Um ihre Solidarität mit den Beschäftigten der Firma Uniwell in Ebern zu zeigen sind am Freitagnachmittag etwa 150 Menschen zur Kundgebung der IG Metall und des DGB auf den Marktplatz gekommen.
Bei der Firma Uniwell im Eberner Stadtteil Eyrichshof hatten einige Beschäftigte bereits im Frühjahr versucht einen Betriebsrat zu gründen. Dieses Unterfangen wurde bislang aber von der Leitung der Firma verhindert. Diese haben sogar zwölf Mitarbeitern, die sich für einen Betriebsrat ausgesprochen hatten, gekündigt und ihnen Hausverbot erteilt. Die Hälfte davon waren Kandidaten zur Einleitung der Betriebsratswahl. Um gegen dieses Vorgehen zu protestieren und ihre Solidarität mit den Kollegen zu zeigen sind am Freitagnachmittag aus weitem Umkreis Menschen zur Kundgebung nach Ebern gekommen.
Der zweite Bevollmächtigte der IG Metall, Verwaltungsstelle Bamberg, Dieter Reichert, forderte in seiner Ansprache „die Demokratie darf nicht an den Werkstoren zu Ende sein“. Damit verwies er auf das im Grundgesetz verankerte Recht einen Betriebsrat zu bilden.
Doch nicht nur, um Solidarität mit den Kollegen zu zeigen, sondern auch, um die Forderungen der Gewerkschaften nach Rücknahme aller Kündigungen, Aufhebung der Hausverbote und eine ungehinderte Vorbereitung und Durchführung der Betriebsratswahl zu bekräftigen, waren die Gewerkschafter gekommen. Dabei nahmen sie durchaus lange Anfahrtswege in Kauf. Aus Schweinfurt, dem Kreis Erlangen-Höchstadt, Maroldsweisach und Königsberg waren sie angereist um die Reden ihrer Vertreter zu bejubeln und ihrem Unmut über die Situation bei Uniwell Luft zu machen. Mit Trillerpfeifen, Gejohle und kräftigem Applaus bejubelten die etwa 150 Anwesenden Aussagen wie „das ist ein Angriff auf die Demokratie“ oder „wir wollen doch nichts Unkeusches“.
Bitte um weiteren Beistand
Gabi Pfeufer, eine der Entlassenen, die im nächsten Jahr sogar 15-jähriges Betriebsjubiläum gehabt hätte, bat ihre Kollegen: „Steht uns weiterhin bei.“ Sie forderte: „Wir wollen nicht ins 19. Jahrhundert zurück, als Firmenchefs alles machen konnten.“ Auch dafür erntete sie tosenden Applaus.
„Wie die Faust aufs Auge“ passt da nach Aussage von Jürgen Hennemann, SPD-Stadtrat in Ebern und Betriebsratsvorsitzender bei FTE, auch das Stück „Die Firma dankt“, das das Maßbacher Theater am Dienstag um 19.30 Uhr im Kantinensaal von FTE aufführt.