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Quellfrisch, aber kein Trinkwasser

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Quellfrisch, aber kein Trinkwasser

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    Zettel statt Schild: Pfarrer Gerold
Postler weist darauf hin, dass das
Quellwasser offiziell nicht als
Trinkwasser zertifiziert ist.
    Zettel statt Schild: Pfarrer Gerold Postler weist darauf hin, dass das Quellwasser offiziell nicht als Trinkwasser zertifiziert ist.

    "Für die offizielle Verwendung des Begriffes Trinkwasser sind umfangreiche Voraussetzungen notwendig", war kürzlich im Retzbacher Pfarrbrief zu lesen. Dazu gehöre auch die Ausweisung eines Trinkwasserschutzgebietes. Wie bei den meisten öffentlichen Quellen sei dies auch beim Marienbrünnle nicht möglich. Deshalb dürfe das Wasser aus dem Marienbrünnle nicht als Trinkwasser bezeichnet werden, egal, wie gut die Wasserqualität auch sei. Seit kurzem sind die Sätze, die schon im Pfarrbrief standen, auch auf einem Zettel zu lesen, der an einem Baum beim Zugang zum Marienbrünnle geklebt.

    Dass die Wasserqualität stimmt, beweisen chemische Analysen. Im Kasten direkt am Eingang der Wallfahrtskirche hängt ein Ergebnis vom 13. Juni 2002 öffentlich aus. Aluminium, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Blei und Zink lagen in der Wasserprobe unter der Nachweisgrenze, je Liter Wasser wurden 0,0011 Milligramm Uran 238 und 29,3 Milligramm Nitrat gefunden. "Das Wasser entspricht der Trinkwasserverordnung" steht unter der gut zwei Jahre alten Analyse des Gesundheitsamtes Main-Spessart.

    "Das Wasser wird jeden Monat auf Nitrat untersucht", versichert Pfarrer Gerold Postler auf Nachfrage der MAIN POST. Umfangreichere Analysen seien seltener, auch wegen der Kosten. Das Landratsamt habe der Pfarrei geraten, ein Schild "Kein Trinkwasser" am Brünnle anzubringen. Dieses würde rechtlich gesehen eine gewisse Sicherheit bieten, falls jemand darüber klagen sollte, ihm sei nach Genuss des Brünnleswassers schlecht geworden. Rechtlich ist die Sache klar: "Die Entnahme des Wassers auf eigene Gefahr", erklärt Holger Steiger, Pressesprecher des Landratsamtes Main-Spessart.

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    Am Marienbrünnle ist von den Wirren nichts zu spüren. Die Freunde des Wassers füllen täglich Getränkekisten und Kanister auf und schleppen alles zum Auto. Würzburg ist ein häufig gesehenes Kennzeichen, doch auch Fahrer aus Kitzingen oder Neustadt an der Saale füllen sich ein paar Liter Wasser ab. "Als ich einmal mit dem Prüfer des Gesundheitsamtes zum Brünnle ging, stand auch ein Auto mit Bad Kissinger Nummer auf dem Parkplatz", erzählt Pfarrer Postler. Die Frage, warum er sich nicht Wasser aus den Quellen in Bad Kissingen hole, antwortete der Fahrer: "Das hier ist besser."

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