Rund elf Jahre lang haben die Gemeinden Gräfendorf und Karsbach ihren Kommunalwald gemeinsam über eine eigene Beförsterung bewirtschaftet. Nun wird diese Vorgehensweise beendet und gemeinsam mit der Stadt Gemünden, dem Juliusspital Würzburg und der Forstbetriebsgemeinschaft Gemünden nach einer neuen Lösung gesucht.
Der längere krankheitsbedingte Ausfall der Revierleiterin habe gezeigt, dass eine Waldbewirtschaftung mit einer einzelnen Person auf Dauer problematisch ist, informierte Bürgermeister Martin Göbel in der jüngsten Gemeinderatsitzung. Deshalb wolle man das Ganze neu strukturieren und über mehrere Personen besser absichern. Zur künftigen Neuausrichtung fanden bereits mehrere Gespräche mit den Beteiligten statt. Auch das zuständige Forstamt sei bei den Beratungen eingebunden, sagte Göbel weiter.
Neugliederung klären
Aktuell wird die Gemeinde Karsbach übergangsweise von Meinolf Arndt und Johannes Pietron von der Forstverwaltung Gemünden und die Gemeinde Gräfendorf übergangsweise vom Juliusspital Würzburg betreut. "Das funktioniert sehr gut", sagte der Bürgermeister. Sobald die Neugliederung im Detail geklärt sei, werde er erneut informieren. Das Stammholz aus dem Karsbacher Gemeindewald wird bereits seit langen Jahren über die Forstbetriebsgemeinschaft Gemünden vermarktet.
Für das aktuelle Forstwirtschaftsjahr sind bereits rund 850 Festmeter Stammholz eingeschlagen und schon teilweise verkauft, berichtete Göbel über den aktuellen Stand der Waldbewirtschaftung. Davon entfallen 374 Festmeter (darunter 256 Festmeter Buche) auf die Abteilung Riedberg im Bereich Weyersfeld/Seifriedsburg. 170 Festmeter Laubholz wurde in der Abteilung Betholz in der Gemarkung Adelsberg und weitere 308 Festmeter des Einschlages entfielen auf die Gemarkung Karsbach.
Schlechte Holzmarktlage
Der Wald der Kommune wurde in den vergangenen Jahren überwiegend von Durchforstungsmaßnahmen geprägt. "Deshalb und wegen der schlechten Holzmarktlage kann der Holzverkauf die Bewirtschaftungskosten nicht decken", erklärte der Bürgermeister auf Nachfrage aus dem Gremium. Nur mit Hilfe der verschiedenen staatlichen Förder- und Naturschutzprogramme könne man hier ein positives Ergebnis erzielen. Für Brennholz gingen heuer von Bürgern aus der Gemeinde 60 Bestellungen ein. Da nicht die komplett gewünschte Menge zur Verfügung stand, wurden die Anforderungen teilweise reduziert.
"Heuer steht wieder eine umfassende Sanierungsmaßnahme an der Burgruine Homburg an", informierte Bürgmeister Martin Göbel den Gemeinderat. Die vom Architekturbüro Haase & Bey (Karlstadt) erstellte Liste der Arbeiten umfasst dabei rund 190 einzelne Punkte. Darin sind sowohl die Sicherung verschiedener Mauerwerksstellen und das Neuverfugen einzelner Bereiche als auch das Entfernen und Rückschneiden von Baumbewuchs und Efeu enthalten.
Der Homburg- und Denkmalschutzverein habe kürzlich die erste Ausschreibung für die mit 300 000 Euro (inklusive Ingenieurkosten) veranschlagte Maßnahme wegen zu hoher und unwirtschaftlicher Angebote aufgehoben. Man werde Arbeiten nochmals neu ausgeschrieben. Zudem will man verschiedene Arbeiten durch die Gemeindearbeiter der beiden Kommunen Karsbach und Gössenheim durchführen lassen, um so die Kosten zu senken. Die geplante Maßnahme wird überwiegend durch Fördermittel finanziert. Ziel der Sanierungsarbeiten es, die nahezu 1000 Jahre Burganlage zu erhalten und den Zugang für Besucher weiterhin zu ermöglichen.
Drei Arten Fledermäuse
Die jüngste Fledermauszählung im Dezember in dem Kellergewölbe der Burgruine Homburg hat 18 überwinternde Fledermäuse aus drei Arten (Mopsfledermaus, Zwergfledermaus und Breitflügelfledermaus) ergeben. "Das diesjährige Ergebnis stellt von der Individuienzahl her einen neuen Höchststand für die Homburg dar", informierte Diplombiologe Matthias Hammer von der Koordinationsstelle Fledermausschutz Nordbayern in einem Schreiben den Gemeinderat. In den Jahren seit 1993 wurden bisher neun verschiedene Feldermausarten in den Gewölben angetroffen.
Nach Auswertung der von der Kommune zeitweise installierten Anlage zur Verkehrsmessung sind rund 47 Prozent der registrierten Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von über 50 Stundenkilometern in der Ortsdurchfahrt von Höllrich unterwegs gewesen. Dies erläuterte Gemeinderat Axel Höfler nach der Auswertung der Daten dem Gremium an Hand von Zahlen und Grafiken.
Weitere Messungen
Die Verkehrsmessanlage hat in der Zeit vom 19. November bis 20. Dezember 2020 aus Richtung Hammelburg kommende 38 158 Fahrzeuge erfasst. Davon waren 2500 Fahrzeuge schneller als 60 Stundenkilometer in der Ortsdurchfahrt unterwegs. "Wir werden in diesem Jahr noch weitere Messungen, auch in die andere Durchfahrtsrichtung, durchführen", kündigte Martin Göbel an. Man wolle damit fundiertes Zahlenmaterial erhalten, um später über die weitere Vorgehensweise zu beraten.