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BURGSINN: Notsicherung der Alten Burg startet

BURGSINN

Notsicherung der Alten Burg startet

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    Eingerüstet: Nach über zehnjährigem Hin und Her und einem erfolglosen Zwangsgeld gegen den Eigentümer startet jetzt das Landratsamt Main-Spessart an der Wasserburg in Burgsinn die Notsicherung des 22 Meter hohen Bergfrieds aus dem 12. Jahrhunderts auf dem Weg der Ersatzvornahme.
    Eingerüstet: Nach über zehnjährigem Hin und Her und einem erfolglosen Zwangsgeld gegen den Eigentümer startet jetzt das Landratsamt Main-Spessart an der Wasserburg in Burgsinn die Notsicherung des 22 Meter hohen Bergfrieds aus dem 12. Jahrhunderts auf dem Weg der Ersatzvornahme. Foto: Foto: Helmut Hussong

    Endlich tut sich etwas an der alten Burgsinner Wasserburg. Eine Spezialfirma hat in dieser Woche den 22 Meter hohen Bergfried aus dem 12. Jahrhundert eingerüstet. Nachdem das Burgsinner Wahrzeichen, vielfach auch nur Alte Burg genannt, jahrzehntelang ungebremst dem Verfall preisgegeben war, obwohl es unter Denkmalschutz steht, beginnen nun zumindest die Notsicherungsarbeiten am Turm.

    Das Dach des Turmes war seit vielen Jahren – wie die Dächer der anderen Gebäude auf der Burginsel auch – schon löchrig gewesen. Im Dezember 2011 stürzte es komplett ein. Die Trümmer fielen in den Turm. Der Einsturz brachte immerhin Bewegung in das über zehn Jahre währende Hin und Her um die Rettung der Burg, auf die die Gemeinde Burgsinn pochte, während der Eigentümer seinen Erhaltungs- und Sanierungspflichten weiterhin nicht nachkam.

    Teure Voruntersuchung

    Ziel sei zumindest, dem Turm ein neues Dach aufzusetzen, hatte damals Architekt Karl Gruber gesagt. Das Büro Gruber und Hettiger (Karlstadt) war von der Denkmalbehörde am Landratsamt Main-Spessart mit der 56 000 Euro teuren Voruntersuchung beauftragt worden.

    Die Untersuchung zog sich lang hin. Der in Frankreich wohnende Eigentümer, Gottfried Freiherr von Thüngen, war der Verpflichtung nicht nachgekommen, das Gutachten zu beauftragen. Auch ein verhängtes Zwangsgeld von 500 Euro fruchtete nicht. Immerhin gestattete er den Behörden den Zugang. Die Voruntersuchung zu seinen Lasten ordnete dann das Landratsamt auf dem Weg der Ersatzvornahme an. Die Kosten teilen sich zunächst das Landesamt für Denkmalpflege und zu einem geringeren Teil das Landratsamt.

    Wurzeln sprengen die Mauern

    Ziel der Untersuchung war, die schützens- und erhaltenswerten Gebäude auf der nahezu quadratischen Insel zu ermitteln und die Schäden festzustellen. Vorab wurde der Bewuchs am Bergfried und im Innenhof entfernt. Bäume, Büsche, Kletterpflanzen um- und überwuchern das Gemäuer, ihre Wurzeln dringen in Fugen und Risse ein und sprengen das Mauerwerk.

    Nun beginnt die Notsicherung. Die Marktgemeinde beteiligt sich daran mit vorerst 10 000 Euro, die schon im Haushaltsjahr 2013 bereitgestellt waren. Ein ausführlicher Bericht über die geplanten Maßnahmen folgt. Die im Zentrum Burgsinns gelegene Alte Burg ist einige der wenigen noch bestehenden Wasserburgen in Unterfranken. Vermutlich ist die Anlage über 1000 Jahre alt. Den Wassergraben rund um die künstlich geschaffene Burginsel speisen unterirdische Quellen. Bis zum Anfang der 1970er Jahre war die Burg in Teilen noch regelmäßig bewohnt, danach einige Jahre nur noch sporadisch. Reparaturen gab es in all den Jahrzehnten nicht.

    ONLINE-TIPP

    Frühere Berichte über die Burgsinner Wasserburg und ihre Geschichte sowie weitere Fotos

    finden Sie im Internet unter www.mainpost.de/gemuenden

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