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Burgsinn: Douglasie kommt mit dem Klimawandel gut zurecht

Burgsinn

Douglasie kommt mit dem Klimawandel gut zurecht

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    Einen Vorzeige-Douglasienbestand in der Forstabteilung "Taubersleite" im Revier Rhön auf einer Größe von neun Hektar stellte der Betriebsleiter des Kommunalwaldes, Hans-Peter Breisch, dem Marktgemeinderat Burgsinn beim Waldbegang vor. Nachdem im 44 Jahre alten Bestand seit 1993 "nichts mehr gemacht" wurde, erfolgte jetzt erstmals eine Jungdurchforstung.

    Dabei wurde deutlich, dass die damals zur Qualitätssteigerung durchgeführte Wertastung für solche Stämme den Verkaufspreis auf satte 230 Euro/Festmeter (fm) trieb. Der Durchschnittspreis der per Harvester entnommenen 550 fm Douglasie brachte immer noch sehr gute 93 Euro. Das Gremium konnte sich vor Ort hautnah überzeugen, dass beileibe kein Raubbau betrieben wurde.

    Entnahme einzelner Bäume

    Durch die stufenweise Entnahme einzelner Bäume steigert sich der Holzzuwachs immens, erklärte Breisch. Insgesamt wurde durch dieses Projekt bestätigt, dass die Douglasie mit dem Klimawandel sehr gut zurecht kommt. Die Fichte hingegen hat künftig keine Chance mehr und verschwindet im Zuge der geänderten Klimaverhältnissen aus den Wäldern.

    Eine weitere, nicht alltägliche Hiebmaßnahme nahm der Gemeinderat in der Abteilung "Schnalberts" in Augenschein. Aus dem Mischbestand wurden per Harvester 500 fm des hohen Kiefernanteils entnommen, was einen Durchschnittspreis von 60 Euro erzielte. Zur Steigerung des Holzzuwachses für künftige Generationen wird alle zehn Jahre eine Durchforstung durchgeführt.

    Biotop angelegt

    Auf der frei werdenden Fläche legt der Forstbetrieb zur Erhöhung der Biodiversität ein 60 mal 30 Meter großes Biotop an. Das Regenrückhaltebecken fasst rund 900 Kubikmeter Niederschlagswasser, welches langsam dem Waldboden zugeführt wird und Lebensraum für eine artenreiche Fauna, für Amphibien, Libellen und Vögel bietet, sagte Hans-Peter Breisch.

    Zum Abschluss des Waldbegangs lud Bürgermeister Robert Herold ins Foyer der Sinngrundhalle zu einem vom Gremium gewünschten Vortrag von Jäger Alfred Rützel von der Rotwildhegegemeinschaft Bayerische Rhön ein, der die Ziele seiner Gruppe besonders im Hinblick auf den Burgsinner Forst in einem 90-minütigen Referat präsentierte.

    Er zeigte nicht nur die direkten Einflüsse auf den Wald auf, sondern sprach auch die Einflüsse durch Freizeitnutzung und Bejagung auf. So sind maximal jährlich zwei Drückjagden pro Revier erlaubt. Die Burgsinner 3700 ha Jagdfläche sind in acht Eigenjagdreviere aufgeteilt. Rützel machte deutlich sinkende Schälschäden in den Burgsinner Revieren aus, und der Bestand an Rotwild hat sich seit 2015 deutlich reduziert. Er versicherte die Einhaltung der Abschusspläne und schloss mit der Zielsetzung der Hegegemeinschaft: "ein gesunder artgerechter Wildbestand mit artgerechter Altersstruktur in einem klimaresistenten Mischwald."

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