Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die Tobias Schneider und seine Familie hinter sich haben. Erst am vergangenen Dienstag kam die erlösende Nachricht: Für den 29-jährigen Fellener, der an AML (Akute myeloische Leukämie), einer besonders aggressiven Form des Blutkrebses, leidet, wurde ein Stammzellenspender gefunden. Hoffnung keimte auf, eine Hoffnung, die sich nun jäh wieder zerschlagen hat. Der für Tobias angedachte Spender steht nun doch nicht zur Verfügung.
Die Gründe hierfür können vielschichtig sein. „Was genau passiert ist, werden wir wohl nie erfahren“, sagt Simon Gerlach, Organisator der Aktion „Hilfe für Tobias“ und Freund des 29-Jährigen. Möglich ist beispielsweise, dass der angedachte Spender inzwischen verstorben ist, eine Fremdbluttransfusion bekommen hat, seine einmal gegebene Zustimmung widerrufen hat, doch nicht so gut als Spender für Tobias geeignet ist, wie zunächst angenommen, oder einfach nur inzwischen zu alt für eine Spende ist. Schließlich können Jahre vergehen zwischen einer Typisierung und dem Tag, an dem tatsächlich ein Brief von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) bei einem Spendewilligen ins Haus flattert. Jahre, in denen sich viel verändern kann.
Für die Familie von Tobias Schneider ist dies ein herber Rückschlag. Auch wenn sich der Fellener selbst von den schlechten Nachrichten nicht unterkriegen lässt. „Er hat es ganz gut aufgenommen und sogar ein wenig geschmunzelt. Er ist in jedem Fall weiterhin positiv gestimmt“, so Gerlach. Die Mitglieder von „Hilfe für Tobias“ arbeiten nun mit Hochdruck an den Vorbereitungen für die geplante Typisierungsaktion am 29. März von 10 bis 18 Uhr in der Nägelseeturnhalle in Lohr.
Inzwischen haben die Freunde von Tobias Schneider eine eigene Homepage mit aktuellen Informationen ins Netz gestellt. Unter www.hilfe-fuer-tobias.de können sich Interessierte beispielsweise über das Thema Stammzellenspende informieren. Außerdem hat Landrat Thomas Schiebel sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft für die Aktion „Hilfe für Tobias“ zu übernehmen.
Die Solidarität mit dem ehemaligen Trainer und ersten Vorsitzenden der DJK Fellen ist nach wie vor groß. Auch der Bayerische Landessportverband (BLSV) plant eine Hilfsaktion, das teilte Bezirksvorstandsmitglied Burkhard Rickert (Karlstadt) mit. Die Anteilnahme und die Solidarität für die ganze Familie seien sehr groß, in Fellen, aber auch in anderen Gemeinden. „Durch den Fußball ist Tobias viel rumgekommen und sehr viele Leute kennen ihn“, sagte seine Mutter Elisabeth Schneider am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz. Unterstützung, die nach wie vor dringend benötigt wird. Aber nicht nur für Tobias Schneider, sondern auch für andere Erkrankte.
Geldspenden können auf die DKMS-Spendenkonten eingezahlt werden: Raiffeisenbank Karlstadt-Gemünden, Konto: 5 790 000, BLZ 790 691 50, Sparkasse Mainfranken, Konto: 46 238 416, BLZ 790 500 00. Wer sich für die Aktion „Hilfe für Tobias und andere“ engagieren möchte, wendet sich an Simon Gerlach unter Tel. 0160/ 96629934 oder per E-Mail an simon–gerlach@gmx.de.