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GEMÜNDEN: Dem Blutkrebs erlegen: Dieter Schneider ist tot

GEMÜNDEN

Dem Blutkrebs erlegen: Dieter Schneider ist tot

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    Dieter Schneider aus Aura, als er 2015 sein Stück Twitterheld vorstellte.
    Dieter Schneider aus Aura, als er 2015 sein Stück Twitterheld vorstellte. Foto: Foto: Schneider

    Er hat gekämpft, sich zwei Jahre gegen den Blutkrebs gewehrt – am Ende war die heimtückische Krankheit stärker: Dieter Schneider starb am Mittwoch in Nürnberg. Der gebürtige Auraer war 52 Jahre alt.

    Schneider hatte 1994 in Aura den Werder-Bremen-Fanclub „Kiwi“ gegründet und war seither dessen Vorsitzender. Beruflich zog es ihn nach einer Ausbildung bei der Bahn 1997 an eine Wirtschaftsschule nach Nürnberg, wo er als Studienrat arbeitete. Der Kontakt in die alte Heimat brach aber nie ab. Neben dem Fußball – inklusive Dauerkarte im Bremer Weserstadion, Block 1, Reihe 13, Platz sechs – galt seine große Leidenschaft dem Schreiben.

    Erst das Buch, dann die Diagnose

    Seit dem Jahr 2000 veröffentlichte er regelmäßig Bücher. In seinem Roman „Double“ geht es um einen an Leukämie erkrankten jungen Werder-Bremen-Fan. Als Schneider kurz vor seinem 50. Geburtstag selbst aus heiterem Himmel die Diagnose Blutkrebs bekam, folgten Chemotherapie und eine Transplantation von Stammzellen seines jüngeren Bruders.

    Trotz der Krankheit blieb Schneider am Ball: Sowohl bei seinem Lieblingsverein, dessen Geschäftsführer und ehemaliger Werder-Kapitän Frank Baumann zu seinen Freunden gehörte, als auch beim Schreiben. Zuletzt war mit „Schräge Zugvögel“ ein weiteres Buch erschienen, aus dem er Ende Januar 2017 im Sportheim des BC Aura las – dort, wo er früher Fußball gespielt und später auch als Jugendtrainer gearbeitet hatte.

    Preisgekröntes Theaterstück

    Preisgekrönt sind seine Theaterstücke. Im Krankenhaus hatte er eine Geschichte über rechte Verführer geschrieben: „Ins Herz“ befasst sich mit den NSU-Morden.

    Der Autor leitete zudem die Jugendtheatergruppe „Auf die Zwölf“, die aus ehemaligen Schülern besteht. So konnte unter seiner Regie und in Kooperation mit dem Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg das Stück „Ins Herz“ im Festsaal des Künstlerhauses aufgeführt werden.

    Bis zuletzt als Autor aktiv

    Seine Theatergruppe, die auch in der Gemündener Realschule aufgetreten ist, wurde für das Stück mit einem Jugendpreis ausgezeichnet. Der Kontakt kam durch Jürgen Lippert zustande, der in der Schule der Banknachbar des Auraers gewesen war. Zuletzt schrieb Schneider, der sich seine Zuversicht nie nehmen ließ, in seiner Zeit im Krankenhaus das Theaterstück „WG der Ahnungslosen“, eine humorvolle Auseinandersetzung mit der rechtspopulistischen AfD.

    Die Trauerfeier ist am Dienstag, 24. Juli, um 11 Uhr in der katholischen Kirche in Fischbach bei Nürnberg.

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