Fünf Tage ließen die Rienecker Grundschüler den Alltag hinter sich und genossen Unterricht der besonderen Art. Bei einem mehrtägigen Zirkuscamp beherrschte nicht das Pauken von trockenem Lehrstoff den Stundenplan. Vielmehr standen Spiel, Spaß, Aktivität mit Freunden und das Trainieren von Geschicklichkeit und allerlei Kunststücken im Mittelpunkt.
Für dieses Projekt hatte der Circus Luna aus Langendorf bei Hammelburg seine Zelte in der Nähe des Rienecker Sportplatzes aufgeschlagen. Peter Bethäuser, der Zirkusinhaber, bietet neben Feriencamps auch verschiedene pädagogisch unterstützte Schul- und Klassenprojekte, meist für ältere Schülerinnen und Schüler ab der dritten Klasse, an. Dass sich wie hier in Rieneck bereits Kinder ab der ersten Klasse am Zirkusprojekt beteiligen, sei eher die Ausnahme, sagte er. Möglich wurde dies, weil Rieneck in der Grundschule nur 47 Kinder zählt, so Bethäuser.

Deshalb konnten sich diesmal nach einem "Schnuppertraining" die begeisterten Rienecker Erst- bis Viertklässler ihre Lieblingsangebote auswählen und unter Betreuung des Zirkusdirektors und seines Teams ihre Darbietungen lernen und einstudieren.
Mittagessen im Rienecker Bürgerzentrum
Täglich von 8 bis 16 Uhr studierten dabei die Kinder und Jugendlichen mit viel Spaß und Elan zusammen mit den Trainern ihre jeweilige Zirkusnummer ein. Die Verantwortlichen der offenen Ganztagsschule organisierten das tägliche Mittagessen im Rienecker Bürgerzentrum. Beim Zeltaufbau und am Ende auch beim Abbau unterstützten Eltern und freiwillige Helfer das Zirkusteam.
"Für die Kinder ist das Zirkuscamp eine tolle Sache und ein besonderes Gemeinschaftserlebnis", fasste der Rektor zusammen. Finanziert wurde das Projekt auch mit Unterstützung von "gemeinsam.Brücken.bauen" durch das Kultusministerium. Hier gab es laut Bäuerlein 50 Euro je Schüler. Des Weiteren beteiligte sich die Raiffeisenbank mit einer Spende, den Rest finanzierten die Eltern und die Eintrittsgelder.

"Manege frei" hieß es schließlich nach den Tagen intensiven Trainings für Kinder und Zuschauer. Die Erst- bis Viertklässler boten am Freitagnachmittag ein abwechslungsreiches Programm. In einer über zweistündigen Vorstellung bei buntem Scheinwerferlicht in der Zirkusarena präsentierten sie ihren Eltern und Großeltern ihre teilweise erstaunlichen Talente.
Wie ein roter Faden führte das Thema Mond und die bunten Clowns durch die Vorstellung. So begeisterten die Mädchen und Jungen die Zuschauer im Zirkuszelt sowohl mit ihren Akrobatikkünsten am Trapez hoch über dem Zirkusboden als auch mit der geschickten Handhabung eines der ältesten Jonglierrequisiten, dem Diabolo (altgriechisch = hinüberwerfen). Dazu kamen Bodenakrobatik, Gleichgewichts- und weitere Jonglierübungen auf Laufkugeln, Seilspringen, Trampolin und Schleuderbrett sowie Turnen auf dem Drahtseil. Jede einzelne Darbietung wurde mit besonders viel Applaus belohnt.

