Sein 1000-jähriges Dorfjubiläum feiert in diesem Jahr Kirchaich und schon im ersten Vierteljahr hat der Ortskulturring für die Bürger mit seinen Veranstaltungen besondere Zeichen gesetzt. Nun fand am Wochenende die feierliche Pflanzung einer Eiche in der Grünanlage neben der St. Ägidiuskirche statt. Sie soll für die Zukunft und für die nachfolgenden Generationen "Symbolcharakter" bekommen und an das besondere Jubiläum erinnern.
Der Auftakt erfolgte mit einem Festgottesdienst, an dem Pfarrer Albert Müller, leitender Pfarrer im "Seelsorgebereich Steigerwald", mit seinem gesamten pastoralen Team mitwirkte. "Wir leben im Jahre 2023, stehen aber in der gesamten Tradition der Geschichte von Kirchaich. Deswegen setzen wir heute mit der Pflanzung einer Eiche ein Zeichen und bitten Jesus: Mache uns die Augen offen, denn dieser Baum hat eine Symbolkraft", betonte Pfarrer Müller. Dabei erinnerte er an einen Mann, der mit 60 Jahren noch einen Johannisbrotbaum pflanzte und meinte: "Als ich zur Welt kam, fand ich auch einen solchen Baum vor. Das hatte mein Vater getan und ich will einen solchen für meine Kinder pflanzen."
Pfarrer Ewald Thoma lenkte hierzu den Blick auf die Schöpfung, die alles grün werden lasse und Bäume hervorbringe, die Früchte tragen. Im Schöpfungsbericht meinte Gott, dass es gut war. Er habe uns damit von seiner Kraft etwas in der Schöpfung abgegeben, damit wir es in die Zukunft weiter tragen. Die Schöpfung sei kein Ereignis der Vergangenheit, sondern der Gegenwart. Ein Baum bestehe zudem aus drei Elementen: der Wurzel, dem Stamm und der Krone.
Gestiftet von zwei Ärzten und Kirchaicher Urgesteinen
"Stark wie ein Baum" sangen auch die Mädchen und Buben des Kindergartens Kirchaich und auf dem Bagger saß mit Theresa Markert eine junge Frau, die mit den Schaltknöpfen den Baum in das Pflanzlock hievte. Mit seinem großen Erdballen und seiner Höhe von mehr als sieben Metern wäre dies mit den Händen auch nicht möglich gewesen.
Es standen schon die Stifter dieser Stieleiche bereit, um zusammen mit den beiden Schirmherrn Pfarrer Ewald Thoma und Bürgermeister Thomas Sechser das Pflanzloch mit Erde zu füllen. Gestiftet hatten die Eiche nämlich zwei Kirchaicher Urgesteine. Gerhard Steinhäuser betreibt eine Zahnarztpraxis in Bischberg, die gerade von seiner Tochter übernommen wurde, und Roland Eberhart ist Internist und in Trossenfurt als Arzt tätig. "Nachdem unsere Heimatgemeinde ein Event für jeden Monat für die 1000 Jahr-Feier suchte, kamen wir auf die Idee eine Eiche zu stiften. Denn der Wortlaut passt ja auch gut zum Namen Kirchaich," meinten beide unter großem Beifall der vielen Bürger, die sich dieses Ereignis nicht entgehen ließen.
Bürgermeister: "Ihr Kirchaicher seid spitze!"

Der Vorsitzende des Kirchaicher Ortskulturrings Julian Mauchel bedankte sich für diese großzügige und stattliche Spende, sodass sich ab jetzt die Kirchaicher auch einmal unter ihrer Eiche zu einer gemütlichen Stunde treffen könnten.
Schirmherr Bürgermeister Thomas Sechser richtete dabei anerkennende Worte an den Komponisten und Textdichter Tobias Thomann. "Du hast uns damit etwas hinterlassen, was noch lange nachwirken wird." Dabei meinte das Gemeindeoberhaupt, wohnhaft in Dankenfeld: "Was mich schon immer in Kirchaich gewundert hat, war die Aussage: Wir treffen uns an der Linde. Aber das ist doch eine Kastanie! Nun wurde eine Eiche gepflanzt und ihr könnt jetzt sagen: Wir treffen uns an der Eiche."
Bürgermeister Sechser sparte beim Blick auf die Kirchaicher nicht mit Lob. "Man merkt einfach, dass hier im Ort zusammengehalten wird. Die Vereine haben zur 1000-Jahrfeier alles super vorbereitet und alle Veranstaltungen waren bisher ein großer Erfolg." Stellvertretend sprach er den beiden Vorsitzenden des "Ortskulturrings" Julian Mauchel und Markus Kager seinen Dank aus: "Ihr Kirchaicher seid spitze!"