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Hasloch: Rennfeuer am historischen Eisenhammer in Hasloch

Hasloch

Rennfeuer am historischen Eisenhammer in Hasloch

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    Das Rennfeuer am historischen Eishammer in Hasloch war dieses Wochenende außergewöhnliches Event.
    Das Rennfeuer am historischen Eishammer in Hasloch war dieses Wochenende außergewöhnliches Event. Foto: Dorothee May

    Insgesamt elf Teams waren nach Hasloch gekommen, um beim sogenannten Rennfeuer im historischen Eisenhammer auf traditionelle Weise Eisen herzustellen. Walter Kurtz, Initiator und ältester der drei Kurtz Brüder, ist sichtlich stolz auf seine Idee: "Ich möchte den Leuten eine alte Tradition zeigen. Dies kann man nur machen, wenn man einen gewissen Hintergrund hat". Und den hat Walter Kurtz mit Sicherheit, hat er doch seinerzeit Hüttenwesen studiert und über fünfzig Jahre im eigenen Betrieb gearbeitet. Mittlerweile haben er und seine Brüder die heutige Firma Kurtz Ersa an die Kinder weitergegeben.

    Die 11 Rennfeuer Teams kommen unter anderem aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und sogar Weißrussland. Obwohl Walter Kurtz selbst nie einen Rennofen gebaut hat, ist er mit Feuereifer bei der Sache. 2019 habe er bereits die Idee gehabt, dann kam allerdings die Corona-Pandemie dazwischen. Schon alleine die Vorbereitungen sind immens. Immerhin mussten im Vorfeld 1,6 Tonnen Holzkohle gekauft und 1,2 Tonnen Erz besorgt werden.

    Elf Teams nahmen mit ihren selbstgebauten Öfen am Rennfeuer teil.
    Elf Teams nahmen mit ihren selbstgebauten Öfen am Rennfeuer teil. Foto: Dorothee May

    Am ersten Tag des Rennfeuers wurden dann die Öfen aus Lehm gebaut, das Erz wurde geröstet. Der Lehm musste dann trocknen, bevor an Tag zwei mit dem Befüllen der Öfen begonnen werden konnte. Immer eine Schicht Holzkohle und eine Schicht Eisenerz wechseln sich ab. Mit Gebläsen oder Blasebälgen wird Luft zugeführt, um Temperaturen bis zu 1200 Grad zu erreichen.

    Dann schließlich wird der Ofen zerstört, man kann ihn nur ein einziges Mal betreiben. Was übrig bleibt ist neben der Schlacke noch ein Brocken mit hohem Eisenanteil, die sogenannte Luppe. Aus 30 Kilogramm Eisenerz können im besten Fall etwa zehn Kilogramm kg Eisen herauskommen, das dann geschmiedet werden kann.

    Erwin Berghammer aus Niederbayern ist mittlerweile das vierte Mal bei einem Rennfeuer dabei, es ist sein sechster selbst gebauter Rennofen. Mit einem Team von vier Leuten aus Elektrikern, Maschinenbauern und Metallbauern sind sie aus Ober- und Niederbayern angereist, um in Hasloch Eisen zu gewinnen. "Bis jetzt funktioniert alles nach Plan", freut sich Berghammer am Freitagabend.

    Die aufwendigen Lehmöfen können nur einmal genutzt werden.
    Die aufwendigen Lehmöfen können nur einmal genutzt werden. Foto: Dorothee May

    Zweimal habe er bisher schon kein Glück mit seinem Rennofen gehabt und es sei kein Eisen herausgekommen. Es gebe immer ein gewisses Material-Risiko. Aber hier in Hasloch sehe er da keine Bedenken. "Ich bin selber Schmied und schon immer interessiert an diesen Dingen. Deshalb fing ich vor ein paar Jahren an, an solchen Rennfeuer teilzunehmen", berichtet Berghammer. Auch Walter Kurtz ist sehr stolz darauf, dass er so etwas Besonderes und Einmaliges hier in Hasloch zeigen kann.

    Auch an den Kurtz Ersa Standorten Wiebelbach und Wertheim war am Samstag etwas geboten. Durch einen Tag der offenen Tür stellten die Verantwortlichen ihren Betrieb mit etlichen Aktionen vor. Ein Shuttle Bus fuhr von dort das Rennfeuer in Hasloch an.

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