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Main-Spessart: Bis 2031 sollen die Main-Spessarter für zwölf Prozent ihrer Wege aufs Rad steigen

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Bis 2031 sollen die Main-Spessarter für zwölf Prozent ihrer Wege aufs Rad steigen

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    Bisher wird in Main-Spessart noch (zu) wenig mit dem Fahrrad gefahren.
    Bisher wird in Main-Spessart noch (zu) wenig mit dem Fahrrad gefahren. Foto: Zacharie Scheurer, dpa (Symbolbild)

    Nur sieben Prozent beträgt der Anteil des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen in Main-Spessart. Das ergab eine Haushaltsbefragung durch das Fachbüro LK Argus aus Kassel im Auftrag des Landkreises. Bis spätestens 2031 (fünf bis sieben Jahre bezogen auf 2024) soll dieser Modal Split genannte Anteil durch die Förderung des Radverkehrs als Teil des Radkonzepts auf mindestens zwölf Prozent steigen. Mit diesem Ziel beauftragte der Ausschuss für Landkreisentwicklung einstimmig die Kreisverwaltung. Fünf Prozentpunkte mehr sind wichtig für die 2022 beantragte dauerhafte Aufnahme des Kreises in die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern.

    Die Befragung lief im Oktober 2024, jetzt wurden die Ergebnisse im Ausschuss für Landkreisentwicklung vorgestellt. Ausgewertete Antworten von 2613 Personen entsprechen 2,1 Prozent der Gesamtbevölkerung, die Stichprobe ist damit repräsentativ. Ermittelt wurde eine durchschnittliche Haushaltsgröße von 2,5 Personen sowie als Fahrzeugbesitz 1,8 Pkw, aber nur 1,5 Fahrräder und 0,7 Pedelecs je Haushalt. In 95 Prozent aller Haushalte sind damit Autos vorhanden, in 81 Prozent Fahrräder oder Pedelecs, nur ein Prozent nutzt Sharing-Angebote. Dauerkarten für den ÖPNV haben 17 Prozent der Personen ab sechs Jahren und elf Prozent der Erwachsenen.

    ÖPNV und Laufen vor dem Fahrrad

    Bei diesen Voraussetzungen wundert es nicht, dass das Autofahren mit 67 Prozent deutlich vor Fahrrad und Pedelec (sieben Prozent) liegt – selbst der ÖPNV (neun Prozent) und die Fortbewegung zu Fuß werden mehr genutzt (17 Prozent).

    Nach Altersgruppen betrachten fahren Kinder und Jugendliche mit elf Prozent der Wege am meisten Fahrrad oder Pedelec, gefolgt von über 65-Jährigen mit acht Prozent. Dazwischen (18 bis 65 Jahre) sind es 5,5 Prozent. Dominierend ist in allen Altersgruppen Autofahren mit 70 beziehungsweise 75 Prozent im Erwerbsleben und 64 Prozent bei Senioren (jeweils Selbst- und Mitfahren zusammen). Betrachtet man den Zweck der Mobilität ist das Auto beim Arbeitsweg mit 79 Prozent die Nummer eins, mit dem Fahrrad fahren sieben Prozent, doch auch zum Einkauf und für Erledigungen erreicht das Auto über 70 Prozent. Nur im Freizeitbereich ist Radfahren mit zehn Prozent knapp zweistellig.

    Fahrrad typischerweise für Strecken unter fünf Kilometer

    Das könnte einerseits mit der Weglänge zusammen hängen – 25 Kilometer für dienstliche oder geschäftliche Wege, 20 Kilometer zum Arbeitsplatz, 14 zur Ausbildung und Schule, zwölf zu Erledigungen. Rund 42 Prozent aller Wege sind länger als zehn Kilometer, schon ab drei Kilometern wird über die Hälfte der Wege mit dem Auto gefahren. Typische Fahrradentfernungen sind für meisten höchstens fünf Kilometer lang, dafür setzen sich noch zehn Prozent aufs Rad, zwischen einem und drei Kilometern sind es 16 Prozent.

    Innerhalb von Main-Spessart sind auch regionale Unterschiede erkennbar: Der Anteil des Radverkehrs beträgt im Westen neun, im Osten acht, im Süden sechs und im Norden fünf Prozent.

    Gute oder sehr gute Bedingungen für Radverkehr sehen 60 Prozent der Antwortenden, bei Radabstellanlagen aber nur 23 Prozent. Zum Vergleich: Für den Kfz-Verkehr werden 81 Prozent gute bis sehr gute Bedingungen gesehen, für das Laufen 82 Prozent.

    Großteil wünscht sich bessere Radwege

    Was spricht gegen das Radfahren? Bei 32 Prozent ist es die Entfernung, bei 16 Prozent die Infrastruktur und bei elf Prozent die Gesundheit. Dazu passend wollen 76 Prozent mehr und bessere Radwege, neun Prozent mehr Abstellmöglichkeiten, fünf Prozent Fahrradmitnahme im ÖPNV.

    Zur Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten gehörte auch eine Potenzialanaylse: Sie kommt auf eine hohes Potential für verstärkte Fahrradnutzung zu Einkaufs- und Freizeitzielen bei 30 Prozent aller Befragten sowie für den Weg zum Arbeitsplatz bei 13 Prozent.

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