Auf der Karlstadter Kläranlage wurde 2012 ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Strom- und Wärmeversorgung errichtet. Es wird mit Klärgas betrieben. Zehn Jahre lang erhielt die Stadt für die Kraft-Wärme-Kopplung einen Zuschlag von fünf Cent pro Kilowattstunde. Diese Zeit ist nun abgelaufen. Da das Gerät zudem bereits 63.000 Stunden in Betrieb ist, stellte sich nun die Frage: Generalüberholen oder gleich neu kaufen? Unter anderem darüber sprach der Werkausschuss des Stadtrates in seiner Sitzung am Dienstag.

Die erste Variante würde rund 60.000 Euro kosten, hinzu kämen weitere Ausgaben, etwa für Rohre. Jedoch gebe es eine Förderung in Höhe von circa 42.000 Euro, informierte Klemens Albert, Leiter der Stadtwerke. Großer Nachteil dieser Lösung: Das Gerät wäre nach wie vor nicht "inselfähig", würde also nicht abgekoppelt vom öffentlichen Stromnetz funktionieren, etwa bei einem Stromausfall.
Für ein neues Gerät holte die Stadt zwei Angebote ein. Der Werkausschuss entschied sich letztendlich – auch aufgrund der aktuellen Lage und Diskussion eines Blackouts – für die mit 185.000 Euro teurere Lösung. Dabei handelt es sich um dieselbe Maschine wie bisher, die laut Albert aber moderner und inselfähig ist. Gefördert wird die Anschaffung mit rund 84.000 Euro. Der Austausch soll im zweiten Quartal 2023 erfolgen.
Nach Einbruch in Karlstadter Freibad: Neuer Bodenstaubsauger nötig
In der Nacht auf den 10. Juli waren Unbekannte in das Karlstadter Freibad eingebrochen und hatten randaliert. Dabei schmissen sie mehrere Mülleimer um, zertrümmerten Bierflaschen und warfen die Servicestation des Beckenbodenreinigers ins Schwimmbecken. Laut Bürgermeister Michael Hombach (CSU) konnte die Polizei bisher keine Tatverdächtigen ermitteln.
Die Reparatur des bereits in die Jahre gekommenen Saugers würde die Stadt über 9000 Euro kosten. Deshalb beschloss der Werkausschuss jetzt nachträglich die Anschaffung eines neuen Geräts. Dieses wurde bereits zu einem Angebotspreis bestellt. Kostenpunkt: 31.000 Euro. "Wir mussten hier aufgrund des guten Preises schnell handeln", begründete Hombach das Vorgehen.
"Für uns ist das absolut ärgerlich: Wir investieren hier Steuergelder, nur weil irgendwelche Vandalen uns den Roboter kaputt gemacht haben. Ich bin echt erbost darüber. Das Geld hätten wir uns gut sparen und anderweitig investieren können."
Leitungen in Laudenbach und Gambach werden saniert oder neu gebaut
Der Werkausschuss sprach zudem über geplante Arbeiten an Leitungen im Stadtgebiet. So werden
unter anderem die Wasserleitung und der Mischwasserkanal ausgewechselt und erneuert und im Anschluss die Straßen neu ausgebaut. Für weitere Planungen wurde das Ingenieurbüro Köhl aus Würzburg beauftragt.Die Stadt Karlstadt plant zudem seit längerem im Zuge der Dorferneuerung von Laudenbach den Ausbau der Heldstraße. Dafür müssen dort laut Albert dringend der Mischwasserkanal und die Wasserleitung erneuert werden. Hinzu kämen noch die Gasleitung, die verschiedenen Kabel und ein neuer Oberflächenkanal zur Ableitung des Außeneinzugswassers zum Main. Probleme hierbei machen die beengten Platzverhältnisse.
Da die Heldstraße so kurzfristig nicht ausgebaut werde, sollen die Arbeiten an den Kanälen schon jetzt erfolgen. Laut Albert sollen die Planungen im Frühjahr beginnen, die Umsetzung könnte Anfang 2024 starten. Für den Kanal seien 225.000 Euro angesetzt, für den Straßenbau würden zwischen 250.000 und 300.000 Euro fällig. Jedoch gebe es hierfür Zuschüsse.