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Maroldsweisach: Soll die Gemeinde einen Friedwald betreiben?

Maroldsweisach

Soll die Gemeinde einen Friedwald betreiben?

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    Ein Tagesordnungspunkt, der ursprünglich im nichtöffentlichen Teil vorgesehen war, aber auf Antrag in den öffentlichen Teil verlegt wurde, sorgte bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend im Saalbau Hartleb für die längste Diskussion. Es ging um eine Anfrage wegen eines Friedwaldes im Gebiet der Marktgemeinde Maroldsweisach.

    Gemeinderat Stefan Böhm (JCU) hatte eingangs der Sitzung gefragt, warum der entsprechende Tagesordnungspunkt nicht im öffentlichen Teil behandelt werde. Seiner Meinung nach seien hier Gesichtspunkte vorhanden, welche den Bürgerinnen und Bürgern nicht vorenthalten werden sollten. Daraufhin stellte Gemeinderat Harald Deringer (CSU) den Antrag, den Tagesordnungspunkt in den öffentlichen Teil der Sitzung zu verlegen, was mehrheitlich angenommen wurde.

    Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) teilte dann mit, dass eine Anfrage von Heinrich Graf zu Ortenburg auf Errichtung eines Friedwaldes vorliege. Verwaltungsangestellte Yvonne Beck, zuständig für das Friedhofswesen in der Marktgemeinde, ging dann zunächst auf die Bestattungen im Bereich des Gemeindegebietes von Maroldsweisach ein.

    Viele Urnenbestattungen in Familiengräbern

    Nach ihren Worten waren es im Jahr 2019 elf Erd- und 32 Urnenbestattungen. „Davon wurden 27 in einem Erdgrab vorgenommen“, sagte Yvonne Beck. Auch im Jahr 2021 wurden viele Urnenbestattungen in Familiengräbern vorgenommen. „Die Tendenz geht eindeutig zu Urnenbestattungen, da diese billiger sind, viele Leute müssen auf den Preis schauen“, sagte die Sachbearbeiterin. Dazu stellte Bürgermeister Wolfram Thein fest, dass bei den Friedhofsgebühren noch eine Unterdeckung vorhanden sei.

    Die Frage wurde aufgeworfen, ob ein Friedwald eine Konkurrenz zu den gemeindlichen Bestattungen darstelle, und, könne man so etwas als Gemeinde nicht selber machen. Yvonne Beck sagte, dass eine Umfrage vorgenommen wurde und Bestattungen zu 95 Prozent auf den Heimatfriedhöfen angestrebt würden. „So wie es halt schon immer war“, sagte Beck. Man müsse grundsätzlich überlegen, in welche Richtung man bei Bestattungen gehen möchte, was auch der Bürgermeister unterstützte. Gemeinderat Harald Deringer stellte Überlegungen an, ob die Gemeinde möglicherweise nicht selbst Friedwaldbestattung anbieten sollte.

    Friedhöfe attraktiver für Urnenbestattungen gestalten

    Dazu sagten der Bürgermeister und die Sachbearbeiterin für das Friedhofswesen, dass der Aufwand und die Bestimmungen dafür nicht „ganz ohne“ wären und genau zu überlegen wäre, ob sich der Aufwand für die Gemeinde lohnen könne und auch, dass bei dem 270 Hektar Gemeindewald keine geeigneten Bestände vorhanden wären. „Es würde in diesem Fall eine horrende Arbeit auf die Gemeinde zukommen“, so Yvonne Beck.

    Auch die Gemeinderäte Wolfgang Harnauer (SPD), Peter Hellmuth (JB), Martin Schramm (FWG), Stefan Böhm (JCU) und Ortssprecher Christian Vogel, plädierten dafür, auf den bestehenden Friedhöfen die Urnenbestattungen attraktiver zu gestalten und sich eher als Gemeinde nicht auf das „Abenteuer Friedwald“ einzulassen. Schließlich einigte man sich, dass man sich bei Dienstleistern und Betreibern erst einmal informieren sollte, um dann weiter zu überlegen.  

    Ladestationen für Fahrräder am Dorfplatz und Freibad

    Auf Antrag der CSU-Fraktion werden am Dorfplatz Maroldsweisach und in Altenstein in der Nähe des Freibades Ladestationen für Fahrräder angebracht. Zweite Bürgermeisterin Heidi Müller-Gärtner (CSU) begründete den Antrag damit, dass es immer mehr E-Bikes gebe und die Nachfrage nach Ladestationen gegeben sei. „Da sollte man touristisch was machen“, sagte sie. Mit dem Betreibern des neuen Gewerbegebiets soll der Bürgermeister außerdem Gespräche führen, ob von diesen dort nicht selbst eine Ladestation eingerichtet werden könne.

    Zur Debatte stand weiter, wie man künftig mit dem Teil der Bauanträge umgehen sollte, die wie bisher schon im Wege der laufenden Verwaltung oder im Genehmigungsfreistellungsverfahren behandelt wurden. „Bisher haben wir diese Bauanträge in den Gemeinderatsitzungen erörtert und wir schlagen von der Verwaltung aus vor, diese künftig ins Ratsinformationssystem einzustellen und bei den Gemeinderatsitzungen nicht mehr zu behandeln“, sagte der Bürgermeister. Aus Zeitersparnisgründen wäre das sinnvoll.

    Bauanträge werden weiterhin kurz angesprochen

    Da kam Gegenwind von Gemeinderat Dieter Hepp (CSU). „Ich bin der Meinung, dass diese Anträge im Gemeinderat genannt werden sollen, damit auch die Öffentlichkeit umfassend über Bautätigkeiten in unserem Gemeindegebiet informiert werden kann“, sagte Hepp. Erläutern müsse man diese Anträge ja nicht weiter. Beschlossen wurde dann, dass diese Anträge im Ratsinformationssystem eingestellt und bei den Sitzungen kurz angesprochen werden, ohne Erläuterungen von Plänen.

    Bestätigt wurden vom Gemeinderat Christian Menzel als Kommandant der Feuerwehr Wasmuthhausen und der stellvertretende Kommandant Torsten Schmitt. In diesem Zusammenhang dankte Bürgermeister Wolfram Thein Christian Vogel, der viele Jahre Kommandant in Wasmuthhausen war. Zur Abstimmungen standen noch zwei Bauanträge. Einer in Altenstein, Am Erlach auf Neubau eines Nebengebäudes und einer in Maroldsweisach, Meininger Straße, auf Errichtung eines Gartenzaunes. Beiden Anträgen wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

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