Solche Komplimente hört man aus berufenem Munde in Ratsgremien gerne. "Sie haben absolute Topzahlen", lobte Kämmerin Gabriele Schneider am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung im Esselbacher Rathaus bei der Vorstellung des Haushaltsplanes. Neue Schulden sind weder heuer noch in den nächsten Jahren geplant, investiert wird trotzdem kräftig. Kein Wunder, dass die Räte das Zahlenwerk einstimmig absegneten.
Selbst eine größere Änderung, die Bürgermeister Richard Roos zu Beginn der Sitzung noch in den Haushalt einarbeiten ließ, änderte nichts am positiven Grundtenor. Da die Abschlussrechnung fürs Industriegebiet Bärnroth vergessen wurde, waren noch 170 000 Euro für Straße, Kanal, Planer und Erdarbeiten einzuplanen.Auch wurde beim Feuerwehrhaus Esselbach um 20 000 Euro aufgestockt, da im Zuge der Sanierung und des Anbaus ein Austausch der 30 Jahre alten Heizung sinnvoll ist. Diese insgesamt 190 000 Euro werden durch eine entsprechende Reduzierung der Summe beim Dorfgemeinschaftshaus ausgeglichen. Die für dieses Vorhaben verbleibenden 120 000 Euro werden nach Meinung von Roos heuer reichen, da vor November kaum mit dem Baubeginn zu rechnen sei.
Der Haushalt 2019 hat ein Volumen von 3 912 529 Euro im Verwaltungsteil und von 1 944 836 Euro im Vermögensetat. Höhere Gewerbesteuereinnahmen und durch den Grundstücksverkauf erzielte beachtliche Grunderwerbssteuern haben Esselbach gut ins neue Finanzjahr starten lassen: 2018 blieben 228 696 Euro mehr an Ergebnis als geplant. Mit 396 903 Euro Schulden liegt Esselbach pro Kopf weit unter dem Landesdurchschnitt. Die Investitionen, unter anderem ins Industriegebiet Bärnroth, das Neubaugebiet Schülersgut und in Straßenbeleuchtung und Feuerwehrhaus, lassen sich gut stemmen. Dafür werden unter anderem aus den Rücklagen 613 742 Euro entnommen.
Das bei den Haushaltsberatungen angesprochene Dorfgemeinschaftshaus war auch Thema beim nächsten Tagesordnungspunkt, zu dem Architekt Georg Redelbach (Marktheidenfeld) referierte. Er hat auf Wunsch der Gemeinde noch einmal das Ergeschoss umgeplant und das Stuhllager aus dem alten Gebäudeteil in den Neubau verlagert, damit im ehemaligen Gasthaus eine "Stube" als Treffpunkt entstehen kann. Für das Stuhllager wiederum müssen die Toiletten aus dem Erdgeschoss in den Keller weichen. "So passt's", fanden die Gemeinderäte und beauftragten Redelbach mit der Fachfeinplanung. Nur Paul Keil, von Anfang an gegen das Projekt, stimmte dagegen. Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein.