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Gräfendorf: Forstbetrieb Juliusspital erhält Wald-vor-Wild-Preis

Gräfendorf

Forstbetrieb Juliusspital erhält Wald-vor-Wild-Preis

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    von links: von der Stiftung Juliusspital Würzburg die Oberpflegeamtsräte Dr. Rainer Schäfer und Pfarrer Bernhard Stühler, ÖJV Vorsitzender Dr. Wolfgang Kornder, Forstbetriebsleiter Matthias Wallrapp, Oberpflegeamtsdirektor Walter Herberth und Laudator Prof. Dr. Manfred Schölch
    von links: von der Stiftung Juliusspital Würzburg die Oberpflegeamtsräte Dr. Rainer Schäfer und Pfarrer Bernhard Stühler, ÖJV Vorsitzender Dr. Wolfgang Kornder, Forstbetriebsleiter Matthias Wallrapp, Oberpflegeamtsdirektor Walter Herberth und Laudator Prof. Dr. Manfred Schölch Foto: Wolfgang Schelbert

    Der Forstbetrieb der Stiftung Juliusspital Würzburg hat vom Ökologischen Jagdverband Bayern den Wald-vor-Wild-Preis 2019 erhalten. Die Auszeichnung wurde an der Eschehütte des Juliusspitals im Schondratal bei Gräfendorf von Wolfgang Kornder an Oberpflegeamtsdirektor Walter Herberth und Forstbetriebsleiter Matthias Wallrapp verliehen. Der Forstbetrieb bewirtschaftet 3360 Hektar Wald in der Vorrhön.

    "Zwei Hirsche fressen mehr als einer", stellte Prof. Manfred Schölch in seiner Laudatio fest. Damit verbunden seien höhere ökonomische Kosten durch künstliche Pflanzung, kostenintensive Zäunung und andere Schutzmaßnahmen. Um den unterbejagten Schalenwildbeständen entgegenzutreten, habe der Bayerische Gesetzgeber den Grundsatz "Wald vor Wild" 2005 in das Wald- und Jagdgesetz aufgenommen. Demnach muss Schalenwild so bejagt werden, dass sich die Wälder ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen verjüngen können.

    Fachleute und Laien staunen

    "Der Forstbetrieb der Stiftung Juliusspital hat diese Ziele auf seinen Waldflächen vorbildlich umgesetzt. Das Ergebnis sind beeindruckende Waldbilder, die Fachleute wie Laien in Staunen versetzen", betonten der Vorsitzende des ÖJV, Wolfgang Kornder, und Laudator Manfred Schölch.

    Und weiter: "Nicht nur die Buche, sondern besonders die sehr verbissempfindliche Eiche wachsen gut als junge Sämlinge nach – und das wie im Bayerischen Waldgesetz vorgegeben ohne Schutzmaßnahmen. So entsteht auf ganzer Fläche ein Mischwald, der die beste Zukunftsinvestition im Zeitalter des Klimawandels ist. All das kann nur gelingen, wenn Jagdleitung und Jäger konstruktiv zusammenarbeiten und die Leitung der Stiftung die nötige Rückendeckung dazu gibt. Dieses Zusammenspiel gelingt im Forstbetrieb des Juliusspitals Würzburg bestens."

    Vorbild für andere

    Der Wald-vor-Wild Preis 2019 solle beispielgebend für private, kommunale und staatliche Wälder sein und Jäger, Förster und andere Naturinteressenten zur Nachahmung anregen, erklärte der Vorsitzende den rund 40 anwesenden Gästen. Diese hatten im Vorfeld eine zweistündige Waldbegang zu ausgewählten Exkursionspunkten unter der Leitung von Forstbetriebsleiter Matthias Wallrapp unternommen.

    Forstbetriebsleiter Matthias Wallrapp beim Waldbegang mit hochrangigen Gästen im Schondratal.
    Forstbetriebsleiter Matthias Wallrapp beim Waldbegang mit hochrangigen Gästen im Schondratal. Foto: Wolfgang Schelbert

    Der ÖJV Der Ökologische Jagdverband (ÖJV) wurde 1988 gegründet und hat sich der ökologischen Jagd verpflichtet. Sein Ziel ist es, das deutsche Jagdwesen zu reformieren und die Akzeptanz der Jagd in der Gesellschaft zu erhöhen. Der ÖJV sieht die Jagd als eine legitime Form der nachhaltigen Naturnutzung. Aufgabe der Jagd sei es, in der Kulturlandschaft ökologische und unzumutbare ökonomische Schäden zu verhindern und eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen zu ermöglichen. Aufgrund der aktuellen Umweltsituation, vor allem geprägt vom Klimawandel mit gehäuften Stürmen, extremen Hochwassern, aktueller Erderwärmung und Trockenphasen und der damit einhergehenden Waldschutzproblemen durch Borkenkäfer und Pilzbefall, steige die Bedeutung des dringend notwendigen Waldumbaus. Das Risiko müsse bei unklaren Zukunftsaussichten auf möglichst viele Baumarten verteilt werden. Das Wachstum der Wälder wird aber maßgeblich durch das Schalenwild beeinflusst, da Hirsche, Rehe, Damwild und andere Schalenwildarten mit zunehmender Wilddichte durch Verbiss, Schälen und Fegen an Jungbäumen nur wenige Baumarten übrig lassen. Die Folgen zu hoher Schalenwildbestände sind entmischte Wälder mit Tendenzen zu Monokulturen, geringer Vielfalt und dadurch geringerer Stabilität.

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