Da reichte keine Rakete und keine „La Ola“, die Welle der Begeisterung für die drei Hains von der „Coconut Combo“ kannte keine Grenzen. Der ganze Rathaussaal lag dem Rainer Hain mit seinen beiden Söhnen Felix und Lukas zu Füßen. Die Miniband war zum ersten Mal auf einer Fastnachtsbühne und brachte mit ihrer Mischung aus fetziger Musik, guten Stimmen und intelligenten Texten sofort die Stimmung auf einen Höhepunkt.
Dabei nahmen sie sich lokaler und überregionaler Probleme und Problemchen an. „Ei, ei, ei, ei – das Gas ist weg“ versuchte eine geheime Verbindung von KGB und KaKaGe nachzuweisen, die „Haribositas“ nahm die zunehmenden Gewichtsprobleme Jugendlicher aufs Korn und auch die E-bay-Sucht wurde nicht ausgespart.
Hart, aber doch pfiffig gingen die drei mit dem Landratskandidaten Klaus Bittermann ins Gericht, der „ausgerechnet in Indien“ seinen Profit mit Billiglohnjobs macht und ihm rieten: „Klaus, bleib lieber doch zu Haus!“
Wunderschön die musikalischen Liebeserklärungen an die Heimat mit „It's the highest rank to be an Unterfrank“ oder „Zwischen Schlöt und Frankenwein bin ich daheim“.
Als Debütant in Karlstadt machte auch Armin Seufert als „Ein Vampir“ seine Sache ausgezeichnet. In Heßlar hat er allerdings schon zuvor seine ersten Sporen verdient. In allerbester Form der traditionellen Bütt biss sich der Vampir durch das Karlstadter Geschehen, knabberte an den Elferräten sowie deren Damen, an den bekannten oder vermuteten Bürgermeisterkandidaten und fühlte sich natürlich bei „Karlstadt – rot und erotisch“ ganz besonders wohl.
Zuvor hatte Barbara Hubrich als eine Angestellte der Stadt Karlstadt im Spezialeinsatz mit souveränem Wortwitz und perfektem Vortrag das städtische Personal – allen voran die Chefin des Ordnungsamtes – aufs Korn genommen.
Mit neuen Ideen begeisterten auch Gerlinde Heßler und Werner Hofmann als „Karschter FB-EI“. Furchtlos, bestechlich und einsatzbereit hatten sie ein strenges Auge auf die Sicherheit in der Stadt. Neben den Ereignissen des vergangenen Jahres spielte der bevorstehende Kommunalwahlkampf die große Rolle.
Zur Sprache kam auch Bittermanns bizarres indisches Ketchup-Textil-Abenteuer, eine mögliche künftige „Schad-Landrätin“, mit der es dann „All-Wright“ wäre und natürlich der umstrittene Wahlkampfstart von Hans-Joachim Stadtmüller. Auf ihn schossen sich die beiden wegen seiner militärischen Vergangenheit besonders ein.
Witzig, spritzig und sympathisch waren auch diesmal wieder die vier Damen von der „Karlstadter Puppenkiste“ mit der „Katze mit Hut“ (Elke Gundersdorf), dem „Blechdosengeneral“ (Christine Binner), „Jim Knopf“ (Christina Hofmann) und dem „Urmel aus dem Eis“ (Kerstin Scheiner). Auch hier war Karlstadt der Nabel der närrischen Welt – oder besser der erotische Po mit „dem Rathaus als Arschgeweih“.
Nach einem etwas verhaltenen Start gewann der Auftritt der Vier deutlich an Fahrt und beim Endspurt, als es um den Sexappeal des Elferrats ging, trafen sie den Nerv absolut. Neben einer Runde Mitleid für die Betroffenen gab es tosenden Beifall für die Akteure.
Die Garden waren schon immer der besondere Stolz der KaKaGe. Die Jüngsten eröffneten mit einer hübschen Erinnerung an die vergangene Fußball-Weltmeisterschaft in bunten Trikots der Halbfinal-Teilnehmer und der anmutige Vortrag des Tanzmariechens Barbara Scheuner bezauberte das Publikum. Neu formiert nach einem Generationswechsel und doch schon in bestechender Form zeigte sich die Mittlere Garde mit einem Marschtanz.
Ein echtes Aushängeschild aber ist die Große Garde. Ein perfekter Marschtanz und ein atemberaubend schöner Schautanz „Afrika“ ließen nichts zu wünschen übrig. Herrliche bunte und variationsreiche Kostüme, zauberhafte Choreografie und eine echte Freude am Tanz passten einfach zusammen.
Die Herren vom Männerballett zeigten als knackige bayerische Dirndl die „Karschter Wies'n“. Bei allen kraftvollen Elementen blitzte auch hier stellenweise so etwas wie Grazie und Anmut durch.
Neu in der Karlstadter Fastnacht sind auch die „Tricolore Bumbers“ der Rhythmikgruppe der KaKaGe unter der Leitung von Stefan Rümmer und das „Schwedenmännle“ Fritz Schmilewski. Als Gäste kamen neben den „Mühlbacher Schwalben“ auch eine Abordnung der „KG Elferrat Würzburg“ mit ihren Hoheiten und Tanzvorführungen. Durchs Programm führte der Sitzungspräsident Bernhard Hahn. Etwas Mühe hatte er, die bestens aufgelegte Kapelle „Die Stettener“ immer unter Kontrolle zu halten. Deren Leiter Uwe Sauer spielte sich und sein Publikum gelegentlich in einen solchen Rausch, dass es dem Präsidenten nicht gelang, ihn zu stoppen.
Schwedenmännle: Friedrich Wilhelm Schmilewski. Tanzmariechen: Barbara Scheuner. Karlstadter Puppenkiste: Christine Binner, Elke Gundersdorf, Christina Hofmann, Kerstin Scheiner. Werner Hofmann, Gerlinde Heßler, Barbara Hubrich, Armin Seufert. „Frankenrock“: Felix Hain, Lucas Hain, Rainer Hain. Prinzenpaar mit Pagen: André Benkert, Miriam Steuer, Florian Heßler, Phillip Heßler. Schwedengarde: Wolfgang Ehehalt, Rüdiger Weiß, Stefan Schreck, Dietmar Lanz, Michael Mai, Stavros Platakis, Willi Kühnlein, Reiner Bätz, Thomas Schäfer, Patrick Heusel, Jürgen Schäfer, Michael Ried, Udo Davids, Benjamin Schrödl, Wolfgang Ried. Große Garde: Jessy Breitenbach, Nadja Rösch, Mareike Schmitt, Lisa Scheiner Jutta Reich, Regina Nickel, Sandra Wingenfeld, Christine Frank, Johanna Scheiner, Pia Gehrsitz, Sabrina Weidner, Anna Kunz, Anna Heßler, Eva Frank. Kleine Garde: Xenja Mark, Janine Hamm, Elen Land, Vivian Turuage, Rebecca Wahl, Alexa Hofmann, Luisa Weiglein, Sophia Bella, Leoni Kohlmann, Lara Winheim, Theresa Öhrlein, Elena Ruf, Jana Hack, Sophia Schmitt, Svenja Gundersdorf, Emily Beck, Sina Mahlo, Lina Wingenfeld. Mittlere Garde: Selina Hofmann, Lorrain Hennig, Theresa Lieblein, Eva Scheiner, Nathalie Spieß, Jasmin Eckstein, Anna Fehn, Lena Lieblein, Marie Riedmann, Lorena Hofmann, Nina Reinhardt, Laura Fretschner, Carolin Rudolph, Linda Schwab. Trainerinnen der Garden: Reike Kohlmann, Stefanie Kohlmann, Claudia Wahl, Katrin Scheiner, Silke Wicha, Jutta Waßmann, Jutta Reich, Eva Frank, Susi Keller. Männerballett: Volker Eckstein, Tobias Fuchs, Wolfgang Maiberger, Mathias Münch, Joachim Hubrich, Andreas Büttner, Wolfgang Spieß, Johannes Fischer, Carsten Draut, Matthias Hermann, Stefan Hermann. Rhythmikgruppe:Leitg. Stefan Rümmer. Vorstand: Siegbert Wagner Gesellschaftspräsident, Egon Scheiner 2. Gesellschaftspräsident, Joachim Kraft 3. Gesellschaftspräsident, Bernhard Hahn Sitzungspräsident, Katharina Krumpschmid Schatzmeister, Eva Frank Schriftführer, Peter Heßler Ordenskanzler, Reiner Bätz Zugmarschall, Michel Ried amtierender Obrist der Schwedengarde. Elferrat: Bernhard Hahn, Karl-Heinz Sommer, Siegbert Wagner, Egon Scheiner, Joachim Kraft, Wolfgang Hock, Stefan Heßler, Stefan Collisi, Peter Heßler, Thomas Gundersdorf, Raimund Horstmann, Rainer Walter, Rolf Jäger, Michael Keller-May, Robert Schmidt, Stefan Herrmann, Walter Keller, Willi Hofmann, Martin Liebstückel, Martin Kühl, Volker Nicklaus, Alexander Hofmann, Burkhard Lieblein. Technik und Betreuung: Michaela Kühl Betreuung des Prinzenpaares, Inez König-Wagner Gesamtorganisation, Michael Keller-May Fotografie, Jonas Keller-May und Gert Nickel Fotografie, Ansche Nickel Maske, Ralph Mahlo Beleuchtung , Ton und Technik, Hans Kramer Video- und Übertragungstechnik. Mundschenk: Elle Hannes, Yvonne Seyda, Herbert Ehehalt, Wolfgang Ehehalt; Inspizienten: Stefan Rümmer und Stefan Schreck.