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GEMÜNDEN: Mainbrücke Gemünden: Lückenschluss flotter als erwartet

GEMÜNDEN

Mainbrücke Gemünden: Lückenschluss flotter als erwartet

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    Ein Ponton bringt die vordere Transportplattform über den Main.
    Ein Ponton bringt die vordere Transportplattform über den Main. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Es ging alles viel schneller als gedacht. Das Einschwimmen des stählernen Mittelteils der neuen Mainbrücke in Gemünden klappte so reibungslos, dass Kreisbaumeister Gerhard Pülz schon am Mittag beruhigt feststellte: „Der Drops ist gelutscht.“

    180 Meter lang und fast 1000 Tonnen schwer

    Noch am Ufer wird die Brücke auf Räder gestellt und in die Höhe gehoben.
    Noch am Ufer wird die Brücke auf Räder gestellt und in die Höhe gehoben. Foto: Foto: M. Mahr

    Das rund 180 Meter lange und fast 1000 Tonnen schwere Mittelteil der Brücke war schon zu diesem frühen Zeitpunkt provisorisch auf die beiden Pfeiler aufgesetzt. Pülz und Jochen Breitenbach, der Leiter des Bauamts der Stadt Gemünden, die das Bauwerk errichten lässt, wollten dort bis zum Abend sein, wie sie am Vortag erläutert hatten.

    Auch wenn sie mit den eigentlichen Arbeiten nichts zu tun hatten, – das war Sache der Stahlbaufirma MCE und der niederländischen Spezialtransportfirma Mammoet – war die Anspannung vor dem Einschwimmen bei beiden groß gewesen.

    Einschwimmen ging schnell und problemlos

    In der Nacht vorher habe er nicht besonders lange geschlafen, bekannte Pülz. Entsprechend erleichtert zeigten sich er und Breitenbach, dass das Einschwimmen so schnell und problemlos über die Bühne ging.

    Breitenbach, Pülz und Markus Krämer, der für Straßenbau zuständige Bereichsleiter am Landratsamt, verfolgten das provisorische Aufsetzen der Brücke auf den Pfeiler am äußersten Ende der Landzunge zwischen Saale und Mühlgraben hoch oben auf dem Gerüst ganz aus der Nähe. „Da mussd ma nuff geh“, forderte Breitenbach einen Kollegen auf.

    Viele Schaulustige an der Baustelle

    50 Meter entfernt stand unten am Bauzaun Tobias Köhler von der Aschaffenburger Brückenbaufirma Adam Hörnig mit seinem weißem Bauarbeiter-Helm. Er achtete darauf, dass Schaulustigen der Baustelle nicht zu nahe kommen und war zufrieden, dass es an seinem Zaunabschitt ruhig blieb, anders als beim Kollegen auf der Südseite des Mains.

    Das Einschwimmen der Brücke beobachteten mit einem der Planer des Bauwerks auch Architektur-Studenten der Würzburger FH. Und in einem weißen Bus waren aus Tschechien sogar die Schweißer angereist, die die Stahlteile für die Gemündener Mainbrücke zusammengeschweißt hatten.

    Bereits am späten Vormittag war die Brücke nur noch weniger als einen halben Meter von ihrem Aufsetzpunkt am Pfeiler entfernt. Gespannt verfolgte Mathias Breitenbach das Geschehen. Der Geschäftsführer des Ingenieurbüros ISB war für die Planung der Straßenanschlüsse der Brücke zuständig, während die Büros Leonhard, Andrä und Partner sowie DG für die Brücke selbst verantwortlich waren.

    Jetzt folgen Betonaufbau und Fahrbahnen

    Tobias Köhler sorgt für Sicherheit am Bauzaun und verfolgt gespannt, wie das 180 Meter lange und 1000 Tonnen schwere Mittelstück der Brücke auf die Pfeiler gesetzt wird.
    Tobias Köhler sorgt für Sicherheit am Bauzaun und verfolgt gespannt, wie das 180 Meter lange und 1000 Tonnen schwere Mittelstück der Brücke auf die Pfeiler gesetzt wird. Foto: Foto: Michael Mahr

    Noch klaffen nördlich und südlich der stählernen Konstruktion Lücken. Erst in den nächsten Monaten werden sie geschlossen. Schließlich muss die neue Mainbrücke erst noch ihren Beton-Aufbau und die Fahrbahnen bekommen.

    Unter deren Gewicht wird das Bauwerk seine endgültige Form einnehmen. Die Stahlkonstruktion, die am Freitag über den Fluss geschoben wurde, überspannte den Fluss noch deutlich höher als am Ende notwendig, erläuterte Gerhard Pülz.

    Der Bogen senkte sich erstmals, als die Brücke auf die Betonpfeiler aufgesetzt wurde. Eine gute Stunde später lag der Ponton schon wieder dort am Ufer vertäut, von wo er am Morgen in den Fluss gezogen worden war. Die Transportplattform mit ihren unzähligen Rädern stand zwar noch darauf, doch ihre beiden Pfeiler hatten keine Last mehr zu tragen.

    Stadtmarketing versorgte Beobachter mit Kaffee und Bratwürsten

    Obwohl es den ganzen Freitagvormittag regnete, kamen immer wieder Schaulustige an die Mainlände, um das Einschwimmen zu beobachten. Erst gegen Mittag konnten sie die Schirme zuklappen.

    Beim Aufsetzen auf den Pfeiler ist Präzisionsarbeit gefragt.
    Beim Aufsetzen auf den Pfeiler ist Präzisionsarbeit gefragt. Foto: Foto: Michael Mahr

    Das Stadtmarketing hatte schon am Morgen einen Stand aufgebaut und servierte Kaffee und Kuchen. Mittags fanden Hunderte von Bratwürsten dankbare Abnehmer.

    Einer von denen, die die Arbeiten an der Brücke genau verfolgten, war Willi Hofmann aus Rieneck. Er ist fast schon so etwas wie ein Brückenexperte. So beobachtete er den Abriss der alten Gemündener Mainbrücke ebenso wie die Sprengung der alten Sinntalbrücke der A7 bei Römershag (Lkr. Bad Kissingen).

    Er kennt sich aber auch mit dem Einschwimmen bereits aus, hat er doch in Bergrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) zugeschaut, wie dort eine neue Mainbrücke mit dieser Technik aufgestellt wurde. Aber da „waren sie erst abends fertig.“ Auch Theodor Schmidt aus Gemünden beobachtete vom Mainufer aus gespannt, wie das Mittelteil der Brücke viel schneller zu den Pfeilern manövriert und aufgesetzt wurde, als angekündigt. „Ausgereifte Technik“, kommentierte er.

    „In Bergrheinfeld waren sie erst abends fertig.“

    Willi Hoffmann, Rieneck

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