Wir Bürgermeister sind weltbekannt, hat der Sander Bernhard Ruß dieser Tage verkündet, um seine Aussage gleich einzuschränken: „Aber nur in der Heimat“. Das war nicht ins Blaue hinein gesagt, sondern mit einer konkreten Botschaft verbunden:
Ruß hält die von Knetzgau ausgehende Initiative „geMAINsam“ genauso für eine geniale Idee wie das dort erhoffte MIZ. Beim Bayerischen Wasserstraßentag in Bamberg hat er am Freitag für das große Main-Projekt kräftig die Werbetrommel gerührt, war sich aber bewusst: Der Einfluss eines Bürgermeisters hat geografische und politische Grenzen. Auch die Stimmen vieler Kommunalpolitiker zusammengenommen haben nicht das Klangvolumen eines hohen Volksvertreters. „Wir müssen das jetzt auf eine höhere politische Ebene heben“, verlangte Ruß folgerichtig.
Da muss aber gerade von den hohen Tieren im Haßbergkreis mehr kommen. Will heißen: Während mancher Bürgermeister oder Abgeordneter egal wo im Main-Einzugsgebiet seine Begeisterung für MIZ und Co. förmlich herausschreit, liefert die nähere Umgebung kaum Öffentlichkeitswirksames. Beim Wasserstraßentag wollte Landrat Wilhelm Schneider lediglich wissen, wie so eine Koordinierungsstelle für „geMAINsam“ aussehen könnte. Ein Plädoyer für das Projekt war ihm nicht zu entlocken. Auch die heimatlichen Mandatsträger Steffen Vogel und Dorothee Bär haben öffentlich bislang wenig Leidenschaft für die Knetzgauer Initiative erkennen lassen. Glauben sie es reicht, dass Ministerpräsident Söder seine Unterstützung zugesagt hat?
Was gab es im Haßbergkreis im Zuge der Diskussionen um den Nationalpark für Forderungen nach einem Leuchtturmprojekt im Steigerwald. Bekommen hat der Kreis: Nichts! Und dabei wird es auch bleiben. Das sollte eigentlich Lehre genug sein für alle Akteure, sich jetzt für das Riesenprojekt „geMAINsam“ stärker als stark zu machen.
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