Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

BURGPREPPACH: Pfarrer Peter Bauer legt ab – und blickt zurück

BURGPREPPACH

Pfarrer Peter Bauer legt ab – und blickt zurück

    • |
    • |
    30. August 2015: Pfarrer Peter Bauer (links) und Pfarrvikar Stefan Beetz segneten von einem Boot aus den sanierten Dorfweiher in Leuzendorf. Ins Wasser gefallen ist keiner der beiden Geistlichen – obwohl mancher Zuschauer insgeheim damit gerechnet hat.
    30. August 2015: Pfarrer Peter Bauer (links) und Pfarrvikar Stefan Beetz segneten von einem Boot aus den sanierten Dorfweiher in Leuzendorf. Ins Wasser gefallen ist keiner der beiden Geistlichen – obwohl mancher Zuschauer insgeheim damit gerechnet hat. Foto: Foto: Simon Albrecht

    Schon in diesem Monat wird sich Peter Bauer, derzeit Pfarrer in Burgpreppach, aus dem Dekanatsbezirk Rügheim verabschieden. Er wird neuer Pfarramtsführer und Dekan in Wunsiedel (wir berichteten). Seit 2010 ist der 39-Jährige Pfarrer in Burgpreppach und Schulreferent im Dekanat Rügheim.

    Er trat damals die Nachfolge von Pfarrer Ralf Dietsch an. Am 30. April wird Bauer in einem Festgottesdienst in der Wunsiedler Stadtkirche Sankt Veit in sein Amt eingeführt.

    9. Juli 2013, Grundsteinlegung fürs Gemeindehaus: Pfarrer Peter Bauer (von links), Vertrauensfrau Elisabeth Köhler und Architekt Rainer Kriebel versenken die Zeitkapsel.
    9. Juli 2013, Grundsteinlegung fürs Gemeindehaus: Pfarrer Peter Bauer (von links), Vertrauensfrau Elisabeth Köhler und Architekt Rainer Kriebel versenken die Zeitkapsel. Foto: Foto: Beate Dahinten

    Frage: Herr Pfarrer, am 19. Februar werden Sie in Burgpreppach offiziell verabschiedet. Die Koffer sind schon gepackt. Was werden Sie im ersten Moment wohl am meisten vermissen?

    Peter Bauer: Die vielen Menschen, mit denen mich Glaube, eine gemeinsame Geschichte und viel Arbeit und Freude verbinden. Es waren sieben gute Jahre hier in Burgpreppach und ich sage aus meiner Sicht, dass es keine Probleme gab, die wir nicht mit Gottes Hilfe gemeinsam lösen konnten.

    Das ist viel – und hoffentlich werde ich solche Erfahrungen mit so vielen guten Menschen auch in Wunsiedel machen dürfen.

    Vermissen werde ich in den kommenden Monaten auch, Gottesdienste zu halten. Ich habe vor Amtsantritt in Wunsiedel noch acht Wochen Studienurlaub, den ich eifrig nutzen werde. Aber Gottesdienste halten darf ich in diesem Zeitraum nicht. Bislang waren „predigtfreie“ Sonntage eher eine Seltenheit.

    Als Dekan werde ich auch erst einmal keinen Religionsunterricht halten können. Das wird mir fehlen.

    Mai 2013: Auf der Gemeindehaus-Baustelle wird ein alter Brunnen entdeckt. Mit dieser Steinplatte war er abgedeckt.
    Mai 2013: Auf der Gemeindehaus-Baustelle wird ein alter Brunnen entdeckt. Mit dieser Steinplatte war er abgedeckt. Foto: Foto: Dahinten

    Wenn Sie auf die Burgpreppacher Zeit zurückblicken: Was waren besonders schöne Momente?

    Bauer: Da gab es – Gott sei Dank – viele und oft auch mehrere an einem Tag. Zwei besondere Erlebnisse waren aber die Einweihung des Gemeindehauses und die Segnung des Sees in Leuzendorf mit Pfarrvikar Stefan Beetz. Als wir in einem Boot auf den See gerudert sind und bewiesen haben, dass man in einem Boot sogar stehen kann, ohne ins Wasser zu fallen.

    Aufzählen könnte ich aber noch viel mehr – von den Gottesdiensten an Christi Himmelfahrt über Vorträge und den Kirchweihmontag bis zum Pflanzen der neuen Bäume am Friedhof.

    Was hat Sie enttäuscht? Was hätte besser laufen können?

    Bauer: Manchmal hatte ich nicht genug Zeit für alle, die Zeit verdient hätten. Das tut mir leid. Auch war ich manchmal enttäuscht, wie schwer sich manche Mitchristen tun, über ihren Glauben auch zu reden. Da ist er ja – Aber wie soll er bezeugt und weitergegeben werden können, wenn man sich nicht traut, ihn zu leben und sich auch mit anderen darüber auszutauschen?

    Was mir auch nicht gelungen ist: ehemalige Konfirmanden zum Theologiestudium zu bewegen. Die wissen gar nicht, was sie versäumen.

    Waren Sie überrascht, dass die Wahl durch das Wahlgremium in Wunsiedel am fünften Dezember auf Sie fiel?

    Bauer: Ja. Ich war nicht der einzige Bewerber und bin doch noch recht jung für das Amt. Als die Regionalbischöfin dann am späten Abend anrief und mir gratulierte, hat es noch ein paar Tage gedauert, bis ich es realisiert hatte.

    Worauf, in Ihrer neuen Wirkungsstätte, freuen Sie sich am meisten?

    Bauer: Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Noch kenne ich die Situation der Gemeinde und des Dekanats nur aus der Ferne. Aber ich freue mich auf jeden Fall darauf, weiter Pfarrer sein zu können. Das ist das schönste Amt der Welt, mit allen seinen Aufgaben und Herausforderungen.

    Oktober 2015: Pfarrer Peter Bauer und Fotograf Adrian Price stellen „ihre“ Postkarte mit heimischen Motiven vor.
    Oktober 2015: Pfarrer Peter Bauer und Fotograf Adrian Price stellen „ihre“ Postkarte mit heimischen Motiven vor. Foto: Foto: Brantner

    Nun sind Sie ja nicht nur Pfarrer, sondern auch Familienvater. Was sagt ihre Familie zu dem Umzug nach Wunsiedel? Wie geht es ihren Kindern damit?

    Bauer: Meine Frau und ich hatten schon längere Zeit über einen Wechsel gesprochen und uns auch über die Bewerbung nach Wunsiedel abgesprochen. So oder so wären wir noch 2017 umgezogen. Unsere Kinder sind in einem Alter, in dem ein Wechsel sie nicht zu sehr belastet. Im Moment freuen sie sich auf ihre eigenen Zimmer – und wir hoffen, dass sie schnell neue Freundinnen und Freunde finden und sich gut einleben können. Für uns Eltern ist das schwieriger, auch wenn es für meine Frau und mich jetzt schon der elfte beziehungsweise zehnte Umzug ist. Mit Gottes Hilfe wird das gut werden.

    In

    Im Oktober 2016 wurde vor dem Kirchweihgottesdienst eine Erntekrone vom Festzelt bis zu beiden Kirchen getragen. Pfarrer Bauer hat den Brauch wieder aufleben lassen.
    Im Oktober 2016 wurde vor dem Kirchweihgottesdienst eine Erntekrone vom Festzelt bis zu beiden Kirchen getragen. Pfarrer Bauer hat den Brauch wieder aufleben lassen. Foto: Foto: Stefanie brantner

    Burgpreppach wurden Sie kurz nach Amtsantritt mit der Herkulesaufgabe Neubau des Pfarr- und Gemeindehaus konfrontiert. Was wird Sie in Wunsiedel erwarten?

    Bauer: Zunächst einmal muss ich dazu wieder sagen: So schlimm war die Sache mit dem Neubau nicht. Im Gegenteil hatte ich viel Freude damit. Unsere ganze Kirchengemeinde konnte da zeigen, was sie kann. Und Christus gab seinen Segen dazu. Dagegen sieht Herkules klein aus. Herkules hat keinen Hof gepflastert, keine guten Besprechungen geführt und kaum etwas aufgebaut. Bauangelegenheiten erwarten mich wohl in Wunsiedel zunächst nicht. Die Gemeinde Jesu Christi ist aber auf ihre Weise immer Baustelle. Es gibt sicher genug zu tun, das ist gut so.

    In Burgpreppach haben Sie viel dafür getan, dass das neue Gemeindehaus mit Leben gefüllt wurde. Es sind in Ihrer Amtszeit etliche Interessengruppen entstanden. Ist Ihnen nicht bange, dass vieles wieder im Sande verlaufen wird, wenn Sie nicht mehr da sind?

    Bauer: Da habe ich keine Sorge. Ich habe immer darauf geachtet, dass unsere Gruppen und Kreise nicht vom Pfarrer dominiert werden. Es wäre schlimm, wenn das Leben einer Gemeinde von ihrem Pfarrer abhängt.

    Es finden sich hier so viele Gaben und so viele Menschen, die sie für andere und mit anderen blühen lassen wollen.

    Eines will ich aber nicht vergessen: die Kraft einer Gemeinde kommt ihr zu einem großen Teil vom Gottesdienst und Wort Gottes zu.

    August 2010: Den Abschluss der Burgpreppacher Ferienprogrammwoche bildete ein Grillabend an der evangelischen Kirche, wo Pfarrer Peter Bauer den Kindern die Kirche vorstellte.
    August 2010: Den Abschluss der Burgpreppacher Ferienprogrammwoche bildete ein Grillabend an der evangelischen Kirche, wo Pfarrer Peter Bauer den Kindern die Kirche vorstellte. Foto: Foto: Schmidt

    In den vergangenen Jahren haben Sie Ihre Schäfchen ganz gut kennengelernt. Und da jede Gemeinde so ihre Eigenheiten hat. Gibt es einen Ratschlag für Ihren potenziellen Nachfolger?

    Bauer: Jede unserer zehn Ortschaften hat ihre Eigenart. Und es ist staunenswert, wie daraus Gemeinsames wird. Staunen sollte ein neuer Pfarrer können und zuhören, aber auch manchmal weghören, wenn dumm geredet wird.

    Haben Sie auch für die Burgpreppacher einen Ratschlag, wie Sie Ihrem Nachfolger das Einleben erleichtern können?

    Bauer: Dazu müssen Sie sich gar nicht ändern. Hier ist gut arbeiten und leben, wenn man die vielen Möglichkeiten auch wahrnimmt.

    Was wünschen Sie sich für die Zukunft Burgpreppachs? Was hoffen Sie vorzufinden, wenn Sie Ihrer ehemaligen Wirkungsstätte später einen Besuch abstatten?

    Bauer: Eine gut gefüllte Kirche zum Gottesdienst und danach einen Platz in einem sonnigen Biergarten, in dem lächelnde Menschen einander nur gute Dinge erzählen – und sich vielleicht sogar über die Predigt unterhalten.

    Verabschiedung und Vertretung Peter Bauer wird am Sonntag, 19. Februar, mit einem Gottesdienst um 15 Uhr in der Burgpreppacher Kirche verabschiedet. Im Anschluss findet ein Empfang in der TSV-Halle statt. Die Vakanzvertretung übernimmt ab dem 13. Februar Pfarrer Manfred Greinke aus Fischbach, Tel. (0 95 35) 92 10 00. Er ist auch der erste Ansprechpartner bei Todesfällen. Wegen Taufen und Trauungen wendet man sich an das Pfarramt, Tel. (0 95 34) 254. Die sonntäglichen Gottesdienste werden für die Dauer der Vakanz wie gewohnt gefeiert. Die Pfarrer, Prädikanten und Lektoren der Region werden Burgpreppach mit dem Wort Gottes versehen. Ansprechpartnerin für Friedhofsangelegenheiten ist für die Dauer der Vakanz F. Köhler, Tel. (0 95 34) 1 70 28 84.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden