Sie wollen eine parteiunabhängige Jugendorganisation gründen. Dass es den jugendlichen Initiatoren der Schülerunion um die politische Allgemeinbildung und Teilhabe ihrer Generation geht, und nicht darum, den Arm der CSU bis in die Kinderzimmer zu verlängern, darf man ihnen gerne glauben. Da schon Zwölfjährige der Schülerunion beitreten dürfen, empfiehlt sich Eltern durchaus der eine oder andere kritische Blick, was ihre Sprösslinge da so treiben – genauso, wie es in jedem anderen Verein sein sollte. Und natürlich ist mit der großen CSU im Hintergrund ein anderes Umfeld geschaffen, als es beispielsweise mit den Grünen oder der SPD der Fall wäre. Aber das ist legitim.
Insgesamt ist es vielmehr zu begrüßen, dass sich politisch etwas tut in der Jugend. So wie jetzt eben bei der Schülerunion. Großartig, wenn junge Menschen begreifen, dass sie selbst und möglichst schnell aktiv werden müssen, um ihre Zukunft zu gestalten. Und die vielen Probleme zu meistern, die wir Älteren ihnen eingebrockt haben. Mit Demonstrationen allein ist es nicht getan. Der Nachwuchs muss Politik lernen. Und keine Frage, eine Organisation der CSU kann Fortbildungen, Diskussionsrunden und viel mehr bieten – sicher auch mit neutraler Vermittlung und neutralem Inhalt.
Es fällt auf, dass in anderen politischen Lagern im Heimatkreis kaum etwas nachwächst. Die Opposition verschläft es, „Kinder zu kriegen“. Wenn es bei der CSU längst die Krabbelunion gibt, gibt es bei den anderen wohl nur noch Seniorenkreise.