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UNTERSCHLEICHACH: Justiz ermittelt wegen Mordes: "Aus Wut" auf Janina geschossen

UNTERSCHLEICHACH

Justiz ermittelt wegen Mordes: "Aus Wut" auf Janina geschossen

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    Der festgenommene 53-Jährige hat auf Janina (11) "aus Wut" geschossen: Das wurde am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Bamberg bekannt.
    Der festgenommene 53-Jährige hat auf Janina (11) "aus Wut" geschossen: Das wurde am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Bamberg bekannt. Foto: Michael Mößlein

    Die tödlichen Schüsse auf die elfjährige Janina in der Silvesternacht sorgten bundesweit für Entsetzen. Am Dienstag hatte die Polizei den Mann festgenommen, der im dringenden Verdacht steht, das Mädchen auf offener Straße erschossen zu haben.

    Wie die Polizei in einer Pressekonferenz am Landgericht Bamberg jetzt bekannt gab, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Kraftfahrer, der bei der Justizvollzugsanstalt Ebrach beschäftigt war. Die Waffe habe er aufgrund einer Mitgliedschaft im Schützenverein legal besessen. Der 53-Jährge habe in der Silvesternacht aus "Wut und Ärger" um sich geschossen - offenbar aus Ärger über die Silvesterböllerei und aus persönlichem Frust. Einen Vorsatz hat der Mann bestritten. Dennoch gehen die Ermittler von vorsätzlichem Verhalten aus. Der Beschuldigte wohnt nahe dem Tatort. Er sei in der Silvesternacht allein in seinem Haus gewesen und aufgrund einer Trennung von seiner Familie psychisch angeschlagen, erklärten die Ermittler. Weil er gegen 1 Uhr durch Böller aufgeweckt worden sei, habe er «aus Wut und Ärger über diese Störung und Ärger über seine persönliche Situation» aus seinem Keller eine Kleinkaliberwaffe geholt und aus dem Garten heraus drei- bis viermal in Richtung einer Personengruppe geschossen - dabei soll er das elfjährige Mädchen getroffen haben, das kurze Zeit später starb.

    Das elfjährige Mädchen Janina, das aus Burgebrach (Lkr. Bamberg) stammte, hatte den letzten Tag des Jahres 2015 zum ersten Mal bei Bekannten der Mutter in Unterschleichach verbracht. Kurz vor 1 Uhr, als das Feuerwerk allmählich abklang, war das Kind leblos zusammengebrochen. Trotz Reanimationsversuchen und einer Notoperation in einer Schweinfurter Klinik starb Janina wenige Stunden später. Im Kopf des Kindes steckte das Geschoss aus einer Kleinkaliberwaffe.

    Fast zwei Wochen lang hatte sich die Kriminalpolizei schwer getan, eine heiße Spur zu finden. Trotz zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung des 400-Seelen-Dorfes im Steigerwald war kein Durchbruch in Sicht. Zuletzt hatte die Kripo im Dorf und in der Umgebung Handzettel verteilt, auf denen die Menschen aufgefordert wurden, Bilder und Handyvideos aus der Silvesternacht der Polizei zur Verfügung zu stellen.

    Während ihrer Ermittlungen überprüfte die Polizei mehrere Waffenbesitzer im Raum Unterschleichach. So wurden die Beamten auf den 53-Jährigen aufmerksam. Er hatte sich in Widersprüche verstrickt, als er von der Polizei zunächst als Zeuge befragt worden war. 

    Daraufhin wurde er am Dienstagnachmittag nochmals intensiv vernommen. Dabei erhärtete sich der Tatverdacht. Der 53-Jährige soll laut Polizei zur Tatzeit

    in der Straße „Am Käppela“

    mehrere Schüsse abgegeben haben. Darunter auch den Schuss, der die 11-Jährige getroffen hat.

    Er wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bamberg festgenommen, am Mittwochmorgen dem Ermittlungsrichter vorgeführt und anschließend umgehend in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

    Eine Kleinkaliberwaffe, für die der Mann eine Erlaubnis besitzt, sowie zugehörige Munition haben Beamte der Kripo Schweinfurt bei dem 53-Jährigen sichergestellt.

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