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Haßfurt: Von wegen Arbeit im stillen Kämmerlein: Kreisarchivpfleger geben Einblick in ihre Arbeit in den Gemeindearchiven

Haßfurt

Von wegen Arbeit im stillen Kämmerlein: Kreisarchivpfleger geben Einblick in ihre Arbeit in den Gemeindearchiven

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    In Gemeindearchiven liegen verschiedenste Unterlagen aus allerlei Jahrzehnten, wie dieses Symbolfoto zeigt.
    In Gemeindearchiven liegen verschiedenste Unterlagen aus allerlei Jahrzehnten, wie dieses Symbolfoto zeigt. Foto: Julia Volkamer

    Gemeindearchive sind das Gedächtnis der Städte und Gemeinden. Deswegen kann sich ein Landkreis glücklich schätzen, wenn er erfahrene Kreisarchivpfleger hat, die ihre Arbeit auch mit einer gewissen Leidenschaft ausüben. Dass dies der Fall ist, spürten die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Tourismus, Sport und regionale Entwicklung Ende vergangener Woche, als die drei Kreisarchivpfleger über den Zustand der Gemeindearchive berichteten und einen Einblick in ihre vielfältige Arbeit gaben.

    Landrat Wilhelm Schneider ließ eingangs keinen Zweifel daran, dass man im Landkreis Haßberge die erfahrensten Archivpfleger mit Bernd Reinhard (49 Jahre) und Johann Reuscher (38 Jahre) habe und sich hier auch Edgar Meier einreihe. Sie unterstützten engagiert die Gemeinden bei der sachgerechten Erfassung, Lagerung und dem Erhalt der Archivbestände.

    Bernd Reinhard, Kreisarchivpfleger für den Dienstbereich Süd, betonte gleich zu Beginn, dass er dieses Ehrenamt auch gerne weiter ausführe und beim gemeinsamen Treffen aller Archivpfleger aus Ober- und Unterfranken im November seinen Beitrag in Form eines Berichtes seiner fast 50-jährigen Arbeit beisteuern werde. Er sei inzwischen der dienstälteste Archivpfleger in ganz Bayern.

    In Zeil werde mehr Platz benötigt

    Zu den Gemeindearchiven Theres, Oberaurach, Ebelsbach, Sand am Main und Rauhenebrach habe es keine Veränderungen gegeben. Beim Gemeindearchiv in Knetzgau scheine sich nun endlich ein Neubeginn der Zusammenarbeit mit dem Betreuer Gerhard Thein anzubahnen und für die Stadtarchive Haßfurt und Eltmann lägen fachgerechte und sehr lobenswerte Berichte von Thomas Schindler vor. In Zeil sei die Raumnot gravierend, aber es habe Gespräche zum Sammelgut und der zukünftigen Aufbewahrung gegeben.

    Die Kreisarchivpfleger, so Bernd Reinhard, arbeiteten auch nicht im stillen Kämmerlein. Archivpflege bedeute, die Vergangenheit zu pflegen, neue Aufmerksamkeit zu schaffen und die Lücke zwischen gestern und heute zu erforschen. Hier sei man auf dem besten Wege.

    Auch Anfragen zur Ahnenforschung

    Johann Reuscher ist seit vielen Jahren für den Sprengel Hofheim zuständig und stellte das Seminar "Symposium Heimatforschung" heraus, das mit rund 100 Heimatforschern aus Ober- und Unterfranken in Rügheim stattfand. Als besondere Arbeit erwähnte er mithilfe von Hofheimer Bürgerinnen und Bürger den Rundweg mit 16 Stationen, an denen man 16 Personen an geschichtsträchtigen Punkten zuhören kann, teilweise auch hinterlegt mit Musik und passenden Geräuschen. 

    Ein Kreisarchivpfleger erhalte aber auch viele Anfragen über Vorfahren und zu Ahnenforschung oder beispielsweise auch, ob es Zwangsarbeiter in Eichelsdorf gegeben habe. Außerdem gehörten Stadtführungen in Hofheim und Führungen im Bettenburger Landschaftsgarten zu seinen festen Terminen.

    Feldpostbriefe aus dem 1. Weltkrieg transkribiert

    Edgar Meier zeigte seine Tätigkeiten im Sprengel Ost auf und wies auf seinen internen "Newsletter Archivmitteilungen" hin. Größeren Aufwand erforderte die Begleitung verschiedener Projekte wie die Kartierung von Kulturlandschaftselementen, die Erhebung zu Bräuchen und verschiedentlich Dialekt- und Mundartforschung. Eingebunden bei einem Teilaspekt einer bayernweiten Dialektforschungsfrage wäre das Archiv Breitbrunn gewesen.

    Im Rahmen der heimatkundlichen Arbeit nannte er einen Beitrag zur Wüstung Buchholz bei Rentweinsdorf, in Untermerzbach wurde ein Brückenzoll-Schild aus Holz (Mitte des 19. Jahrhunderts) abgegeben und auf Bitten eines Heimatforschers seien mehrere Feldpostbriefe des 1. Weltkrieges transkribiert worden. Außerdem gelang es, ein größeres Konvolut an Archivalien von einem Sammler zu übernehmen, das dem Adelsarchiv derer von Rotenhan (Rentweinsdorf) zugerechnet werden konnte.

    Zuschüsse für Vereine und Einrichtungen

    Der Ausschuss gewährte auch verschiedenen Einrichtungen und Vereinen Zuschüsse. Für Zwecke der Erwachsenenbildung erhielten die Volkshochschule der Stadt Haßfurt 7235 Euro entsprechend 947 geleisteter Doppelstunden und das Volksbildungswerk Königsberg 5264 Euro für 689 Doppelstunden.

    Der Nordbayerische Musikbund (NBM) des Kreisverbandes Haßberge erhielt Fördermittel in Höhe von 5000 Euro, die über die zweckgebundene Stiftung der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge ausgegeben werden. Hintergrund dafür ist die Musikausbildung und Fortbildung junger Musiker im Landkreis und die Organisation der Leistungsprüfungen D 1 (Bronze) und D 2 (Silber).

    Viele verschiedene Förderungen

    Der Landkreis gewährt ebenso den Leistungssportgemeinschaften eine Förderung. Nach Maßgabe der Sportförderrichtlinien beträgt die Förderung für diesen Bereich 32.120 Euro und verteilt sich wie folgt auf die Verbände: Leichtathletikgemeinschaft Haßberge 4500 Euro, Schwimmgemeinschaft Haßberge 6000 Euro, Geräteturngemeinschaft Haßberge 4500 Euro, Fußballjugend Haßberge 1000 Euro, Kegelverein Haßberge-Steigerwald 1100 Euro, Förderverein des Sports Haßberge 15.000 Euro.

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