Am 15. bis 17. September beginnt in den evangelischen Kirchengemeinden Karlstadt und Thüngen-Arnstein eine besondere Ausstellung: Unter dem Namen "3 mal Kraft" werden in den Kirchen St. Johannis (Karlstadt), St. Georg (Thüngen) sowie in der Christuskirche (Arnstein) bis in die Adventszeit hinein Bilder des Zellinger Künstlers Rolf Heinrich Troeder zu sehen sein.
Auf das Kunstprojekt "Mensch werden", das Skulpturen des Bildhauers Stephan Guber zeigte, folgt mit "3 mal Kraft" das zweite gemeinsame Kunstprojekt der beiden Kirchengemeinden. Es ist zwar nicht Troeders erste Kunstausstellung, aber die erste, die gleichzeitig in drei Räumen zu sehen sein wird. Im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt der Künstler seine Vorstellungen und Absichten.
Rolf Heinrich Troeder: "Wo das Wort endet, beginnt für mich die Malerei"
"Ich bin ein Suchender nach der Wahrhaftigkeit", sagt er über sich selbst. Und diese Suche beruht ganz offensichtlich auch auf drei Fundamenten: seinem Glauben, seiner von Friedrich Nietzsche beeinflussten Philosophie und natürlich seiner Malerei, mit deren Hilfe er diese Suche unter anderem zum Ausdruck bringen will. Deshalb sagt er: "Gott kann nicht beschrieben werden, da hilft nur die Wahrheit und wo das Wort endet, beginnt für mich die Malerei".
Diese Malerei ist für ihn ein wahrhaftiges, ehrliches Gespräch. Er muss als Maler immer mehr zurücktreten und dem Gemälde zuhören können, es sagt ihm wenn es fertig ist. "Wenn ich den Eindruck habe, es gibt nichts mehr zu sagen, ist die Arbeit rund, die Balance ist da: Ich bin fertig!"
Großflächige Bilder sollen Kirchenräume dynamisieren und kraftvolle Atmosphäre schaffen
Troeders großflächige Bilder in Öl, Acryl und mit Tusche auf Leinwand oder Holzplatten brauchen einerseits den großen Raum der Kirchen und sind andererseits dazu geeignet, eben diese Räume zu dynamisieren und eine kraftvolle Atmosphäre zu schaffen. Eigentlich sieht er seine Werke gar nicht als Gemälde, sondern eher als Impulse. Deshalb fällt es auch schwer, diese zu erklären. Ein Hinweis aber ist die Verwendung der Farbe schwarz, die er als Tor, als Durchbruchsituation in eine neue Anschauung betrachtet.

Das Alleinstellungsmerkmal dieser Präsentation aber ist die Drillingsausstellung. Jeweils vier bis fünf Werke werden bis in die Adventszeit an den drei Orten gleichzeitig gezeigt. In den aktuell anspruchsvollen Zeiten ist dem Künstler ein Überangebot an Kraft ein tiefer Wunsch.
Eröffnung beginnt am 15. September um 19 Uhr in St. Johannis-Kirche in Karlstadt
Die Ausstellung könne zum Anlass genommen werden, zu einem lieben Freund oder einer lieben Freundin zu sagen: "Hey, lass uns zusammen dort hingehen. Dann können wir uns auch gemeinsam über das Erlebte austauschen", so Troeder, der selbst in Zellingen lebt und Architekt von Beruf ist.
Die Eröffnung ist am 15. September um 19 Uhr in der St. Johannis-Kirche in Karlstadt, einen Tag später zur selben Uhrzeit in der Georgskirche in Thüngen. Der Eröffnungsgottesdienst wird am Sonntag, 17. September um 10.30 Uhr in der Arnsteiner Christuskirche sein. Im Anschluss ist jeweils Zeit zur Begegnung. Besichtigungen sind in Karlstadt und Arnstein vor und nach den Sonntagsgottesdiensten um 10.30 Uhr möglich, in Thüngen täglich von 9 bis 18 Uhr. Aktuelle Veranstaltungshinweise gibt es auf www.karlstadt-evangelisch.de oder www.arnstein-evangelisch.de.