Nur einmal im Jahr wallen Prozessionen von Holzkirchhausen nach Helmstadt: Dann ist Faschingszug. Und der Marsch auf die „Hauptstadt“ lohnt sich. Dieses Jahr war der Gaudiwurm so groß wie noch nie: 29 Wagen Kapellen und Fußgruppen boten ein farbenprächtiges Spektakel mit einigen kommunalpolitischen Seitenhieben. „Ich Blatz gleich!“ – „Mich sticht der Haber“ – „Ich Gersitz immer vorn dran“ – so charakterisierte eine Gruppe den Gemeinderat. Zu sehen war auch ein Airbus A 380. Einer Anspielung auf ein nächstes bären„Stark“es Großprojekt? Oder diente der Wagen mit dem Olymp der Götter Griechenlands als Anspielung auf den erhöhten Rathaus-Sitz im 1. Stock? Wie bemerkte doch ein zufriedener Zeitgenosse am Rande des Zuges: „Wenigstens beim Faschingszug bringen die Halwistoader was G'scheits zamm!“
Singende Narren und ein schunkelndes Publikum am Straßenrand: Ausgelassen wurde in Homburg die Straßenfastnacht gefeiert. Ein farbenprächtiger Zug mit vielen interessanten Wagen und bemerkenswert kostümierten Fußgruppen schlängelte sich durch die Winzergemeinde. Die „Triefensteiner Musikanten“ und die „Dertinger Musikkapelle“ ließen mit prächtiger Marsch- und Unterhaltungsmusik das Stimmungsbarometer nach oben schnellen. Hoch oben im Narrenschiff der „Steeäisel“ thronte das Prinzenpaar Anette I. und Alex II. sowie das Kinderprinzenpaar Lena I. und Louis I., die zusammen mit dem Elferrat und den Gardemädchen reichlich Süßigkeiten unter die närrischen Untertanen brachten. Freilich gehörte bei den „Steeäiseln“ ein echtes Eselspaar zum Gaudiwurm. Unterwegs waren Wikinger, afrikanische Frauen, die Planetenvereinigung und Wesen aus dem Weltall. Auf Wagen dargestellt waren ein finnischer Saunaclub, richtig bayerische Gaudi, die besten Comedians, Hausmeister Krause, ein Boot vom Mississippi, Aprs Ski und der wilde Westen. Nach dem Faschingszug ging die Party in der Schlossscheune auf vollen Touren weiter.
Beim Faschingszug in Remlingen nahmen sieben Musikkapellen und fünf Wagen teil. Beliebte Mottos waren Vereinsjubiläen und auch politische Themen wie zum Beispiel der Machtstreit in der CSU. Für musikalische Umrahmung sorgte die Guggemusik-Formation aus Remlinger und Lengfurter Musikkapelle, sowie die Tiefenthaler Kapelle.
In Hafenlohr gab es ein wichtiges Thema: der Umzug des Altenheimes von Rothenfels nach Hafenlohr. Auch die Schließung der „Bude“ in Marienbrunn und die Schließung des Sylvan. 20 Gruppen bildeten den Hafenlohrer Gaudiwurm. Bei schönem Wetter waren neben den Hafenlohrer und Windheimer Schaulustigen auch viele Auswärtige zu Gast. Rund 3000 Zuschauer waren begeistert. Am Vereins- und Bürgerhaus gab es für alle Beteiligten die begehrten Faschingsorden. Bilder vom Hafenlohrer Faschingszug können im Internet unter www.hafenlohr.de abgerufen werden.
Online-Tipp:
Bilder vom Fasching in Unterfranken: www.mainpost.de/fasching