darauf könnt ihr stolz sein mit eurem lebendigen Vereinsleben, eurer guten Dorforganisation und einer Gemeinschaft, die zusammenhält". Er streifte das Ziel der "Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land" und forderte, dass der ländliche Raum viel mehr seine Stärken zeigen sollte, als auf Schwächen zu blicken.

    Julian Mauchel, dem Vorsitzenden des Ortskulturrings, sah man die Freude über die volle Kirche an. Auch er gab seiner Freude Ausdruck, dass der eremitierte Erzbischof den Neujahrsgottesdienst zelebrierte. "Das zeigt, dass es sich hier um etwas Besonderes handeln muss. Lange haben wir darauf gefiebert sowie unzählige Sitzungen, Besprechungen und Telefonate durchgeführt. Doch alles hat sich gelohnt und sie alle sind der Beweis dafür."

    Ein Jagdgebiet im Steigerwald für den Würzburger Bischof

    Alles gehe auf Kaiser Heinrich II. zurück, den Gründer des Erzbistums Bamberg, später heiliggesprochen und im Dom zu Bamberg beigesetzt. Zu seinem Tagesgeschäft habe auch die Ausfertigung von Urkunden gehört, "und die für uns wichtige Urkunde ist eine sogenannte Wildbannurkunde. Damit verleiht Heinrich dem Würzburger Bischof das Recht zur Hohen Jagd, also zur Jagd auf Hochwild, in einem genau beschriebenen Waldgebiet im Steigerwald – letztlich keine Geste von good will, sondern eher eine Ausgleichsmaßnahme", dafür, dass er zuvor Würzburger Gebiete für die Gründung des Bamberger Bistums benötigte.

    Dieses "Harnideseich ist die erste urkundliche Erwähnung unseres Ortes, der historische Moment, der unser Kirchaich in der Geschichte zum ersten Male offiziell in Erscheinung treten lässt". Der Name habe sich später zu "Aich" geändert, das 400 Jahre später zum Kirchdorf erhoben wurde.

    Voller Stolz betonte Julian Mauchel, "ein spannendes, ein aufregendes und ein abwechslungsreiches Jahr liegt vor uns. Mit Sicherheit sehen wir aber auch einem Jahr voller Lachen und voller Schweißperlen auf der Stirn entgegen. Das alles ist es wert, gebührend gefeiert zu werden." Dazu trügen alle bei, weshalb man schon zu Beginn Dank für die vielen Impulse ausspreche, "mit – für – und wegen denen wir feiern: Mir sin Aicher und des seit 1000 Joar".

    Kirchaicher Lied von Dorfrocker Tobias Thomann

    Dieser Satz ist der Refrain eines Lieds, das in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche erklang. "Dorfrocker" Tobias Thomann hat es geschrieben. Bei der Aufführung begleitete ihn eine Singgruppe und auch die Besucher stimmten in den Refrain ein, "mir sin Aicher und des seit 1000 Jahr, mir sin Aicher von die Füß bis in die Haar. Ja, des steckt halt in uns drin, dass mir die Aicher sin. So war's und so wird's immer bleib'n."

    Das neue Kirchaicher Lied "Mir sin Aicher und des seit 1000 Jahr" stellte Komponist und Texter Tobias Thomann (rechts) vor, bekannt als "Dorfrocker", mit einer Singgruppe vor.
    Das neue Kirchaicher Lied "Mir sin Aicher und des seit 1000 Jahr" stellte Komponist und Texter Tobias Thomann (rechts) vor, bekannt als "Dorfrocker", mit einer Singgruppe vor. Foto: Günther Geiling

    In den Strophen wird der Jubiläumsort beschrieben mit "dort, wo die Moggl leb'n, genau im Herzen Frankens. Umrahmt von Hügel schön, der Kirchturm St.Ägidius, der über allem thront, seit Ewigkeiten schon." Und auch etwas hintersinnig "des Käppela von oben ins Tal hinunter grüßt. Am Dorfplatz die Lind'n, die eigentlich keine is. Egal, eins is gewiss: Mir sin die Aicher".

    Gäste und Einheimische feierten dann auf dem Festplatz neben der Kirche weiter den Auftakt des Dorfjubiläums. Die Blaskapelle Kirchaich spielte, das Maskottchen, der "Aicher Moggl", bereitete besonders den Kindern Spaß und das Organisationskomitee und zahlreiche Helfer bewirteten die Gäste. Am 6. Januar steigt das nächste Event in Kirchaich mit der Aussendung der heiligen drei Könige um 10 Uhr in der Kirche. Ab 14 Uhr ist ins Haus St. Ägidius eingeladen, zum "Stärke antrinken".

    Der eremitierte Erzbischof von Bamberg Ludwig Schick (links) mit Kaplan Abbe Moise zelebrierten den Festgottesdienst.
    Der eremitierte Erzbischof von Bamberg Ludwig Schick (links) mit Kaplan Abbe Moise zelebrierten den Festgottesdienst. Foto: Günther Geiling
    Die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine waren vertreten.
    Die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine waren vertreten. Foto: Günther Geiling
    Für musikalische Unterhaltung zum Auftakt des Jubiläumsjahrs sorgte die Blaskapelle Kirchaich.
    Für musikalische Unterhaltung zum Auftakt des Jubiläumsjahrs sorgte die Blaskapelle Kirchaich. Foto: Günther Geiling
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