Mit einem Besuchertag gewährten Remlingens Bürgermeister Günter Schumacher und die Verantwortlichen der am Bau und an der Planung beteiligten Firmen einen Einblick in das Herzstück des neuen Hochbehälters am Spielberg. Nur einen Steinwurf vom alten Hochbehälter entfernt, entsteht die Zukunft für die Wasserversorgung des Ortes: zwei Edelstahltanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 600.000 Liter.
Nach einer vom ARZ-Ingenieurbüro für Bauwesen (Würzburg) durchgeführten Wasserbedarfsermittlung soll die gewählte Kubatur die Versorgung für die aktuelle und auch die zukünftige Bevölkerungsentwicklung des Marktes Remlingen sicherstellen. Sie muss eine Wasserbevorratung als Brandreserve von einem Drittel des Behältervolumens vorhalten.
Besichtigung des Hochbehälters und der neuen Reinwassertanks
Das Versorgungsgebiet (Hoch- und Tiefzone) kann auch bei Stromausfall vollumfänglich versorgt werden, da die Pumpen der Druckerhöhungsanlage über eine stationäre Netzersatzanlage angetrieben werden. Der gut 60 Jahre alte "Brillenbehälter", der in klassischer erdüberdeckter Betonbauweise erstellt wurde, fasst circa 360 Kubikmeter. Auch heute noch werden "Brillenbehälter" gebaut. Bei nötigen Wartungsarbeiten von außen können diese aber nicht gesichtet und gewartet werden.
Florian Vetter vom Ingenieurbüro ARZ und Andreas Forrer von Hydro-Elektrik aus Ravensburg, die die Reinwasserbehälter fertigen, führten durch das Gebäude. Sie ermöglichten auch eine Besichtigung im Innenraum der Tanks.

Wie Bürgermeister Schumacher erklärte, befasse sich der Marktgemeinderat bereits seit fast 15 Jahren mit dem Thema Um- oder Neubau des Hochbehälters. Durch die hartnäckigen Bemühungen des kürzlich verstorbenen Marktgemeinderates Richard Fischer orientierte sich das Gremium an hochwertigen und umweltschonenden Systemlösungen der Firma Hydro-Elektrik.
Edelstahltanks werden in einem Spezialverfahren mit Robotern verschweißt
Forrer erklärte den Besucherinnen und Besuchern, dass sich Edelstahl im Bereich der Trinkwasserversorgung durch die Beständigkeit des Materials und die damit verbundene Langlebigkeit bewährt habe. Die Edelstahlbehälter werden in einem Spezialverfahren, in dem Roboter zum Einsatz kommen, komplett verschweißt. Anschluss werden sie gebeizt und mit einer nicht-metallischen Schutzschicht versehen. Einzigartig sei das integrierte automatische Reinigungssystem, das eine vollflächige Hochdruck-Wandreinigung ermöglicht, ohne dass die Behälter betreten werden müssen.
Schaugläser und eine integrierte Beleuchtung sowie Bedienpodeste erlauben eine Kontrolle des Speicherinhalts. Die Edelstahlbehälter stehen in einer Stahlbetonwanne mit hohem Wassereindringwiderstand. Das gesamte Gebäude wurde als Stahl- und Massivbau mit einer Dach- und Wandhaut mit Sandwichpaneelen errichtet.
Wie Bürgermeister und Bauleiter berichteten, liege man im Bauzeitplan, allerdings schielen beide besorgt auf den Materialmarkt, der sich negativ auf die Kosten und die Bauzeit auswirken könnte. "Wenn alles weiter so gut läuft, kann der alte Hochbehälter seine Dienste im Sommer einstellen und die Wasserversorgung an den neuen übergeben", so Vetter. Er bedankte sich bei allen Firmen, die dieses Projekt mit ihrem Knowhow realisieren.