Das Himalaya-Trekking-Team „Knapp daneben“ aus den Haßbergen besuchte im Mai erneut den Himalaya. Dieses Mal standen Wanderungen im Norden Nepals an der tibetischen Grenze auf dem Programm, wie Werner Jahn aus dem Team in einer Pressemitteilung erklärt. Das Gebiet der Tamang und das Langtang-Tal gehörten zu den vom Erdbeben 2015 am stärksten betroffenen Bereichen, schreibt Jahr. Schwerpunkte der diesjährigen Tour seien aber vor allem die Besuche verschiedener Hilfsprojekte in Patan im Kathmandu-Tal gewesen, die von der Gruppe zusammen mit der Himal Initiative Deutschland e. V. ins Leben gerufen worden sind.
Geld für die Schulbibliothek
Die Wanderer Manfred Barth, Michael Fischer, Thorsten Suckfüll und er hätten nach der erfolgreich absolvierten Trekkingtour zunächst dem Besuch der Adanya Karsha School in Patan entgegen gefiebert, schreibt Werner Jahn. Hier würden derzeit 20 junge Frauen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren, die aus einfachen Verhältnissen kommen, bei ihrem Bachelor-Studium der Wirtschaft unterstützt. Im Auftrag der Himal Initiative hatte das Team eine Überraschung im Gepäck: „Der Schulbibliothek fehlen etliche Bücher um das Studium zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Mit einer Spende über 1350 Euro wurde es nun möglich wichtiges Lehrmaterial anzuschaffen“, verkünden die Wanderer.
Der Zeiler Jahn, der auch Wanderwart der Gruppe ist, berichtet begeistert von den ausführlichen Gesprächen mit den Mädchen: „Sie äußerten nicht nur ihre Sorgen und Vorstellungen sondern dankten uns herzlich für die Unterstützung und das entgegengebrachte Vertrauen. Natürlich kamen auch einige Wünsche für die Zukunft zur Sprache.“
Unter dem Motto „Weltkulturerbestadt Bamberg hilft Weltkulturerbe Nepal“ hatten viele Menschen der Region nach der Erdbeben-Katastrophe 2015 den Wunsch, einen Beitrag für den Aufbau einer Weltkulturerbestätte im Kathmandu-Tal zu leisten. Das Trekking-Team war mit dabei, als Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke, Wolfgang Grader, der Vorsitzende der Tibet-Initiative Deutschland und engagierten Bamberger einen gemeinnützigen Verein gründetet.
Vier Jahre später könne seine kleine Gruppe „stolz auf ihren Beitrag blicken“, freut sich Jahn. Dank ihrer Hilfe konnte auf dem Durbar Square in Patan ein wieder aufgebautes „Manimandapa“ der Öffentlichkeit übergeben werden. Das mit vielen wertvollen Schnitzereien ausgestattete Häuschen diene den Einheimischen als Kommunikationstreff, erläutert der Wanderwart. Viele Gruppierungen aus aller Welt hätten dazu beigetragen, dass das Weltkulturerbe in Patan inzwischen nahezu vollständig wiederhergestellt sei.
Von Honoratioren begrüßt
Von den Honoratioren der Weltkulturerbestadt Patan wurden die Wanderer den eigenen Angaben zufolge gebührend empfangen. Nach einer freundlichen Begrüßung und der Ausstattung mit einem Schal und der typischen nepalesischen Kopfbedeckung bekamen die Besucher die aufwendigen Renovierungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen gezeigt. „Unsere Gruppe war tief beeindruckt von der Gastfreundschaft und Schaffenskraft der Nepalis in diesem schwierigen Umfeld“, zieht Werner Jahn ein positives Fazit.
Jahn macht darauf aufmerksam, dass sich jedermann im Internet unter www.himal-initiative.de über die verschiedenen Projekte informieren und als Fördermitglied anmelden kann. Die Trekking-Gruppe „Knapp daneben“ will sich in jedem Fall weiterhin für die Menschen in dieser Region einsetzen. Dies sei aber nur mit der Unterstützung der vielen Himalayafreunde aus Unter- und Oberfranken möglich. (mcs)