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RAUHENEBRACH: „Unser Steigerwald“: Verein empört sich über Naturschützer

RAUHENEBRACH

„Unser Steigerwald“: Verein empört sich über Naturschützer

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    Der Verein „Unser Steigerwald“ ist nach eigenen Angaben „sehr verwundert über die Aktionen des Bundes Naturschutz und anderer Umweltverbände gegen die Aufnahme der Forstnutzung im Ebracher Forst“. Der Aktionismus der vergangenen Woche sei gnadenlos überzogen und entbehre jeglicher Verhältnismäßigkeit, stellt Oskar Ebert aus Untersteinbach von „Unser Steigerwald“ fest. Offenbar sollten in der Öffentlichkeit Vorurteile gegen eine ökologische hochwertige Waldbewirtschaftung erzeugt werden, vermutet er.

    Im Jahr 2014 habe der damalige Bamberger Landrat Günther Denzler diesen Bereich „völlig rechtswidrig“ aus der Nutzung genommen. Folgerichtig wurde von der Regierung von Oberfranken diese Verordnung wieder aufgehoben, schreibt Ebert.

    Im Rechtsstreit, den der Bund Naturschutz in den Jahren 2016 und 2017 dagegen führte, hätten sowohl das bayerische oberste Verwaltungsgericht als auch das Bundesverwaltungsgericht festgestellt, dass die vom Landkreis Bamberg erlassene Verordnung über den Hohen Buchenen Wald „von Anfang an rechtswidrig und die Rücknahme durch die Regierung von Oberfranken korrekt war“, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins. „Der Bund Naturschutz hat dadurch eine für ihn empfindliche Niederlage erlitten, die er offensichtlich bis heute nicht verkraftet hat“, schreibt Ebert.

    Gleichzeitig habe der Bund Naturschutz unmittelbar nach der Urteilsverkündung angekündigt, dass er weiter dagegen vorgehen wolle. „Es ist schon ein fragliches Demokratieverständnis, das sich diese Organisation in einem Rechtsstaat anmaßt“, urteilt Ebert. Gleichzeitig habe das Gericht auch festgestellt, dass das ausgewiesene Schutzgebiet sich „in keiner Weise von den umliegenden Wäldern unterscheidet, dass es ein ganz normaler Wirtschaftswald ist“. Dies sei auch für jeden Besucher deutlich sichtbar.

    „Kein außergewöhnlicher Wald“

    Der Ebracher Forst wird laut Ebert seit über 1000 Jahren nachweislich forstlich genutzt, am intensivsten während der Zeit der Zisterzienser, die dort Mittelwaldwirtschaft betrieben und bestes Eichenholz nach Holland verkauft haben. „Es ist völlig absurd, hier von einem außergewöhnlichen Wald zu sprechen, wie dies vom Bund Naturschutz nun verbreitet wird“, so Ebert stellvertretend für „Unser Steigerwald“. Wenn der Bund Naturschutz jetzt die Nutzung der „dicken Bäume“ heftig anprangere, dann sei das „reine Stimmungsmache“. Der Forstbetrieb Ebrach betreibt laut Ebert nachweislich eine hervorragende und nachhaltige Forstbewirtschaftung „auf hohem ökologischen Niveau“.

    Wenn nun gefordert werde, auch Bäume mit 60 Zentimeter Stammdurchmesser stehen zu lassen, „dann kann die Waldbewirtschaftung eingestellt werden, was offensichtlich von einigen Umweltverbänden wie dem Landesbund für Vogelschutz auch beabsichtigt ist“, unterstellt Ebert.

    Gerade die vielen Laubholzsägewerke, sowie die Holzverarbeitungsbetriebe der Region brauchen nach Ansicht des Vereins „Unser Steigerwald“ auch starkes Holz für ihre Produktion: „Wenn den Laubholzsägern im Steigerwald die Rohstoffquelle vor der Haustür entzogen wird, können sie nicht mehr existieren und viele Arbeitsplätze in der Region stünden auf der Kippe.“

    Der Bund Naturschutz und auch die Öffentlichkeit würden vom Forstbetrieb über die Aufnahme und den Umfang der geplanten, sehr behutsamen Nutzung informiert. Gleichzeitig wurde allen ein Maßnahmenpapier überreicht, in dem der Umfang der geplanten Hiebmaßnahmen in diesem Bereich dargestellt wurde, teilt der Verein mit. Und weiter: „Das jetzige Verhalten der Umweltverbände ist deshalb unverständlich, die Panikmache deplatziert. Sie wären gut beraten, verbal abzurüsten und zu einem sachlichen Dialog zurückzukehren.“ Dahinter stecke ein neuer Versuch einen Nationalpark im Steigerwald durchzusetzen.

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