Über die Vorbereitungen der Sanierung des Rienecker Bürgerzentrums informierte Architekt Armin Kraus den Stadtrat. In Doppelfunktion, als Planer für das Gesamtkonzept und als Fachplaner für den Bereich Barrierefreiheit, präsentierte er in einem einstündigen Vortrag Maßnahmen und Zahlen zu Barrierefreiheit und Energetik.
Konkrete Informationen zum Thema Brandschutz stehen dagegen noch immer aus. „Wir sind mit Hochdruck dabei, aktuelle Bestandspläne für den Fachplaner Brandschutz fertigzustellen“, erläuterte Kraus. Entsprechend dem kurz vor Weihnachten erteilten Auftrag habe man Gebäudepläne von 1982 digitalisiert und passe diese noch dem aktuellen Nutzungstand an.
Vorschlag von 2012 noch einmal vorgenommen
Die Maßnahmen zur Barrierefreiheit gliederte Kraus in den Außenbereich mit Hauptzugang, Nebenausgang und Türen sowie den Innenbereich. Die Entschärfung der Stufe zum Haupteingang sei nicht optimal erfolgt. Zudem sei ein barrierefreier Zugang zum Sitzungssaal erforderlich. „Auch Behinderte sollen an den Ratssitzungen teilnehmen können“, so der Architekt. Deshalb habe er nochmals seinen Vorschlag von 2012 ausgegraben. Dieser sieht einen teilweisen Rückbau der Treppe, eine schräge Ebene zum Haupteingang und eine Hubplattform für den Zugang zum Hanauer Haus vor.
Der einzig sinnvolle barrierefreie Zugang zur Arztpraxis sei über dem Nebenzugang und der Kegelbahn, den Festsaal im Obergeschoss könne man über den Aufzug erreichen. Weil der Fahrstuhl aber wenige Zentimeter zu klein sei, müsse man nochmals in den Umbau investieren. Nach ersten Schätzungen wären deshalb für die Barrierefreiheit rund 352 000 Euro anzusetzen.
Aufzug muss umgebaut werden
Als wesentliche Punkte der Kosten nannte Kraus den Umbau des Vorplatzes mit Haupteingang (40 000 Euro), Zugang Rathaussaal und Hubplattform (25000), neue behindertengerechte Toilette (35 000), Umbau Toiletten (15 000), Türen, automatische Antriebe (15 000), Treppen (10 000 Euro) und Umbau des Aufzuges (70 000 Euro).
Die Bausubstanz des Bürgerzentrums gut sei, habe der Energieplaner ein maßvolles Sanierungskonzept entworfen, das im Wesentlichen auf die Reduzierung der Unterhaltskosten ziele, berichtete Kraus. Mit verschiedenen Temperaturzonen, Schwachstellenreduzierung mit angepasstem Dämmkonzept, Energieversorgung und Photovoltaik seien vier Handlungsfelder aufgezeigt. Die Abtrennung der Temperaturzonen ist mit 74 000 Euro angesetzt. Bei den Fernstern sollen kostensparend die Rahmen erhalten bleiben und nur neue Scheiben eingesetzt werden (65 000 Euro).
Erdwärmepumpe soll Grundlast decken
Die Grundlast der Heizung soll eine Erdwärmepumpe liefern, die Spitzenlast könne einer der vorhandenen, nachgebesserten Ölkessel übernehmen (106 000 Euro). Für die Umrüstung der Beleuchtung auf Energiespartechnik wie für die Lüftungsanlage sind jeweils 60 000 sowie für den Aufbau einer Photovoltaikanlage 27 000 Euro vorgesehen. Mit diesen und weiteren Posten, wie Energiemessung und -management summiert sich der Bereich Energiesanierung auf knapp 773 000 Euro. Ein Nahwärmekonzept für die umliegenden Gebäude zu entwickeln und umzusetzen benötige drei bis fünf Jahre. Deshalb könne man das erst später angehen, sagte Kraus.