Knuspriges Fladenbrot, knackiger Salat, gut gegrilltes Fleisch und natürlich eine schmackhafte Knoblauchsoße. So sollte er aussehen, der perfekte Döner. Dass es dabei von Dönerbude zu Dönerbude oft kleine, aber feine Unterschiede gibt, davon konnten sich David Dill, Alexander Trenner, Maximilian Fink und Nicolas Wolf in den letzten Wochen und Monaten überzeugen.
Das Quartett hat für den Wettbewerb „Jugend testet“ der Stiftung Warentest 15 Dönerbuden aus der Region Mainfranken miteinander verglichen. Im Vordergrund von „Jugend testet“ steht der Spaß am gemeinsamen Testen. Doch die Arbeit kann sich auch richtig auszahlen. Für die besten Arbeiten gibt es Preisgelder von insgesamt 9000 Euro.
Die gute Nachricht vorneweg: Alle erfüllten die von den Schülern festgelegten Mindestanforderungen. „Keiner war richtig schlecht. Ich hab mir zumindest keine Lebensmittelvergiftung zugezogen“, sagt Nicolas Wolf.
Warum die vier Schüler des Friedrich-List-Gymnasiums ausgerechnet den Döner zu ihrem Forschungsobjekt erkoren haben, ist schnell erklärt. „Wir waren nach der Schule oder in der Mittagspause oft Döner essen und da hat es sich ergeben. Schließlich sollte es ja auch etwas sein, dass uns Spaß macht“, sagt Maximilian Fink.
Stoppuhr, Waage, Augenbinde
Bei ihrem Test einfach nur das Fladenbrot und seinen Inhalt genauer unter die Lupe zu nehmen, reichte den 14-Jährigen nicht. „Wir haben uns außerdem den Service, das Angebot und die Preisgestaltung der Dönerbuden genauer angeschaut“, erklärt Nikolas Wolf. Ist die Verpackung umweltfreundlich? Ist das Personal schnell? Sind die Tische sauber? Auf all das und noch einiges mehr haben die Schüler bei ihrem Besuch in der Dönerbude geachtet. Anregungen für die verschiedenen Bewertungskriterien holten sie sich im Vorfeld bei ihrem Lehrer Rainer Wirthmann und bei den Profis von der Stiftung Warentest.
Anfang Dezember ging es los. Nach der Schule und an den Wochenenden klapperten die Vier insgesamt 15 Dönerbuden unter anderem in Hammelburg, Karlstadt, Schweinfurt, Aschaffenburg und Würzburg ab.
Immer im Gepäck: Eine Stoppuhr, eine Augenbinde und eine Waage. Hätten Sie gedacht, dass ein Durchschnitts-Döner zwischen 300 und 400 Gramm wiegt und dass es im Schnitt zehn Minuten von der Bestellung bis zu dem Moment dauert, in dem Sie das gute Stück tatsächlich in der Hand halten?
Die Schüler haben auf ihrer Jagd nach dem besten Döner aber nicht nur auf Messgeräte vertraut, sondern auch ihre Sinne benutzt. Mit verbundenen Augen, um zu verhindern, dass andere Einflüsse das Ergebnis verfälschen, schnupperten sie erst einmal drauflos, bevor es ans Verputzen ging. „Gut, dass in den meisten Dönerbuden viel los war. Da ist es nicht so aufgefallen, was wir machen“, sagt Alexander Trenner.
Ein überraschender Sieger
Geschmeckt haben alle Döner, sagen die Schüler, auch wenn das Fleisch einmal ein bisschen zu zäh und ein anderes mal ein wenig verkokelt war. Nur bei zwei der getesteten Produkte war der Salat nicht mehr ganz so knackig, ansonsten gab es in Sachen Frische immer gute Noten. Inzwischen sind die Ergebnisse zusammengetragen und die Präsentation steht kurz vor der Fertigstellung.
Den ersten Platz hat der „Cakir Döner“ in Marktheidenfeld mit einer Gesamtnote von 1,30 abgeräumt. Für das Quartett ein Überraschungssieger. „Der Dönerladen, von dem wir eigentlich dachten, dass er nicht zu schlagen ist, landete am Ende nur im Mittelfeld“, erzählt Alexander Trenner. Bei im Schnitt guten Testergebnissen geben kleine Nuancen den Ausschlag. Der beste Beweis dafür, dass die getesteten Dönerbuden allesamt nicht schlecht abgeschnitten haben, ist wohl, dass es dem Quartett nach den vergangenen Wochen noch immer nicht den Appetit auf Döner verschlagen hat.
ONLINE-TIPP
Informationen zum Jugend-Wettbewerb der Stiftung Warentest im Internet unter www.jugend-testet.de sowie einen Bericht über den Online-Börsenspiel-Test der FLG-Schüler unter www.mainpost.de/lokales/main-spessart/gemuenden