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Remlingen: Klimaresistente Bäume zur Sicherung des Waldes

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    Eine Gefahr für alle Fußgänger und Waldarbeiter sind diese vertrocknete Buchen am Waldrand. Der Waldbesitzer hat die Verkehrssicherungspflicht und muss diese Bäume entfernen.
    Eine Gefahr für alle Fußgänger und Waldarbeiter sind diese vertrocknete Buchen am Waldrand. Der Waldbesitzer hat die Verkehrssicherungspflicht und muss diese Bäume entfernen. Foto: Eva Maria Stenke

    Bei der Vorstellung des Forstbetriebsplans für den Markt Remlingen kommentierte Revierförster Timo Renz von der Forstbetriebsgemeinschaft seinen Vortrag einleitend mit: " Mein Plan ist mehr eine Formsache, denn die Natur macht was sie will und wir können nur reagieren." Entmutigende Worte, aber er lenkte mit den Worten, "Eigentum verpflichtet", die Aufmerksamkeit in die Zukunft. Die mehr oder weniger dramatische Situation, die Timo Renz bereits bei einer Waldbegehung im Frühjahr aufgezeigt hatte, habe sich im Herbst bestätigt.

    Der Fokus liege auf dem nachwachsenden Wald, um die Lücken zu fülle, die durch das entnommene  Käfer- und Dürreholz entstanden sind. Er erläuterte die unterschiedlichen Gruppierungen in der Forstwirtschaft, die vom Jungholz bis zum wirtschaftlichsten Teil mit einem Stammdurchschnitt von 50 bis 70 Centimeter reichen. Bis der Baum dieses Maß erreicht, vergehen bis zu 120 Jahre. Weshalb es die Pflicht der Gemeinde und auch des Privatwaldbesitzers sei, den Forstbestand weiter zu sichern und den Wald zu pflegen.

    Konnte er noch vor zwei Jahren eine Empfehlung an das Gremium abgeben, wie viel Bäume gefällt und verkauft werden sollten, muss er heute nur reagieren. Die Entnahme der Bäume, die durch Insekten und Dürre geschädigt wurden, könne er nur schwer vorhersagen. Ob gutes und verkaufbares Holz eingeschlagen wird, hänge auch im nächsten Jahr von den Schäden ab. Ein finanzieller Ausgleich sei die Förderung sogenannter Biotop-Bäume, mit deren Generierung der Markt immerhin gut 50 000 Euro einnahmen verzeichnen kann. Auch nutze der Markt Remlingen die Möglichkeit sogenannte Biotop-Bäume anzumelden und dadurch Fördermittel von rund 50 000 Euro zu generieren – Geld, was fast ausschließlich in die Aufforstung gehe.

    Klimarestistene Bäume pflanzen

    Um den Baumbestand zu erhalten kommt der Markt Remlingen nicht um eine umfangreiche Neupflanzung herum. Hier geht die Richtung klar zu klimaresistenten Bäume. Renz favorisiert Esskastanie und Weißtanne, setzt aber auch auf die natürliche Naturverjüngung im Bereich der Buche. Hier sieht er vor allem eine Gefahr durch Wildverbiss. Um dies zu reduzieren forderte er die Räte auf, tätig zu werden. Eine kleine Anzahl Damhirsche habe sich in der Gemarkung angesiedelt. Das Damwild fresse nicht nur die jungen Triebe, sondern beschädige auch die Rinde, was zu fatalen Auswirkungen für die Naturverjüngung führe.

    Erfreuliches hatte er über den Schwammspinner zu berichten. Die starke Population, die im vergangenen Jahr einen drohenden Kahlfraß der Bäume befürchten lies, sollte mit dem Ausbringen des Mittels Mimic gestoppt werden. Kurz vor dem Überfliegen entschied sich der Markt Remlingen noch zu warten und wurde dafür belohnt, denn der Schwammspinner hat sich zurückgezogen. Für viele ein positives Zeichen, dass es vielleicht auch im Wald bald eine Kehrtwende geben könnte.

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