Bei der letzten Gemeinderatssitzung der Gemeinde Stettfeld befassten sich die Ratsmitglieder mit dem Haushalt. Der Haushaltsplan umfasst für das Jahr 2024 ein Gesamtvolumen von 5.802.858 Euro. Der Verwaltungshaushalt erwirtschaftet erstmals seit langem keine Zuführung an den Vermögenshaushalt und hat sogar eine Deckungslücke von 417.147 Euro. Diese lässt sich durch die gestiegenen Umlagen für den Landkreis, die Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach und den Schulverband erklären, aber auch durch den Rückgang der Gewerbesteuer und der Schlüsselzuweisungen. Das Finanzvolumen des Verwaltungshaushaltes steigt um 262.429 Euro auf 3.144.556 Euro. Das Volumen des Vermögenshaushalts liegt bei 2.658.302 Euro.
Bürgermeister Alfons Hartlieb (CSU) der Gemeinde Stettfeld sagte zu diesen Zahlen, dass man trotzdem noch einmal mit einem "blauen Auge" davon gekommen sei. Die Gemeinde könne auf eine Rücklage zurückgreifen, die zu Beginn des Haushaltsjahres auf einem Stand von 542.341 Euro war. Davon würden dem Haushalt 2024 nun 489.709 Euro als Einnahme zugeführt und die restlichen 52.632 Euro verblieben als Rücklage.
Kämmerer Jürgen Pfister stellte die wichtigsten Posten im Haushalt dar. Die Schulden der Gemeinde beliefen sich zum 31.12.2023 auf 714.745 Euro, was 644 Euro pro Einwohner bedeute. Die durchschnittliche Verschuldung der Gemeinden bis 3000 Einwohnern liege bei 728 Euro. Außerdem habe die Gemeinde einen Anteil von 225.199 Euro an den Schulden des Grundschulverbandes Ebelsbach mit insgesamt 975.862 Euro.
Die größten geplanten Investitionen
Die Summen der Ausgaben für Investitionen im Vermögenshaushalt belaufen sich auf 2.092.133 Euro. Dem stehen geplante Einnahmen in Höhe von 1.448.593 Euro gegenüber.
Die größten Investitionen sind die Erweiterung und die Generalsanierung des Kindegartens (1 Million Euro), die Photovoltaikanlage auf der Kläranlage mit notwendigen Dachsanierungen (305.000 Euro), bei der Kläranlage die Sanierungen und Ersatzanschaffung von Rührwerk, Fällstation und Pumpen (250.000 Euro). Außerdem der Umbau des Pfarrhaus (200.000 Euro), die Ablösung Brunnwiese II (100.000 Euro) und ein Kippanhänger für den Bauhof (15.000 Euro).

Durch die Förderung für die Kanalsanierung konnte die Gemeinde 2023 auf die geplante Kreditaufnahme verzichten. Es sei aber eine Kreditaufnahme von 1.100.000 Euro für den Umbau des Kindergartens vorgesehen: Ob in der Finanzplanung der für 2026 geplante Kredit von 500.000 Euro benötigt werde, hänge vom Abverkauf der Bauplätze in der Brunnwiese II ab.
Die Einrichtungen Wasser und Kanal seien derzeit kostendeckend. Bei der Müllabfuhr gebe es ein leichtes Minus von 10.0000 Euro. Im Friedhofsbereich habe man nur eine Kostendeckung von 30 Prozent. Hier müsse sich die Gemeinde etwas einfallen lassen. Bürgermeister Alfons Hartlieb führte als einen Grund an, dass 25 Gräber auf dem Friedhof aufgelassen wurden.
Die Hebesätze bleiben für die Grundsteuer A und die Gewerbesteuer bei 340 Euro und für die Grundsteuer B bei 320 Euro. Dies beschlossen die Gemeinderatsmitglieder einstimmig.
Außerdem beschäftigte sich das Gremium mit einer Anfrage einer Firma, die neben der Bahnlinie eine Photovoltaik-Freifläche errichten möchte. Deswegen wollte der mögliche Investor ein Stimmungsbild vor Ort erhalten. Bürgermeister Alfons Hartlieb informierte die Gemeinderatsmitglieder, dass sich die ausgewählten Flächen im Maintal in Privatbesitz befänden. Die Gemeinde Ebelsbach habe dieses Bauvorhaben in einer vorhergehenden Sitzung schon einmütig abgelehnt. Die Errichtung eines Solarparks durch die Firma Statkraft fand keine Zustimmung.