Mit einer neuen Image-Broschüre wirbt der Naturpark Haßberge für seine Naturausstattung, landschaftliche Schönheit sowie historische und kulturelle Besonderheiten. Auch Maßnahmen wie die Einrichtung eines Wildkatzenlehrpfades sollen den Naturpark in seiner Attraktivität steigern. Dies war das Ergebnis der Mitgliederversammlung des Vereins „Naturpark Haßberge“ in Pfarrweisach.
Der Naturpark erstreckt sich über die Landkreise Haßberge, Rhön-Grabfeld, Bamberg und Schweinfurt. Zu Beginn stellte Landrat Wilhelm Schneider als Vorsitzender die neue Image-Broschüre mit dem Titel „wir lieben diese Natur“ und einer Auflage von 4000 Exemplaren vor.
Er verkündete, dass der Naturpark für den Burgen- und Schlösserwanderweg das Siegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ bekommen habe. Um diese qualitative Bewertung des gesamten Weges fachgerecht durchführen zu können, sei es erforderlich gewesen, Wegebetreuer durch den deutschen Wanderverband in einer zweitägigen Schulung auszubilden. An dieser Schulung hätten acht Personen des Haßbergvereins teilgenommen.
Der Unterhalt der im Naturpark vielzählig vorhandenen Einrichtungen stelle einen Schwerpunkt der jährlichen Arbeit dar, betonte Wilhelm Schneider. Auch seien nach mehr als 40 Jahren in vielen Fällen Ersatzbeschaffungen erforderlich. Neben den Rastplätzen unterhalte der Naturpark die Freizeiteinrichtungen am Weißfichtensee, den Steinlehrpfad bei Maroldsweisach, den Naturerlebnispfad bei Königsberg, den Sagenpfad bei Lichtenstein und den geologischen Lehrpfad. Mit einem Wandernetz von mehr als 1000 Kilometern biete man dem Besucher außerdem vielfältige Möglichkeiten.
Leider sei der Naturpark auch im vergangenen Jahr von Schäden an den Einrichtungen nicht verschont geblieben. So wurde im Bereich Kemmern ein zentraler Wegweiser samt Hinweisschildern gestohlen. Am Rastplatz unterhalb der Burgruine Raueneck erfolgte der Diebstahl von zwei Sitzbänken und auch würden immer wieder Wegweiser beschädigt. Der Schaden sei dabei nicht gravierend, aber es sei für Wanderer ärgerlich, wenn sie durch fehlende Markierungen vom Weg abkommen.
An einigen Orten sollen neue Informationstafeln und Thementafeln und Panoramatafeln aufgestellt werden. Für diese Vorhaben seien Gesamtkosten von 21 000 Euro errechnet.
Eine besondere Sache sei die Errichtung eines „Wildkatzen-Erlebnispfades“ im Bereich von Reutersbrunn. Schneider wies darauf hin, dass die europäische Wildkatze bis in die 80er Jahre in Bayern als ausgestorben galt. Um diese noch immer sehr seltene Tierart zu fördern, versuche das Landwirtschaftsministerium den Wildkatzenbestand zu fördern und es konnte auch nachgewiesen werden, dass die Wildkatze den nordbayerischen Raum zum Teil wieder besiedelt habe. Ein Schwerpunktvorkommen sei der Naturpark Haßberge. Diese Besonderheit solle man nutzen, um die Tiere Besuchern, Bildungseinrichtungen und der Bevölkerung näherzubringen.
Als besonders geeignetes Gebiet habe man den Waldbereich „Haßwald“ zwischen Reutersbrunn und Welkendorf eingestuft. So wäre es möglich dort auf einer Länge von 1,5 Kilometern einen Themenlehrpfad über die Wildkatze einzurichten – ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Naturparks. Die Kosten seien mit 15 400 Euro kalkuliert. Der Einrichtung wurde einmütig zugestimmt.
Lobend erwähnte Schneider, dass der Freistaat Bayern die jährliche Verwaltungskostenpauschale um 30 000 Euro auf 40 000 Euro erhöht habe. Auch eine Förderung durch die bayerischen Bezirke sei nicht erfolglos geblieben.
Der Verwaltungshaushalt des Naturparks beläuft sich auf 113 800 Euro, der Vermögenshaushalt auf 67 100 Euro. Die Verwaltungsumlage der Mitgliedslandkreise beträgt dabei 59 900 Euro und konnte gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent gesenkt werden. Sie wird entsprechend dem Anteil der Landkreise am Naturpark verteilt. Der Landkreis Haßberge kommt mit 65 Prozent auf 38 935 Euro.