„Mit der Schaffung eines Kunstpreises wollen wir der Kunst eine Bühne geben, die hiesige Kunstszene neu beleben und neue Kundenkreise erschließen. Deswegen soll der Preis für die Region Main-Rhön angelegt werden, um die Szene nach außen zu öffnen und ihr damit auch überregional mehr Beachtung zu schenken.“ Dies betonte Sybille Kneuer bei der Vorstellung des neuen Kunstpreises vor den Mitgliedern des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Sport.
Im Zusammenhang mit der Kulturarbeit auf Landkreisebene soll das Projekt „Kulturcafé“ 2015 mit maximal drei Veranstaltungen fortgeführt werden. Diese Veranstaltungen zu kulturell aktuellen Themen wurden in den letzten Jahren inhaltlich und organisatorisch von der Agentur „Das Kulturbüro Sybille Kneuer“ betreut. Die Werbung hierfür soll zukünftig allerdings nur über Flyer und Presseveröffentlichungen erfolgen.
Beim Projekt und den Veranstaltungen zum „Kunststück“ stellte Sybille Kneuer allerdings eine gewisse Abnutzung fest. „Das Potenzial an Künstlern nimmt nur wenig zu, es gibt wenig Nachwuchs und es scheiden auch Personen durch Tod oder Wegzug aus. Dazu kommt die schlechtere Verkaufssituation für die Künstler, der Markt ist sowieso hart umkämpft und nur wenige können allein davon leben“, beschrieb sie die aktuelle Situation. Verkaufen könne im Übrigen auch nur, wer ausstellen kann und dafür wolle man mit einer qualitätsvollen Ausstellung neue Impulse geben.
Die Ausstellung solle als Auftaktveranstaltung in der Sparkassengalerie durchgeführt werden und die Auslobung des Kunstpreises könne als Abschluss im Schloss Oberschwappach stattfinden. Dafür solle das sonstige Programm reduziert werden.
Sybille Kneuer stellte die Ausschreibungskriterien für solch einen Kunstpreis vor, der im Zweijahresrhythmus vergeben und mit 2000 Euro dotiert werden soll. Außerdem ist ein Publikumspreis angedacht, der mit 500 Euro ausgestattet wird. Teilnehmen könnten alle Künstler, die in der Region des Planungsverbandes Main-Rhön 3 (Landkreise Haßberge, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Schweinfurt sowie in der Stadt Schweinfurt) leben. Sie müssten professionelle Künstler sein, keine Hobbykünstler. Die Künstler müssten sich mit maximal drei Arbeiten anhand von professionellem Fotomaterial bewerben, wobei die Arbeiten nicht älter als zwei Jahre sein dürften. Eine Jury wähle aus den eingereichten Arbeiten dann die Exponate für die Ausstellung aus.
Bewertet würden die künstlerische Ausdruckskraft, die Qualität und Aktualität der Arbeiten, ihre Ästhetik und Originalität. Das Publikum ist während der Laufzeit der Ausstellung anhand von Fragebögen aufgerufen, sein „Lieblingskunstwerk“ zu wählen, das dann den „Publikumspreis erhält.
Kreisrat Kurt Sieber (FDP) sah es als einen reizvollen Versuch an, auch mit ausländischen Künstlern einen Austausch zu wagen. Landrat Wilhelm Schneider fand die Idee gut, aber über ein solches Projekt müsste man sich eigene Gedanken machen. Der Ausschuss für Kultur, Tourismus und Sport stimmte dem durch vom Kulturbüro Kneuer vorgestellten Konzept zur Vergabe des Kunstpreises dann einmütig zu.
22 500 Euro für Partnerschaften
Dann standen die geplanten Aktionen und Austauschmaßnahmen in den Partnerschaften im Jahr 2015 im Mittelpunkt der Beratung. Landrat Wilhelm Schneider ließ keinen Zweifel daran, dass diese Partnerschaften und europäischen Beziehungen des Landkreises und vor allem auch die Verbindungen der Schulen weitergeführt werden sollen. Natürlich hänge bei den Begegnungen immer auch viel von den handelnden Personen auf beiden Seiten ab.
Partnerschaftsbeauftragter Kurt Sieber erinnerte an das 40-jährige Jubiläum der Partnerschaft zum District Tricastin, zu dem viel lobende Worte aus Frankreich eingetroffen seien. Jedoch habe der Deutschunterricht an den französischen Schulen nachgelassen, hier werde lieber Spanisch oder Katalonisch belegt. Im Landkreis entschieden sich jedoch wieder mehr Schüler für Französisch, auch in den Realschulen – zudem gebe es ja die Frühförderung in der Grundschule. Neu angedacht seien hier Schüler- und Jugendfreizeiten.
Geschäftsführer Horst Hofmann nannte den Austausch mit Israel sehr beständig, insbesondere mit den Austauschmaßnahmen von Jugendlichen über den Kreisjugendring. Hinsichtlich des Austausches mit Lindesberg in Schweden zeigte er sich angetan, dass sich gerade die jungen Leute für die Wiedervereinigung und Erinnerungen mit der Grenze interessierten. Hier stünden weiterhin Schulprojekte der Berufsschule und der weiterführenden Schulen auf den Feldern Gastronomie, Handwerk und IT im Focus.
Kontakt zu Polen sei ja von dort gekommen und der Landkreis Klobuck sei vor allem an den Verwaltungsaufgaben sehr interessiert und habe hier sicherlich auch Nachholbedarf in Sachen Energie oder bei der Bereitstellung von Feuerwehrfahrzeugen, für die es dort keine Förderung gebe. In Zusammenhang mit Schülern und Praktika habe man zur Kenntnis nehmen müssen, dass manche Ausbildungen einfach hier nicht so anerkannt würden. Neu ins Gespräch brachte Hofmann die Frage nach Pilgerfahrten, zumal der Wallfahrtsort Tschenstochau ganz in der Nähe liege. Sprachlich sei auch bemerkenswert, dass dort in den Schulen 40 bis 50 Prozent der Jugendlichen die deutsche Sprache lernen.
Der Kulturausschuss sprach sich dafür aus, für die Belange der internationalen Partnerschaften 22 500 Euro in den Haushalt einzustellen. Auch das Projekt „Französisch an Grundschulen“ werde fortgeführt, wofür 8500 Euro für Personalkosten für den Unterricht bereitgestellt werden.