Eine gute Idee ist eine gute Idee, ganz egal von wem diese kommt. Mit diesen Worten bat Rienecks neuer Bürgermeister Sven Nickel (Freie Bürger) in seiner Antrittsrede die Stadträte um engagierte Mitarbeit und aktive Beteiligung an der Kommunalarbeit in den kommenden sechs Jahren. Er habe auf jeden Fall vor, die weiteren Bürgermeister und alle Fraktionen "sehr aktiv in die Arbeit einzubinden, sofern diese das wollen".
Es gelte Rieneck mit künftigen Entscheidungen noch lebenswerter und noch besser zu machen. Man dürfe deshalb nicht in langem Ringen um die absolut beste Lösung Jahr und Jahr verlieren, bis das letzte i-Tüpfelchen vor der eigentlichen Umsetzung sitzt, regte er zügige Entscheidungen an. Ziel sei es, die anstehenden Projekte im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel zeitnah abzuarbeiten. Gleichzeitig bat der neue Bürgermeister um Verständnis, dass er in nächster Zeit erst einmal in seinem Amt ankommen und vieles kennenlernen müsse. Sven Nickel war sich sicher, "dass wir in den nächsten sechs Jahren unglaublich viel gestalten können."
Zu Beginn der konstituierenden Stadtratsitzung wurde der neue Bürgermeister Sven Nickel vom ältesten Stadtratsmitglied Lothar Keßler vereidigt. Der Bürgermeister wiederum vereidigte im Folgenden die drei neuen Stadträte Klaus Welzenbach (FB), Wolfram Lutz (FB) und Wolfgang Küber (RJWU). Wie bisher sollen zwei Stellvertreter den Bürgermeister unterstützen.
Hubert Nickel zum zweiten Bürgermeister gewählt
Bei der Wahl zum zweiten Bürgermeister benannte Armin Walter (Allianz für Rieneck) seinen Kollegen Hubert Nickel als Kandidaten. Dabei verwies er auf dessen Bürgermeisterkandidatur und dessen langjährige Erfahrung als Stadtrat und Stellvertreter. Peter Elzenbeck (AfR), der von Matthias Hörnis (Bürgerforum Rieneck) vorgeschlagen wurde, erklärte, er würde eine eventuelle Wahl nicht annehmen. Mit neun von 15 Stimmen wurde Hubert Nickel (AfR) mehrheitlich zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Die übrigen Stimmen entfielen auf weitere Stadträte.

Für den Posten des dritten Bürgermeisters gab es ebenfalls zwei Kandidaten. Christoph Münch (BFR) benannte Matthias Hörnis (BFR) und Lukas Küber (RJWU) stellte Christina Neuf (RJWU) als Kandidatin vor. Bei der Wahl erhielt Christina Neuf zehn Stimmen und wurde anschließend als dritte Bürgermeisterin vereidigt.

Gedicht und Geschenke für Wolfgang Küber
Der frühere Bürgermeister Wolfgang Küber (RJWU) bestimmt die Kommunalpolitik der Stadt nun als Stadtrat mit. Im Namen der Rienecker Jungen Wähler Union bedankte sich Christina Neuf in Gedichtform und mit Geschenk nochmals beim ihm für die langjährige Unterstützung. Auch Sven Nickel dankte persönlich und im Namen der Stadt nochmals seinem Vorgänger für dessen Engagement. Das Gremium entschied, dass der bisherige ehrenamtliche Bürgermeister die Voraussetzungen für den Pflichtehrensold erfüllt und diesen künftig entsprechend der amtlichen Regelungen erhält.
Die finanzielle Entschädigung des ersten Bürgermeisters war vor sechs Jahren ein größeres Diskussionsthema. Auch diesmal gab es mehrere Wortmeldungen mit unterschiedlichen "Besoldungsvorschlägen", aber keine tiefergehenden Diskussionen. Stellvertretender Bürgermeister Hubert Nickel leitete die Entscheidung über dieses Thema, listete die Vorschläge ihrer Wertigkeit nach auf und stellte sie einzeln zur Abstimmung. Im dritten Anlauf entschied das Gremium schließlich mit 10:4 Stimmen dem neuen Bürgermeister Sven Nickel, auf den Cent genau die selbe Entschädigung zu zahlen, wie sie sein Vorgänger am Ende seiner Amtsperiode erhielt (3948,45 Euro).
Zur Ermittlung einer Fahrtkostenpauschale soll der erste Bürgermeister sechs Monate einen "fahrtenbuchähnlichen Fahrtennachweis" führen. Der zweite Bürgermeister erhält eine monatliche Aufwandsentschädigung von 150 Euro und die dritte Bürgermeisterin von 100 Euro. Ab dem dritten Vertretungstag im Monat erhalten die Stellvertreter ein 30-tel des "Bürgermeistersoldes" je Tag. Über die Anzahl und Art der Ausschüsse wird das Gremium in einer Folgesitzung beraten.