Mit zehn gegen die sechs Stimmen der anwesenden Stadträte der Freien Wähler hat das Ratsgremium in seiner Sitzung am Donnerstagabend den Weg freigemacht für den barrierefreien Zugang zum Franck-Haus. Demnach soll für 276 000 Euro im Nebengebäude ein Aufzug eingebaut werden, der den Zugang unter anderem zum Festsaal im Obergeschoss ermöglicht. Den barrierefreien Zugang wollen auch die FW, doch nicht an dieser Stelle. "Für uns hat eine rückwärtige Erschließung mehr Wert", sagte Fraktionssprecher Burkhard Wagner, also ein Aufzug am hinteren Galeriegebäude.
Zur Diskussion gestanden hatte auch ein vorgebauter Aufzug im Innenhof, doch lehnten dies sowohl die Denkmalschutzbehörde wie auch das Landesamt für Denkmalpflege ab. Der Substanzverlust und die optische Beeinträchtigung seien zu hoch, informierte Bauamtsleiter Wilhelm Trabel das Gremium. Aus der erhofften Kostenreduzierung wird somit nichts, im Gegenteil – das Architekturbüro Wiener & Partner aus Karlstadt rechnet wegen der allgemeinen Kostensteigerungen seit der ersten Vorstellung im Herbst 2017 im Stadtrat, als von 249 000 Euro ausgegangen wurde, nun mit 27 000 Euro mehr. Das Karlstadter Architekturbüro erhielt den Auftrag, die Entwurfs- und Genehmigungsplanung fertigzustellen.
Eigentliches Problem: die schmalen Türen
Die Fraktionsvorsitzenden von CSU, Christian Menig, und SPD, Hermann Menig, signalisierten für ihre Fraktion Zustimmung. Michael Müller (FW) wollte wissen, inwieweit das Obergeschoss des Franck-Hauses mit diesem Aufzug denn erschlossen würde. Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder räumte ein, dass Rollstuhlfahrer dadurch zwar in den Festsaal und zwei angrenzende Räume kämen, wohl aber nicht in den hinteren Bereich. Zweiter Bürgermeister Martin Harth sah als Ursache dafür aber weniger die Stufen, die mit Rampen für Rollatoren zu überwinden seien, sondern die schmalen Türen des historischen Bauwerks.
Drei Informationen hatte Bürgermeisterin Schmidt-Neder zu Beginn der Sitzung: Die Weihnachtsbeleuchtung, die im vergangenen Jahr teilweise ihren Dienst versagte, wird soweit nötig ausgetauscht. Das Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld in der Petzoltstraße wurde in die Denkmalschutzliste aufgenommen. Das Agenturbüro Farr & Thamm wird gemeinsam mit der Stadt eine Imagekampagne entwickeln.
In der vorausgehenden Sitzung des Bauausschusses hatte dieser einstimmig die Errichtung von zwei Werbetafeln an der Tennishalle am Äußeren Ring in Marktheidenfeld im Bereich des Kreisels abgelehnt. Diese Tafeln sollten laut Bauamtsleiter Trabel 3,80 Meter Breite und 2,67 Meter Höhe haben und aus Aluminium sein. Die Ablehnung fiel den Stadträten leicht, da der Bebauungsplan solche Werbeanlagen dort nicht zulässt. Martin Harth ergänzte: "An dieser Stelle wären solche Anlagen ohnehin verkehrsgefährdend."