Die Biogasanlage Heßdorf soll um ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Nebenaggregaten und einer Biogasfackel erweitert werden. Die seit November 2007 durch eine in der Firma Bioenergie Heßdorf zusammengefasste Erzeugergemeinschaft will die Betriebsweise der Biogasanlage unweit des Ortsrandes des Ortsteiles von Karsbach anpassen. Durch die Nachrüstung will man eine flexiblere, bedarfsgerechte Stromproduktion ermöglichen.
„Dabei weicht der neu geplante Betrieb nur unwesentlich vom genehmigten Bauantrag aus dem Jahr 2007 ab“, erläuterte Bürgermeister Martin Göbel in der jüngsten Gemeinderatsitzung. Die Biogasanlage selbst wurde bereits im Herbst 2010 schon einmal um einen weiteren Gärrestebehälter und ein Gärresteendlager erweitert. Seit 2015 werde nun auch trotz der früheren Erlaubnis keine Rindergülle mehr eingesetzt. „Die restliche Substratauswahl und -menge wurde und wird auch jetzt nicht mehr verändert“, erklärte Göbel weiter. Sowohl im Bereich der Gärstrecke als auch im Bereich der Produktionskapazität werde es keine zusätzlichen Änderungen geben.
Das geplante neue BHKW soll jetzt aber die Hauptlast des weiterhin in gleicher Menge kontinuierlich produzierten Biogases in Strom umwandeln. Wegen seiner geringeren Feuerungswärmeleistung (847 kW) werden jedoch 20 Kubikmeter Biogas je Stunde weniger benötigt. Diesen Überschuss will die Firma im Gasspeicher zwischenspeichern. Das vorhandene BHKW wird dann nur noch stundenweise die Funktion als Spitzenlastkraftwerk übernehmen. Dadurch können flexibler und bedarfsgerechter auch Spitzenstrombedarfe abgedeckt werden. Die geplante Biogasnotfackel ist als zusätzliche Sicherheit vorgesehen und kann bei Bedarf das Biogas klimaneutral verbrennen.
Bei der Kläranlage Karsbach werden nun alle geforderten Grenzwerte eingehalten. Dies bestätigten die Behörden der Kommune mittlerweile auch schriftlich. „Damit ist der Baustopp aufgehoben und die bisher zurückgestellten sechs Bauanträge sind nun genehmigt und den Bauwerbern zugestellt“, informierte Bürgermeister Martin Göbel.
Um künftig an verschiedenen Stellen im ersten Klärbecken Wasserproben entnehmen zu können, erwarb die Kommune ein gebrauchtes Boot. Damit könne man dann auch besser die Höhe der Klärschlammablagerungen im Becken messen, sagte Göbel.
Weiter wird die Gemeinde erneut rund 198 000 Euro in ihre Abwasseranlage investieren. Für diese Summe vergab das Gremium an die Firma Baierle Kanalservice GmbH (Fremdingen) den Auftrag, das Kanalnetz in allen vier Ortsteilen zu reinigen und mit einer Kamera zu befahren. Am Ende soll eine genaue Dokumentation über den Zustand des rund 28 Kilometer langen Kanalnetzes vorliegen. Das vorhergehende Mal wurden vor 15 Jahren nur die Abwasserkanäle in den jeweiligen Ortskernen untersucht, erklärte Göbel.