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KÖNIGSBERG: Neues Seniorenheim in Königsberg: Gut behütet, aber frei

KÖNIGSBERG

Neues Seniorenheim in Königsberg: Gut behütet, aber frei

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    Offizieller Spatenstich für die Wohn- und Pflegeeinrichtung von Seni-Vita in Königsberg. Es schwingen die Schaufeln (von links): Uwe Conrad (Seni-Vita) Bürgermeister Claus Bittenbrünn, Landrat Wilhelm Schneider, Dr. Gerd Schuster (Seni-Vita), Hartmut Koschyk (Aufsichtsratsvorsitzender Seni-Vita), Caroline Güldner (Seni-Vita), Dritter Bürgermeister Alexander Faust, Pfarrer Peter Hohlweg, Zweiter Bürgermeister Alexander Krauser, Tobias Kottara (Züblin Bau) und Marcus Engel (Seni-Vita).
    Offizieller Spatenstich für die Wohn- und Pflegeeinrichtung von Seni-Vita in Königsberg. Es schwingen die Schaufeln (von links): Uwe Conrad (Seni-Vita) Bürgermeister Claus Bittenbrünn, Landrat Wilhelm Schneider, Dr. Gerd Schuster (Seni-Vita), Hartmut Koschyk (Aufsichtsratsvorsitzender Seni-Vita), Caroline Güldner (Seni-Vita), Dritter Bürgermeister Alexander Faust, Pfarrer Peter Hohlweg, Zweiter Bürgermeister Alexander Krauser, Tobias Kottara (Züblin Bau) und Marcus Engel (Seni-Vita). Foto: Foto: Gerold Snater

    Was lange währt, wird endlich gut.“ Dieses Sprichwort lässt sich auch auf die Entstehung der Seniorenwohnanlage von Seni-Vita in Königsberg anwenden, für die am Donnerstag der offizielle Spatenstich statt fand. Gebaut wird eigentlich schon seit Anfang des Jahres. Und genau genommen sollte mit dem Bau schon vor drei Jahren begonnen werden. Denn im Frühjahr 2016 legten Vertreter der Seni-Vita-Social Care GmbH aus Bayreuth ihre Vorstellungen bezüglich einer zukunftsorientierten Pflegewohneinrichtung in Königsberg am Lauerbach dar.

    Dabei sollte auf dem Gelände am Lauerbach zwischen der Alleestraße und der Lauerbachsiedlung ein dreigeschossiges Gebäude mit 48 Wohneinheiten und einer integrierten Tagespflege und Sozialstation entstehen. Der Großteil der Stadträte war von dem Projekt angetan und für eine baldige Umsetzung. Eine Delegation machte sich im März 2016 auf den Weg nach Hummeltal bei Bayreuth, um eine dortige Einrichtung unter die Lupe zu nehmen. Sie kam mit positiven Eindrücken zurück.

    Im Weg: der Wiesenknopfameisenbläuling

    Eigentlich stand der schnellen Verwirklichung des Projektes nichts mehr im Wege. Der Stadtrat machte den Weg für das Heim frei. Doch dann kam es anders als zunächst gedacht. Denn in einer der nächsten Ratssitzungen musste Bürgermeister Claus Bittenbrünn seinen Stadträten mitteilen, dass sich der Baubeginn aus naturschutzrechtlichen Gründen verzögert hat. Auf dem geplanten Standort wurden schützenswerte Pflanzen und der unter Naturschutz stehende Schmetterling „Wiesenknopfameisenbläuling“ entdeckt, der europaweit gefährdet ist und unter strengem Schutz steht. Seni-Vita und der Stadt Königsberg blieb nichts anderes übrig, als die Entwicklung des Schmetterlings abzuwarten und eine Umsiedlung zu vollziehen. Diese Umsetzung des Lebensraumes, die auch mit erheblichen Kosten verbunden war, zog sich über viele Monate hin, und war im vergangenen Jahr beendet, so dass 2019 mit dem Bau begonnen werden konnte. Inzwischen hatte sich auch hinsichtlich der inneren Aufteilung der Wohnanlage etwas geändert, denn aus den ursprünglich 48 Wohneinheiten wurden 59 Senioren-Apartments. Die Anlage ist in der Aufsicht in U-Form angelegt.

    In der Nähe der Angehörigen bleiben

    Bürgermeister Claus Bittenbrünn zeigte sich beim Spatenstich am Donnerstag erfreut darüber, dass das Seniorenheim nun doch Wirklichkeit wird. „Wir sind froh, dass pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren aus Königsberg und Umgebung bald die Möglichkeit haben, trotz Pflegebedürftigkeit hier vor Ort in der Nähe ihrer Angehörigen bleiben zu können“, betonte er. Mit dem Baubeginn einer modernen Pflegewohneinrichtung im Herzen der Stadt würden die Weichen gestellt, um der steigenden Nachfrage nach einem zeitgemäßen Angebot für Senioren als Alternative zum stationären Pflegeheim Rechnung zu tragen. „Meine Freude heute ist deshalb begreiflicherweise groß. Ich bin – ich verhehle es nicht – auch ein wenig stolz darauf, dass ich einem Gemeinwesen angehöre, in dem so etwas möglich ist.“ Bereits im nächsten Sommer soll das Seniorenhaus fertig sein.

    Der ausgewählte Standort an der Alleestraße mit Blick auf die Burg, zentral und doch im Grünen gelegen, ermöglicht es vielen pflegebedürftigen Menschen, nahe bei den Angehörigen zu bleiben und weiterhin am Gemeindeleben teilhaben zu können. Dank der zentralen Lage können die künftigen Bewohner wichtige Ziele – wie Geschäfte und Kirche – zu Fuß erreichen. Und auch für die Angehörigen sei der zentrale Standort praktischer und angenehmer als eine abgeschiedene Lage in der Peripherie, stellte das Stadtoberhaupt fest.

    Bewohner sind Mieter

    Ein weiterer Pluspunkt ist das innovative Konzept „Betreutes Wohnen Plus“ von Seni-Vita“, das den Bewohnern individuelle Pflege und gleichzeitig größtmögliche Privatsphäre verspricht. Pflegeleistungen können nach individuellem Bedarf in Anspruch genommen werden. Die Bewohner sind Mieter eines Senioren-Apartments, das unter anderem mit einer eigenen Küche und einem rollstuhlgerechten Badezimmer sowie Anschlüssen für Telefon, Fernsehen, Internet und Hausnotruf ausgestattet ist.

    Bei Bedarf kann einer der 60 Plätze der hausinternen Tagespflegeeinrichtung genutzt werden, für die im Erdgeschoss insgesamt großzügige 1000 Quadratmeter mit zusätzlichen geschützten Terrassen vorgesehen sind. 365 Tage im Jahr geöffnet, steht die Tagespflege nach Angaben des Betreibers neben den Bewohnern auch externen pflegebedürftigen Senioren offen und kann auch nur tageweise gebucht werden. Dritter Baustein des Pflegeangebots ist Seni-Vita zufolge ein ambulanter Pflegedienst, den die Bewohner frei wählen können und der zusätzlich zur Tagespflege versorgt.

    Dank dieser – falls gewünscht – möglichen Rundum-Betreuung eignet sich das Seni-Vita-Konzept für Senioren aller Pflegegrade, die so gut betreut wie nötig aber dennoch in ihren eigenen vier Wänden leben möchten. Läuft nun die Bauphase planmäßig, kann voraussichtlich im Herbst Richtfest gefeiert werden. Im Sommer 2020 soll das Königsberger Seniorenhaus dann fertiggestellt sein.

    Bittenbrünn beendete seine Ansprache zum Spatenstich für das neue Seniorenwohnheim mit den Worten: „Wir freuen uns alle über diese einzigartige Errungenschaft. Möge die Anlage denen, die darin leben werden, eine Heimstatt sein für schöne, glückliche und zufriedene Jahre! Und möge Gottes Segen mit allen sein, denen dieses Haus Wohnung, Treffpunkt und Lebensmittelpunkt sein wird.“

    Die Begrüßung zum Spatenstich hatte Hartmut Koschyk, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Seni-Vita Group, übernommen, der sich bei Bürgermeister Bittenbrünn für die Aufgeschlossenheit der Stadt Königsberg gegenüber dem Vorhaben bedankte. „Wir werden Tag und Nacht dafür arbeiten“. Bezüglich der Namensgebung meinte er: „Da alle bisherigen Einrichtungen den Namen christlicher bedeutender Persönlichkeiten tragen und für Königsberg noch kein Name festliegt, werde man zusammen mit Pfarrer Peter Hohlweg einen entsprechenden Namen finden.“

    Im Sinne von „Ambulant vor stationär“

    Landrat Wilhelm Schneider wies in seinem Grußwort auf die Bedeutung der neuen Einrichtung für den Landkreis Haßberge hin: Auch diese Einrichtung setze das Prinzip „Ambulant vor stationär“ konsequent um. „Man geht damit in besonderem Maße auf die veränderten Bedürfnisse pflegebedürftiger Menschen ein. Damit wird mit dem heutigen Spatenstich eine weitere, tragfähige Versorgungsmöglichkeit geschaffen, die zukunftsweisend ist für eine ambulante pflegerische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in unserem Landkreis“, stellte Schneider heraus.

    Den Segen übernahm Pfarrer Hohlweg, der die neue Einrichtung als ein herausragendes und wichtiges Projekt für Königsberg bezeichnete: „Ermöglicht es doch alten Menschen ihren Lebensabend in ihrer Heimatstadt und in ihren gewohnten Bezügen zu verbringen.“ Bevor sich die Gäste des Spatenstichs einen Imbiss schmecken ließen, setzten Lokalpolitiker, Bauherren, Bauausführende und die Geistlichkeit Schutzhelme auf, griffen zu den vorbereiteten Schaufeln und vollzogen den Spatenstich.

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