Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

BURGPREPPACH: Studenten stufen die Schlossmühle als erhaltenswert ein

BURGPREPPACH

Studenten stufen die Schlossmühle als erhaltenswert ein

    • |
    • |
    Die Schlossmühle in Burgpreppach an der Hauptstraße.
    Die Schlossmühle in Burgpreppach an der Hauptstraße. Foto: Foto: Beate Dahinten

    Unter der Leitung von Christian Schmidt, Gerhard Vinken und Thomas Gunzelmann sollten Studenten der Uni Bamberg, die sich der Denkmalpflege verschrieben haben, etwas über die denkmalpflegerische Erfassung von Gebäuden lernen und Nutzungsvorschläge entwickeln. Am Freitag stellten die jungen Leute ihre Ergebnisse im Feuerwehrhaus von Burgpreppach der Öffentlichkeit vor.

    Bürgermeister Hermann Niediek erklärte, dass er vor allem in Bezug auf die Schlossmühle in Burgpreppach gespannt auf die Ergebnisse sei. Kurz führte er die Bestrebungen der Gemeinde auf, im Einklang mit den Bürgern den Ort zu verändern. Berichtete von den Bürgerwerkstätten die stattgefunden haben und von der Problematik seit kurzem kein Lebensmittelgeschäft am Ort zu haben.

    Was ist ein Denkmal wert?

    Christian Schmidt erklärte den Besuchern zunächst, worum es bei dieser Projektarbeit, die in jedem Jahr durchgeführt werde, gegangen sei. „Was ist ein Denkmal wert?“, sei die Fragestellung, die bei der Aufarbeitung einzelner Gebäude zu Grunde gelegen habe. In Burgpreppach war dies die Schlossmühle und in Fitzendorf wurde die ehemalige Schule untersucht. Hierbei habe man viel Wert auf die Praxisverzahnung gelegt.

    Schmidt zeigte sich dankbar, dass man in der Gemeinde auf so großes Entgegenkommen gestoßen sei. So wären nicht nur die Räumlichkeiten (Feuerwehrhaus) zur Verfügung gestellt worden, sondern Monica von Deuster, Pfarrer Peter Bauer und Heidi Flachsenberger haben die Gruppe besonders unterstützt. Wenn man jetzt die Ergebnisse höre, solle man jedoch nicht aus dem Auge verlieren, dass es sich hier um lernende junge Menschen handle.

    Thomas Gunzelmann hatte mit den Studenten die historischen Strukturen untersucht. Also den Zusammenhang zwischen Denkmal und Geschichte hergestellt und historische Ortsanalysen für Burgpreppach, Fitzendorf, Gemeinfeld und Ueschersdorf erstellt. Allerdings sei die Zeit zu kurz gewesen, um hier mehr in die Tiefe zu gehen. Es hätten sich aber durchaus Themen für anstehende Masterarbeiten herauskristallisiert.

    Burgpreppacher Sandstein

    Die erste Gruppe, die ihre Ergebnisse vorstellte und sich auf den Ort Burgpreppach und speziell auf die verfallende Schlossmühle konzentriert hatte, legte für ihre Untersuchungen eine Uraufnahme von Burgpreppach aus dem Jahr 1849 zu Grunde. Sie stellten fest, dass das Zentrum Burgpreppachs einst das Schloss gewesen ist und die Schlossherrschaft bereits im 17. Jahrhundert bemüht war, den Ort zu vergrößern. Es wurden Bauern und Handwerker angesiedelt. In vielen Anwesen, deren Entstehung auf das 19. Jahrhundert datiert, findet sich der Burgpreppacher Sandstein wieder. Die jüdische Bevölkerung konzentrierte sich in der Wassergasse und der Hauptstraße.

    Was die Mühle betrifft, so falle die Bauzeit in das Jahr 1633. Sie sei damit eines der ältesten Gebäude Burgpreppachs. Auch weise sie eine Besonderheit auf, da die Diamantquaderung, die sich an dem Gebäude befindet, hier eher selten anzutreffen sei. Eine Baumode, die ihren Ursprung in Italien hat. Die Studenten vertraten die Ansicht, dass dieses Gebäude auf keinen Fall aufgegeben werden sollte. Die räumliche Aufgliederung sollte bei einer Sanierung der Mühle beibehalten werden und man könne es sowohl als Wohnhaus gestalten, wie auch einer öffentlichen Nutzung zuführen.

    Archiv oder Ausstellungsräume

    Die Trägerschaft könnte in diesem Fall bei der Gemeinde, Vereinen und dem Landkreis liegen. Es böten sich beispielsweise die Einrichtung eines Archives und Ausstellungsräume oder eventuell einer Bücherei an. Dass dies natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, wurde aber auch deutlich. Geschickt machten die Studenten deutlich, dass es nicht jedenfalls nicht unmöglich ist, in dem sie den Zuhörern Bilder von gelungenen Projekten dieser Art zeigten. Sie bekamen viel Applaus für ihre Präsentation, wenngleich sie ihre Zeit doch enorm überschritten hatten. Aus den vorgesehenen 20 Minuten wurde doch mehr als eine Stunde.

    Bürgermeister Niediek erklärte, dass man bemüht sei, eine Lösung für die Schlossmühle zu finden. Durch die Notsicherung habe man etwas Zeit gewonnen und man hoffe auf einen Privatinvestor.

    Neue Blüte nicht ausgeschlossen

    Ähnlich verhält es sich in Fitzendorf. Hier wurde neben dem Ort mit seinen doch vielen historischen Gebäuden und Bildstöcken die ehemalige Schule untersucht. Sie verfällt seit etlichen Jahren und der Besitzer ist inzwischen in den USA und kümmert sich in keiner Weise mehr um das im Jahr 1811 erbaute Gebäude. Dringend notwendig wäre jetzt zunächst eine Notsicherung. Auch wenn das Gebäude stark mitgenommen ist, so sei doch nicht ausgeschlossen, es wieder zu neuer Blüte zu bringen. Da sich anhand der Bevölkerungsstruktur des kleinen Ortes eine öffentliche Nutzung nahezu ausschließt, müsse hier ein Privatinvestor gefunden werden. Eine Nutzung als Wohnhaus sei gut vorstellbar.

    In Gemeinfeld und Ueschersdorf wurden keine speziellen Gebäude untersucht, sondern lediglich die historischen Strukturen des Ortes unter die Lupe genommen. Also wie haben sich die Orte entwickelt und welche alten Strukturen sind heute noch erkennbar.

    Wenngleich es sich, wie Schmidt ja schon zu Beginn bemerkt hatte, um Lernende handelte, die hier ihre Präsentationen vorstellten, so waren ihre Ausführungen interessant und man darf gespannt sein, ob nicht doch einer von ihnen ein Projekt in der Gemeinde Burgpreppach zur Masterarbeit nutzt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden