Die Aufstellung von neuen Bebauungsplänen stand im zu Ende gehenden Jahr im Mittelpunkt zahlreicher Beratungen im Gemeinderat von Ebelsbach. Das betraf den Kernort selbst wie auch die Gemeindeteile Schönbrunn und Schönbach. In der Ratssitzung am Mittwoch ging es um die Behandlung der Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange für das Baugebiet „Eichholz“ in Schönbrunnen.
Hier wurden zwei Bebauungspläne für eine Ausweisung vorgeschlagen. Bürgermeister Walter Ziegler (BNL) meinte, dass sich das „Eichholz“ wohl einfacher verwirklichen lasse. Beim Gebiet „Am Breitfeld II“ gebe es noch Klärungsbedarf mit der Unteren Naturschutzbehörde. Hier laufe die Grenze des Landschaftsschutzgebietes genau durch den vorgesehenen Plan, auch andere Fragen müssten noch geklärt werden.
Peter Knieling vom Technischen Büro Werner stellte die Planung vor. Bei „Eichholz“ seien 23 Träger öffentlicher Belange gefragt worden. Ein Teil habe Einwände erhoben. Das Landratsamt Haßberge habe darauf hingewiesen, dass hier das Verfahren nicht zulässig sei, da kein Bebauungsplan der Innenentwicklung vorliege. Der Geltungsbereich befinde sich im Außenbereich, so unter Umständen das beschleunigte Verfahren angewendet werden könne. Auch auf die Zielvorgabe „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ wurde eingegangen.
Sorgsamer Umgang angemahnt
Diesen Hinweis gab auch das Amt für Ländliche Entwicklung, dass mit Grund und Boden sparsam umgegangen werden sollte. Die Regierung von Unterfranken forderte, den Bedarf konkret unter Berücksichtigung der vorhandenen Reserveflächen sowie des gleichzeitig aufgestellten Planes „Am Breitfeld II“, mit dem weitere acht Bauplätze ausgewiesen werden, darzulegen.
Die Gemeinde verwies jedoch darauf, dass die Einbeziehung von Außenbereichsflächen notwendig sei, denn die Innenentwicklungspotenziale seien ausgeschöpft, geeignete Bauflächen befänden sich in Privateigentum oder die Eigentümer zeigten keine Bereitschaft, diese Flächen zu veräußern. Des Weiteren gebe es in Schönbrunn keinerlei Leerstände und es stünden keine Wohnhäuser zur Disposition.
Landschaftbild beeinträchtigt?
Die Naturschutzbehörde sah das Schutzgut Landschaftsbild nicht ausreichend berücksichtigt. Als Randeingrünung entlang der Westgrenze zu den landwirtschaftlichen Flächen sei deswegen als Randeingrünung eine fünf Meter breiter Streifen mit freiwachsenden, mindestens zweireihigen Hecken aus heimischen Baum- und Straucharten in den Bebauungsplan mit aufzunehmen. Vom Wasserwirtschaftsamt kam der Hinweis, dass die Niederschlagsentsorgung über Versickerung erfolgen soll.
Michaela Eisenacher (BNL) stellte die Frage, wie es weitergehe, wenn die Grundstücksbesitzer keine Verkaufsbereitschaft zeigten. Susanne Langers (CSU) Einwand ging in ähnliche Richtung, ob es noch Sinn mache, das Baugebiet „Breitfeld II“ auszuweisen. Hier sollte man überlegen, ob es eine bessere Fläche gebe wie zum Beispiel unterhalb des Friedhofs, wo Verkaufsbereitschaft signalisiert worden sei. Bürgermeister Walter Ziegler meinte, man wolle erst einmal das Verfahren abwarten und welche Hürden beim „Breitfeld II“ noch aufgebaut würden. Der Gemeinderat beschloss dann, den vorliegenden Entwurf zu billigen und die Auslegung durchzuführen.
Dank an den Bauhof
„Wir haben Einiges geschafft, aber Einiges auch nicht“, meinte der Bürgermeister dann mit Blick auf den Bauhof, dessen Kapazitäten nicht ausgereicht hätten. Er richtete ein großes Lob an die Mitarbeiter des Bauhofes, denn sie stünden bei Problemen zur Tag- und Nachtzeit bereit. Erst kürzlich hätten sie bei einem defekten Schieberkreuz von 16 bis 23 Uhr gearbeitet. Bei den Arbeiten zeige es sich auch, dass der Bauhof diese zahlreichen Gerätschaften benötige, um effizient arbeiten zu können. Florian Meyer (BNL) schlug in diesem Zusammenhang vor, einmal einen „Tag der offenen Tür“ am Bauhof zu organisieren, damit auch der Bürger hier sich eine Vorstellung von der Arbeit, der Maschinen und der Geräte machen könne.
Der Bürgermeister ging dann auf die zahlreichen Maßnahmen ein, die im Laufe des Jahres abgewickelt wurden wie Anschaffung eines Gerätes für einen grundschulgerechten Pausehof. Beim katholischen Kindergarten in Ebelsbach sei der Außenbereich neu gestaltet worden.
Neuer Aldi entsteht
Die energetische Sanierung des Verwaltungsgebäudes im Schloss Gleisenau gehe zwar nicht so zügig voran, aber das liege daran, dass die Auftragsbücher der Firmen voll seien. Dennoch würden die Arbeiten sehr gut ausgeführt. Im Gewerbegebiet sei das alte „Shopping-Center“ abgerissen und das Gelände dafür vorbereitet, dass nun Aldi seinen Neubau erstellen könne. Weiter nannte er die Umgestaltung des Sportplatzgeländes.
Hinsichtlich der Neuausweisung neuer Baugebiete könne nun am „Ahornweg“ gebaut worden, wo rechtzeitig vor dem Winter noch die Tragschicht aufgebracht wurde. Die Deckschicht werde man erst im Frühjahr bei wärmeren Temperaturen aufziehen.
Im Zusammenhang mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes in Schönbach sprach der Bürgermeister von einem „unruhigen Wochenende“, weil sich die Bürger massiv dagegen ausgesprochen, den oberen alten Sportplatz zu überplanen. Sie seien der Meinung gewesen, Bauplätze nur auf das untere Gebiet zu beschränken. Er halte dies zwar für falsch, werde das aber im Gemeinderat noch einmal zur Sprache bringen.
250 000 Euro für Ortsdurchfahrt
Für das nächste Jahr kündigte er den Ausbau der Ortsdurchfahrt auf einem Teilstück in Steinbach an. Im Vorfeld müsse man dazu erst den Kanal mit circa 250 000 Euro sanieren, bevor dann Bordsteine ausgewechselt, Gehsteigflächen erneuert würden und die Straße von der Kirche bis zum Dorfzentrum ausgebaut werde. Beim Ausbau der Ortsdurchfahrt Rudendorf scheitere es derzeit noch an einem Grundstücksbedarf von 18 Meter, die man für die Maßnahme unbedingt benötige.