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Ebelsbach: Pastoraler Raum "Haßberge Ost" errichtet

Ebelsbach

Pastoraler Raum "Haßberge Ost" errichtet

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    Domkapitular Christoph Warmuth sowie Dekan Christian Lutz (von links) bei der Ernennung von Pfarrer Vincent Moolan Kurian (rechts) zum Kuratus und Koordinator/Moderator für den pastoralen Raum "Haßberge Ost".
    Domkapitular Christoph Warmuth sowie Dekan Christian Lutz (von links) bei der Ernennung von Pfarrer Vincent Moolan Kurian (rechts) zum Kuratus und Koordinator/Moderator für den pastoralen Raum "Haßberge Ost". Foto: Günther Geiling

    "Wir sind schon sehr lange dabei, die Kirche auf den Weg zu bringen, auf dem sich mehrere Pfarreien gegenseitig unterstützen. Was am Kirchturm vor Ort passiert, ist wesentlich. Die Neustrukturierung und Zusammenarbeit in pastoralen Räumen hat darüber hinaus als Ziel die Förderung der Pastoral durch neues Handeln." Dies betonte Domkapitular Christoph Warmuth bei der feierlichen Vesper zur Errichtung des pastoralen Raumes "Haßberge Ost" in der St. Magdalena-Kirche in Ebelsbach.

    14 Priester, Diakone, Gemeinde- und Pastoralreferenten zählen zum Team im neuen pastoralen Raum "Haßberge Ost".
    14 Priester, Diakone, Gemeinde- und Pastoralreferenten zählen zum Team im neuen pastoralen Raum "Haßberge Ost". Foto: Günther Geiling

    Durch ein Dekret von Bischof Franz Jung sind seit 1. Oktober 2021 die 600 Pfarreien im Bistum Würzburg auf 43 "Pastorale Räume" (PR) aufgeteilt. Im Landkreis Haßberge wurden dazu drei pastorale Räume mit "Haßberge Süd", "Haßberge West" und Haßberge Ost" gebildet. Dem voraus ging schon die Bildung von "Pfarreigemeinschaften" (PG). Die 38 Kirchengemeinden, Pfarreien und Filialen im Raum "Haßberge Ost" sind nun gebündelt in vier Pfarreiengemeinschaften: "Gemeinsam unterwegs" (Ebern) mit sieben Kirchengemeinden (KG), "Maintal-Heilige Länder" (Kirchlauter) mit acht KG, "St. Kilian und Gefährten" (Pfarrweisach) mit zehn KG und St. Christophorus" (Baunach) mit 13 KG.

    Pfarreiengemeinschaft erstreckt sich über zwei Landkreise

    Diese Pfarreiengemeinschaften wurden vorgestellt. Peter Großkopf wies dabei auf die Besonderheit der PG St. Christophorus Baunach hin, die sich über zwei Landkreise und eigentlich sogar über zwei Regierungsbezirke erstrecke. "Mancher Pfarrer hat auch schon gesagt, wir kommen gerne zu euch, da sind wir ja sehr weit weg von Würzburg." Die Pfarreiengemeinschaft erstrecke sich über eine Fläche von 70 Quadratkilometern und rund 10 000 Menschen hätten mehr oder weniger etwas mit dem Christentum zu tun. Vor zehn Jahren waren es genau 7702 Katholiken, heute seien es aber schon weniger. "Die schönste Kirche steht bei jedem in seinem Ort; wir beschäftigen uns mit außergewöhnlichen Begegnungen und überlegen, wie wir den Glauben unter die Menschen bringen können."

    Ralf Nowak ging auf die Geschichte der PG "St. Kilian und Gefährten" Pfarrweisach ein, die lange durch den Salesianer-Orden geprägt war und wo es durch das rotierende System von Priestern keinen Priestermangel gegeben habe. Nun habe aber dieser Orden die Segel gestrichen und man hoffe, dass Pfarrer Theiler aus Ebern noch lange bleiben könne.

    Für die PG "Gemeinsam unterwegs" Ebern/Jesserndorf erinnerte Andrea Bauer daran, dass die Pfarreien Ebern und Jesserndorf mit den Filialen Bramberg, Hofstetten, Unterpreppach, Reutersbrunn und Vorbach schon seit dem Jahre 2004 zusammenarbeiten würden. Dazu habe man einen Koordinationsausschuss gegründet, der gut funktioniere. Bei der zukünftigen Arbeit könne man auf engagierte Christen bauen.

    Magdalenenchor umrahmte die feierliche Vesper

    Claudia Reinwand stellte die PG "Maintal-Heilige Länder" vor, die sich in die Kirchengemeinden im Maintal und die in den Heiligen Ländern gliedere. "Wir wollen die Zukunft gestalten und die Menschen motivieren, wieder in den Gottesdienst zu kommen. Im Herzen muss Platz sein für den Glauben und wir wollen vor Ort dafür sorgen, dass Glaube und Gemeinschaft erhalten bleiben."

    Die feierliche Vesper wurde vom Magdalenenchor Ebelsbach unter Leitung von Doris Wasser sowie Florian Mayer (Orgel) und Sebastian Hensiek (Trompete) musikalisch umrahmt und die Gläubigen stimmten eingangs in das Lied ein "ein Haus voll Glorie schauet".

    Domkapitular Christoph Warmuth ging in seiner "Homilie" und Textauslegung darauf ein, dass das Lied darauf hinweise, dass man mit beiden Beinen am Boden stehe und der Sturm diesem Haus nichts anhaben könne. "Die vergangenen Jahre sprechen aber eine andere Sprache. Die Kirche hat an Glaubwürdigkeit und Autorität verloren. Sie ist in der Krise und das hat viele Gründe. Sie haben mit der Krise der modernen Gesellschaft ebenso zu tun wie mit Strukturen innerhalb der Kirche. Trotz allem bleibt für die Kirche die Berufung und Herausforderung erhalten, ein Zeichen des Heils in der Welt zu sein, eine Gemeinschaft, in der die lebende Nähe Gottes und die befreiende Wirkung der Erlösung sichtbar bleibt."

    "Jeder Mensch ist eingeladen, seinen Platz zu finden"

    Kirchen forderten ebenso auf, hinauszudenken über den Tellerrand seiner Selbstbezogenheit. "Wichtigste Aufgabe der Kirche von heute ist es, den Menschen Raum zu geben, in dem jeder Mensch Mensch bleiben oder vielleicht erst Mensch werden kann. Gerade bei der rasenden Individualisierung in unserer Zeit kann Kirche der Ort sein, wo Menschen mit anderen zu ihrer Identität finden können."

    Voraussetzung dafür sei, dass Kirche nicht den Eindruck erwecke, von Menschen nur zu fordern. "Die grundlegende Geste der Kirche ist nicht der erhobene Zeigefinger, sondern die ausgestreckte Hand, die gibt und gewährt. In der Kirche ist jeder Mensch eingeladen, seinen Platz zu finden."

    Steuerungsgruppe ins Leben gerufen

    Anschließend stellte Domkapitular Christoph Warmuth, auch vor zahlreichen Gästen wie Landrat Wilhelm Schneider, die Funktionen in dem neuen pastoralen Raum "Haßberge Ost" vor. Als Teampfarrer ("Pfarrer in solidum") werden solidarisch Pfarrer Rudolf Theiler (Ebern), Pfarrer  Matthias Rusin (Ebelsbach) und Pfarrer Vincent Moolan Kurian (Baunach) tätig sein. Ein Pfarrer aus dem Team fungiert dabei als Koordinator/Moderator und Pfarrer Moolan Kurian wurde hierzu die Ernennungsurkunde überreicht.

    Gleichzeitig wurde eine Steuerungsgruppe ins Leben gerufen, welche die Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden weiterführen, aber auch die Pfarreiengemeinschaften vernetzen und neue und gute Ziele ins Auge fassen soll. Sprecherin dieser Gruppe ist Ulrike Lebert aus der PG Baunach-Pfarrweisch und weiter gehören dazu Pfarrer Rudolf Theiler, Pfarrer Vincent Moolan Kurian und Gemeindereferent Matthias Vetter. Alle Teilnehmer der feierlichen Vesper erhielten dann eine besondere "Kerze" als Zeichen für den Auftrag, "Licht Gottes" zu sein.

    Der Magdalenen-Chor Ebelsbach mit Dirigentin Doris Wasser sowie Florian Mayer an der Orgel sorgten für besondere musikalische Akzente bei der feierlichen Vesper.
    Der Magdalenen-Chor Ebelsbach mit Dirigentin Doris Wasser sowie Florian Mayer an der Orgel sorgten für besondere musikalische Akzente bei der feierlichen Vesper. Foto: Günther Geiling
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