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Eußenheim: Alltagshelden: Fehlende Erntehelfer machen Landwirten Sorgen

Eußenheim

Alltagshelden: Fehlende Erntehelfer machen Landwirten Sorgen

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    Das Landwirt-Ehepaar Maria und Klemens Hoßmann aus Eußenheim (Lkr. Main-Spessart) vor einem Jahr auf einer Blühwiese.
    Das Landwirt-Ehepaar Maria und Klemens Hoßmann aus Eußenheim (Lkr. Main-Spessart) vor einem Jahr auf einer Blühwiese. Foto: Karlheinz Haase

    Maria und Klemens Hoßmann betreiben in Eußenheim (Lkr. Main-Spessart) einen Biobauernhof. Damit gehören sie zu den Menschen, die die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung gewährleisten. Neben Feldfrüchten erzeugen sie auch Biogas und bauen Wein an. Klemens Hoßmann ist Vorsitzender des Verbands Landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen. Maria Hoßmann ist Kreisbäuerin. Sie erzählt:

    "Ich war gestern im Supermarkt zum Einkaufen und war ganz geschockt, dass das Mehlregal leer war. Ich verstehe nicht, dass man sich Mehl auf Vorrat zu Hause anlegt. Die Versorgung mit den Grundnahrungsmitteln ist bei uns gesichert. Wir Landwirte arbeiten weiter. Wir hören nicht auf, unsere Felder zu bestellen. Derzeit säen wird Getreide aus, Sommergerste, Sojabohnen, Erbsen, Hafer und Mais.

    Mir macht aber Sorgen, dass die Gemüse- und Obstbauern jetzt keine Saisonkräfte aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland holen können. Darin sehe ich ein Problem, denn jetzt steht zum Beispiel die Spargelernte an. Gemüse wie Kraut muss jetzt gepflanzt werden. Das machen die Saisonarbeitskräfte. Wenn nicht gepflanzt wird, können wir im Herbst auch nicht ernten. Irgendwie muss die Bevölkerung gerade in den Städten, wo die Menschen keinen Garten haben, mit frischen Produkten versorgt werden.

    Da viele Menschen jetzt weniger Arbeit haben, könnte man sie natürlich fragen, ob sie mithelfen würden, wobei ich denke, dass viele diese Arbeit nicht gewohnt sind. Ich selbst wäre körperlich nicht in der Lage, in dauernd gebückter Haltung Spargel zu stechen.

    Mit Getreide und Kartoffeln kann sich Deutschland selbst versorgen. Bei Fleisch bin ich mir nicht so sicher. Ich denke, bei Schweinefleisch würde es gehen. Gemüse aber wird vielfach eingeführt – wenn ich zum Beispiel an Paprika oder andere Früchte denke, die in den südländischen Gebieten besser wachsen als bei uns. Ich vermute, das wird schon kritisch."

    In unserer Serie "Alltagshelden" stellen wir Menschen aus der Region vor, die täglich ihr Bestes geben, um das öffentliche Leben trotz der Corona-Krise aufrecht zu erhalten. Viele können nicht von Zuhause aus arbeiten und müssen sich deswegen täglich neuen Herausforderungen stellen. Ein großes Dankeschön dafür!

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