Neben dem Naturparkzentrum in Königsberg befasste sich der Naturpark Haßberge e. V. auf seiner Mitgliederversammlung Anfang der Woche mit einer weiteren Idee, einer Aussichtsplattform auf einem ehemaligen Windrad auf dem Bretzenstein zwischen Untermerzbach und Ebern. Hier müsse die Finanzierung allerdings noch abgeklärt und ein Projektträger gefunden werden.
Das Vorhaben "Aussichtsturm am Bretzenstein" stand unter dem Aspekt "Hoch hinaus, mit Weitblick in die Zukunft". Geschäftsführer Lukas Bandorf stellte das Projekt vor, das derzeit mit Kosten von 303.450 Euro angedacht sei. Dabei seien von der Leaderförderung 60 bis 70 Prozent und damit zwischen 178.500 Euro und 206.500Euro erwarten, so Bandorf.
Der Umbau des Turms ohne Schließanlage und Überdachung sei mit 225.000 Euro veranschlagt. Die Kommunen Ebern und Untermerzbach würden eine Beteiligung von 30.000 Euro anstreben, heißt es weiter. Trotzdem bliebe eine Finanzierungslücke von rund 38.500 Euro, erklärt der Geschäftsführer.
Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann schwärmte von dem imposanten Ausblick. Dieser reiche aus einer Höhe von 30 Metern bis nach Thüringen, der Veste Coburg und Schloss Banz. Ein bisheriges Windrad würde dabei als Aussichtsturm genutzt werden, sagt er. Derzeit laufe das "Repowering", wobei ein 90 Meter hohes Windrad entstünde, was dazu führe, dass die anderen zwei Windräder abgebaut werden könnten, so der Bürgermeister weiter.
Trägerschaften und Förderungen sind der Schlüssel
"Ich wäre froh, wenn wir am Bretzenstein einen dritten Aussichtspunkt im Landkreis Haßberge nach der Schwedenschanze bei Hofheim und dem Zabelstein im Steigerwald erreichen könnten", sagt Hennemann. Zudem könne man zusätzlich eine Klettermöglichkeit am Turm anbringen und durch Mitmach-Stationen, die Kinder spielerisch an die Themen Energie und Natur heranführen, überlegt Hennemann weiter.
"Leaderförderung könnte funktionieren", sagt er. Im Moment sei man auch noch dabei, eine Alternative für die Treppe im Innern des Windrades zu suchen. Ebenso versuche man, weitere Finanzierungsquellen zu erschließen und die Frage des Projektträgers zu klären, der keine Kommune oder Unternehmer sein dürfe.
Bei der Projektträgerschaft könne man die Unterstützung des Naturparks gebrauchen, sagt Hennemann. Falls alles scheitern sollte, sei es trotzdem eine schöne Projektidee gewesen, so der Bürgermeister. Trotzdem sollte man jetzt alles strukturieren, wie man es auf den Weg bringen könne. "Ich sehe, dass es umgesetzt werden kann, allerdings sind ein paar Hürden zu überwinden", sagt Hennemann.
Landrat Wilhelm Schneider sah als Problem die derzeitigen kommunalen Finanzen. Deswegen könne man nur mit einem kleinen Teil einspringen. "Wesentlich ist dabei, wer die Projektträgerschaft übernimmt. Den Naturlehrpfad könne der Naturpark auch machen", so Schneider.