Am kommenden Pfingstwochenende präsentiert sich die "Alm" im Eberner Stadtteil Bramberg wieder als Hochburg des Rennsports für Zweiräder und richtet das "Mofa-Cross der Nationen", das inzwischen schon große Tradition hat. Der BMC Bramberg ist damit "Opener" für die diesjährige Serie mit 35 Teams, die am 12. August in Meggesheim und am 19. August in Neukirchen fortgeführt wird. Die Bramberger gehen mit sieben Teams an den Start und man darf gespannt sein, ob die langjährigen Sieger "Spätzünder" ihre Erfolgsserie fortsetzen können.
Der BMC Bramberg will zukünftig noch mehr auf die Jugend setzen und dazu ist die Einsteigerklasse mit Original-Mofas am besten geeignet. Auch früher hat man so angefangen und einfach eine alte Maschine aus der Scheune herausgezogen und aufgerüstet. "Was früher möglich war, sollte doch auch jetzt möglich sein. Deswegen muss man nicht neue Mofas aufbauen, sondern alte Mofas reaktivieren.", meint Jugendbetreuer Alexander Precht. "Einige Jugendliche haben sich dazu entschlossen. Mit wenig finanziellem Aufwand kann man in dieser Klasse schon ab 15 Jahren dabei sein"
Leichter Einstieg für Jugendliche
Aber in dieser Originalklasse ist jede Altersgruppe willkommen. Der 51-jährige Peter Reitwiesner ist schon seit Einführung dieser Klasse im Jahre 2000 aktiv dabei und hat mit Klaus Wohlfahrt sogar den "Ehrenvorstand" mit im Team. "Auch wir haben uns zu Beginn verschiedene Fahrzeuge beschafft, die wir aufgearbeitet haben. Natürlich kann es an der einen oder anderen Stelle schon einmal Probleme geben wie bei der Gabel, die ja eigentlich nur für den Straßenverkehr gedacht ist. Manchmal muss man deswegen auch am Rahmen etwas stabilisieren."
"Auf das Rennen muss man sich schon etwas vorbereiten, denn wenn man seine Runden in dem Drei-Stunden-Rennen auf den 50-Kubikzentmeter-Mofas dreht, geht das schon auf die Knochen und am Lenker auch in die Hände. Dazu bekommt man am Anfang schon ordentlich Adrenalin. Aber der große Vorteil ist auch in diesem Alter: Wer nicht mehr kann, der fährt in die Box und es findet der Fahrerwechsel statt."
Das alles können die Zuschauer "auf der Alm" hautnah miterleben, denn die Rennstrecke ist verkürzt, so dass die Fahrer öfter direkt an den Zuschauern vorbeifahren und auch an der "Boxengasse" mitverfolgen können, wie repariert und geschraubt wird. An einem Zweirad plumpst irgendwo eine Kette oder hängt irgendetwas fest. Es wird geschimpft, dann nach einem Ersatzteil gerannt und gerade dabei zeigt sich, dass die Mofafahrer wie eine "Familie" handeln und sich untereinander mit Zahnrädern, Ketten oder Ritzeln aushelfen.
Mofacross-Fahrer wie eine Familie
Vorsitzender Matthias Huppmann erinnert an das letzte Rennen, wo ein Fahrer seinem Konkurrenten sogar sein einziges Ersatzteil in die Hand drückte. "Auch bei Reparaturarbeiten sind die Mofacross-Fahrer recht familiär und ein zusammengewürfelter Haufen, wo einer dem anderen hilft. Deswegen ist man trotzdem auf der Strecke Konkurrent und es wird hart um die meisten Runden oder Punkte gekämpft." Die Teams kommen auch aus Paderborn oder vom Tegernsee und sogar einige Mädchen und junge Frauen wird man darunter finden.
Die einheimischen Teams
Das Rennen findet in drei Klassen statt und der BMC Bramberg ist dabei wieder mit einigen Teams vertreten. Gespannt darf man dabei sein auf die "Spätzünder" (Michael Müller und Fabian Valtin), die seit dem Jahre 2013 den 1. Platz einnehmen und damit ihre Fahrweise ganz und gar nicht ihrem "Team-Namen" entspricht. Sie starten in der "seriennahen Klasse".
Eine Besonderheit ist auch, dass die Teams mit lustigen Namen wie "Pfiffer-Racing" oder "Zündapps letzte Rache" an den Start gehen. Das gilt auch für die einheimischen Teams und Starter des BMC Bramberg: "Bordwendt Motorsport" mit Alexander Precht und Lukas Dietz, "Pfiffer-Racing" mit Jens Hofmann und Hannes Dietz, "Sachs-Racing" mit Rene Werner und David Eichelsdörfer sowie "Kolbenglüher" mit Luis Reitwiesner und Lukas Welsch.
In der Original-Klasse darf man sich auf das Team "Drecksau" mit Peter Reitwiesner und Klaus Wohlfahrt freuen, während in der Tuning-Klasse "Flying Hercules" mit Matz Bortenlänger und Bernhard Ospel in das Rennen gehen.
Start wie beim Autorennen in Le Mans
Schon der Start des Mofarennens ist ein Erlebnis, denn wie im legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans gilt: erst rennen, dann rasen! Einer der Fahrer hält die Maschine, der andere Fahrer steht ein Stück dahinter und spurtet nach dem Startbefehl auf seine Rennmaschine. Ist er schnell genug, kann er einen schnellen Start erwischen und gut ins Rennen starten, wenn sein Mofa auch schnell anspringt. .
Die Mitglieder des BMC Bramberg mit Vorsitzendem Matthias Huppmann haben auf der "Alm" alles bestens vorbereitet und dabei 36 Stunden gebaggert und 14 Stunden gemulcht. Dann wurde die Strecke mit Waschbrettpiste, schnellen Kurven und engen Kehren eingepflegt. Für die Zuschauer ist die Rennstrecke deswegen in der schönen Hanglage sehr attraktiv sowie gut einsehbar und natürlich wird mit einem Rahmenprogramm auch für das leibliche Wohl und Unterhaltung gesorgt.
Das Programm: Samstag 27. Mai, von 14 bis 18 Uhr Training; Sonntag 28. Mai, von 9 bis 11 Uhr Training und Abnahme, 14 Uhr Start des 3-Stunden-Rennens, 18 Uhr Siegerehrung und Aftershow-Party, der Eintritt ist frei.

