„Die Arbeit hält jung “. Von diesem Motto ließ sich das Knetzgauer Ehepaar Waltraud und Willi Schenk ein Leben lang leiten. Offensichtlich entpuppte sich das Lebensmotto auch als Erfolgsrezept für einen „Jungbrunnen“. Vor kurzem feierten sie gemeinsam das Fest der Eisernen Hochzeit. Es gehört im wahrsten Sinne des Wortes ein „eiserner“ Wille dazu, wenn die Eheleute nach 65 gemeinsamen Jahren zufrieden auf das miteinander Erlebte zurückblicken.
Waltraud und Willi Schenk kennen sich von Kindesbeinen an. Beide sind in Knetzgau geboren und aufgewachsen. So richtig „gefunkt“ hat es beim Tanz in den Mai. Diesen besuchten beide damals unabhängig voneinander in der Gaststätte Ruß in Knetzgau. Aus dem ersten Kennenlernen entwickelte sich eine große Liebe, die vor 65 Jahren vor dem Traualtar besiegelt wurde.
Auch anlässlich der eisernen Hochzeit fand am Sonntag ein Dankgottesdienst in der Pfarrkirche Knetzgau mit persönlichem Segen durch Pfarrer Michael Weck statt. Dem jungen Paar wurden Tochter Jasmin und zehn Jahre später Sohn Mathias geschenkt. Mittlerweile ist die Familie auf sechs Enkel und sechs Urenkelkinder angewachsen. Der Vorname der Urenkel beginnt jeweils mit dem Buchstaben „L“, was manchmal zu lustigen Verwechslungen führt, wie die heute 84-jährige Jubelbraut berichtete.
Zeit für einander
Waltraud Schenk, geborene Feustel, ist im elterlichen Betrieb einer Metzgerei und Gaststätte aufgewachsen. Dort gab es immer viel zu arbeiten, und so musste sie schon in jungen Jahren fleißig Hand mit anlegen. Willi Schenk erlernte nach der Schule das Handwerk des Korbmachers. Danach wechselte er zur Firma SKF nach Schweinfurt. Dort war er 14 Jahre lang beschäftigt, bis er den Sprung als Lederfabrikant in die Selbstständigkeit wagte. Mit seiner Ehefrau Waltraud betrieb der heute 85-Jährige mit großem Elan sein Geschäft bis zum Eintritt in den Ruhestand. Danach erfolgte die Betriebsübergabe an Sohn Mathias.
Nach einem Leben, das geprägt war von Arbeit, bleibt dem Ehepaar heute mehr Zeit für einander, aber auch um lieb gewordene Fernsehserien, zu denen „Sturm der Liebe“ zählt, anzuschauen. Seit 40 Jahren haben Waltraud und Willi Schenk ihren zweiten Wohnsitz in Bad Füssing. Dort lassen sie sich in der Therme verwöhnen und genießen die gemeinsame Zeit. Den Golfclub Haßberge hoben beide Eheleute mit aus der Taufe. Viele Jahre spielten sie auch aktiv. Bei der regelmäßigen Schafkopf-Runde am Freitagabend, die momentan wegen Corona ausgesetzt wird, genießt Willi Schenk vor allem die Geselligkeit mit seinen Freunden. Nun hoffen beide auf weitere gemeinsame Ehejahre, die ihnen im Kreise ihrer Familie beschieden sein mögen.