Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

ZEIL: Was kreucht und fleucht in Zeil

ZEIL

Was kreucht und fleucht in Zeil

    • |
    • |

    „Tierisch gut“ – so war das Motto des 32. Konzerts vor dem Zeiler Altstadtweinfest im Rudolf-Winkler Haus. Sebastian Franz, Chorleiter des gemischten Chores Liederkranz, hatte ein Liedpaket geschnürt, was in der Natur so kreucht und fleucht und in Gewässern sich tummelt. Wie in den vergangenen Konzerten war auch diesmal wieder ein hochkarätiger Sologast zu hören. Es war die Sopranistin Yvonne Berg aus Bayreuth. Ebenfalls wieder dabei der Zeiler Jugendchor mit 15 jugendlichen Stimmen unter der Leitung von Anja Jäger. Der Liederkranz umriss auch gleich im Eingangschorsatz das Leitthema des Konzertabends. „For the Beauty of the Earth“.

    „In einem Bächlein helle, da schoß in froher Eil die launische Forelle“, so lautet der Anfang des Liedtextes aus dem Forellenquintett von Franz Schubert, 4. Satz. Nach der Vorstellung des Leitmotivs folgten vom Chor die Variationen von F. Schöggl. Dieser hatte das Lied nach den musikalischen Charakteristika von berühmten Musikschöpfern in neun Variationen nachempfunden. Zum besseren Verständnis sagte die Liederkranz-Vorsitzende Christa Schlegelmilch, die durch das gesamte Programm führte, die Komponisten vorher an.

    So folgte der heitere Mozart mit dem Grundtenor der „kleinen Nachtmusik“, abgelöst von Beethovens „Die Himmel rühmen“, Webers „Freischütz“ und der schwermütigen Wolga aus Russland, um nur einige Motive zu nennen.

    Nach der launischen Forelle im Wasser ging es in die Luftbewohner zu den Vögeln. Die Sopranistin Yvonne Berg ahmte stimmlich und heiter den Kuckuck (Musik F. Abt) nach und danach folgte das „Lied der Nachtigall“ von Franz Grothe „Zauberlied der Nacht, Stimme der Natur“. Berg begeisterte durch ihren klaren, vollen Sopran, der auch in hohen Tönen nicht schrill wurde.

    Seit 2011 immer bei den Serenadenkonzerten dabei, der Zeiler Jugendchor „Kapala Red“ unter der Leitung von Anja Jäger. Inzwischen sind seine Sängerinnen und Sänger, auch aufgrund einer musikalischen Steigerung, auf 15 (zwölf junge Damen und drei junge Männer) angewachsen.

    Sie sangen alles ohne Notenblätter auswendig, eingangs ein Choral-Medley „High School Musical“ anschließend das schaurige Musikstück „The hanging Tree“, danach „Tuning tables“ und schließlich „On my own“. Die Sängerinnen und Sänger waren nicht nur gesanglich hervorragend, die Jugendlichen imponierten auch durch Showeffekte und ständigen Formationswechsel der Stimmen. Am Klavier begleitete sie Michael Schorr.

    Es folgt keine Konzertpause – und das war gut so, denn die Darbietungen sollten in einem Guss an die Zuhörer gelangen. Das Rudolf-Winkler-Haus war bis auf den letzten Platz besetzt und dies auch durch zahlreiche Nicht-Zeiler.

    Nach der jugendlichen Ausgelassenheit gelangte man wieder in ruhigere Fahrwasser. Viele kennen das Musical „Cats“ von Andrew Lloyd Webber. In „Memory“ denkt eine Katze über ihr Leben nach. Yvonne Berg besang ihre Vita in einem anmutigen Sopran. „Erinnerung: Ganz alleine im Mondlicht lächle ich in Gedanken an die gute alte Zeit. Damals war ich schön.“ Eigentlich für Louis Armstrong 1967 geschrieben: „What a wonderful world.“ Es erzählt von der Schönheit der Welt und den Glücksmomenten des alltäglichen Lebens: Einfühlsam gesungen von Yvonne Berg.

    Viele Kinder und natürlich auch Erwachsene erinnern sich an die Fernsehserie von „Biene Maja“ und auch an das Lied von Karel Gott (Musik Svodoba), nun vom Liederkranz gesungen. Dieser hatte eine echte, sehr süße Biene eingefangen. Sarah Hetterich wirbelte während des Liedvortrags schwarz-gelb kostümiert über die Bühne.

    Es kündigte sich das Finale des Konzertabends an. Es mussten alle Register gezogen werden. Sie waren mit fünf Songs aus dem Musical „König der Löwen“ vertreten. Der erste „Circle of life“ (Rad des Schicksals) erinnerte an die „Carmina burana“ von Carl Orff, der zweite „The lion sleeps tonight“ mit dem rhythmischen „wawimbawee“. Hier kam wieder Yvonne Berg mit dem gesungenen Text zum Einsatz. Der vierte Song „Can you feel the love tonight“ beschreibt die Muße nach einem anstrengenden Tag. Und zum Schluss etwas zum Mitsummen: „One Moment in time.“ Am Ende des Konzertes brauste heftiger Applaus auf, der schönste Lohn für alle Mitwirkenden. Nun zum Ende des Konzerts eine traurige Mitteilung und gleichzeitig eine gute Hoffnung, Sebastian Franz hört als Leiter des Liederkranz auf.

    Doch gleichzeitig die gute Nachricht. Christine Raab, bisher seine Stellvertreterin und Konzertbegleiterin am Flügel, wird seine Stelle einnehmen. Christa Schlegelmilch: „Seit 2008 direkt nach dem 100-jährigen Jubiläum übernahm er mit Freude und Erwartungen den Liederkranz. Wir lassen dich nur ungern gehen, doch die Pflichten in Schule und Familie wurden so groß, dass er nicht mehr in der von ihm geforderten Qualität mit uns üben kann.“ Vorsitzende Christa Schlegelmilch überreichte als Geschenk ein Album, dicht gepackt mit Erinnerungen an neun Zeiler Liederkranz-Jahre.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden