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GEROLZHOFEN: „Unser Steigerwald“: steigende Mitgliederzahl

GEROLZHOFEN

„Unser Steigerwald“: steigende Mitgliederzahl

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    Andreas Knorr, früherer Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bamberg, sprach in der Jahresversammlung von „Unser Steigerwald“.
    Andreas Knorr, früherer Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bamberg, sprach in der Jahresversammlung von „Unser Steigerwald“. Foto: Foto: Sabine Weinbeer

    „Im Steigerwald sind mehrere Vorgaben aus naturschutzfachlicher Sicht für einen Nationalpark nicht gegeben, unter anderem ist kein geschlossenes Schutzgebiet möglich. Deshalb ist es sehr begründet, dass der Ministerpräsident den Steigerwald bei der Suche nach einem dritten Nationalpark in Bayern außen vor lässt“, sagte der im Amt bestätigte Vorsitzende des Vereins „Unser Steigerwald“, Gerhard Eck, bei der Jahresversammlung.

    Über 300 Mitglieder und interessierte Zuhörer füllten die Gerolzhöfer Stadthalle bis auf den letzten Platz. „Das muss man an einem Sonntagabend, während die Bayern spielen, erst mal nachmachen“, kommentierte Gerolzhofens Bürgermeister Thorsten Wozniak den großen Zuspruch. Er verwahrte sich gegen „das dauernde Schlechtreden unserer Region. Wir haben hier Vollbeschäftigung, Fachkräftemangel, eine lebendige Natur und Kultur“, betonte Wozniak.

    In seinem Tätigkeitsbericht widersprach Vorsitzender Gerhard Eck der Behauptung, ein Nationalpark sei eine Jobmaschine. „Das ist eine Lüge“, erklärte er kategorisch. In keinem Haushalt, ob im Land, im Bund oder in Brüssel gebe es einen Titel „Nationalpark“.

    Kein Euro zusätzliche Förderung

    Geld gebe es lediglich für die Nationalparkverwaltung. Kommunen erhielten nicht einen zusätzlichen Förder-Euro. Wo das zusätzliche Geld für einen dritten Nationalpark in Bayern herkommen soll, das habe auch noch niemand gesagt, so Eck. Den Nationalpark hatte Ministerpräsident Horst Seehofer im vergangenen Jahr versprochen.

    Im Jahresrückblick stellte Ecks Stellvertreter Oskar Ebert fest, dass der Verein „Unser Steigerwald“ mittlerweile 3800 persönliche Mitglieder hat, außerdem 59 Kommunen, Verbände und Organisationen. Er sprach von weiter steigenden Mitgliederzahlen.

    Die kompromisslose Haltung der Naturschutzverbände habe dazu geführt, dass der von der Umweltministerin angeschobene Dialogprozess erfolglos vertagt wurde.

    Der Verein „Unser Steigerwald“ habe die Kulturlandschafts-Inventarisation unterstützt, die dem Steigerwald große Potenziale bescheinigt. Das Weltkulturerbe sei machbar, wenn sich die Region vernetzt und dazu seien bereits erste Schritte unternommen. Außerdem hat der Landwirtschafts-Ausschuss auf Antrag aus dem Steigerwald bereits beschlossen, dass das Trittsteinkonzept als beispielhafte naturnahe Waldbewirtschaftung wissenschaftlich begleitet wird, berichtete Vorsitzender Eck.

    Nach einem Kassenbericht ohne Einwände war die Neuwahl in fünf Minuten abgehandelt. Einstimmig wurden Gerhard Eck, seine Stellvertreter Oskar Ebert und Heinrich Thaler sowie Kassenwart Hans-Walter Schmalzbauer im Amt bestätigt. Stellvertretender Kassier bleibt Albrecht Ruß. Neuer Schriftführer ist Manuel Manichel.

    Dem Beirat gehören an: Josef Mendt, Klaus Merkel, Thorsten Wozniak, Hermann Hotz, Ernst Nickel und Thomas Sechser. Zur erweiterten Vorstandschaft gehören außerdem Siegfried Ständecke, Manfred Schötz, Doris Hornung und Anna Bäuerlein.

    Zum Abschluss der Versammlung referierte Dr. Andreas Knorr, der frühere Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bamberg. Er sagte, dass es keine naturschutzfachlichen Gründe gibt, im Steigerwald einen Nationalpark auszuweisen. Mehrere wissenschaftliche Studien belegten, dass eine naturnahe Waldbewirtschaftung besser sei für Artenvielfalt und Klimaschutz, als die Stilllegung der Wälder. „Fake News“ seien es, einer Region durch einen Nationalpark ein Wirtschaftswunder zu versprechen. Außerdem „hatte der Bund Naturschutz noch nie ein Interesse an der wirtschaftlichen Entwicklung einer Region“.

    Rückgang der Übernachtungen

    Das Bundesamt für Naturschutz habe eine Studie über die Übernachtungen in deutschen Nationalparken in Auftrag gegeben und die zeige, zum Beispiel im Berchtesgadener Land einen Rückgang der Übernachtungszahlen von 3,1 Millionen im Jahre 1978, als der Nationalpark gegründet wurde, auf 2,2 Millionen im Jahr 2014. Im Diskussionsprozess bezüglich eines dritten Nationalparks fordert Knorr, „dass von staatlicher Seite mit reellen Zahlen gearbeitet wird“.

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