Auf Spurensuche nach dem baulichen Erbe begaben sich Dr. Matthias Wieser mit einem Vortrag im Pfarrheim. Er umschrieb seine Ausführungen als historische Ortsanalyse und zeigte alte Gebäudestrukturen und historische Geh- und Pflasterwege auf.
Als eine Vorbereitung für das Dorferneuerungsverfahren wurde für Gräfendorf ein Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen (DEB) erarbeitet. Die Geschichte des Dorfes im Landkreis Main Spessart soll für seine Bewohner ablesbar und erfahrbar gemacht werden. „Ziel einer solchen vom bayerischen Landesamt für Denkmalpflege entwickelten Feinuntersuchung ist die Ermittlung der historischen Siedlungsstrukturen eines Dorfes anhand der noch greifbaren Verhältnisse im 19. Jahrhundert sowie anhand des heutigen Baubestandes“, sagte Wieser.
Bayernweit wurden seit 1987 über 800 Erhebungsbögen nach identischem Muster erstellt. „Die Studie bietet allen an der Planung Beteiligten eine Fülle von Informationen zur geschichtlichen Überlieferung. Diese soll in die künftigen Gestaltungskonzepte einfließen und im Idealfall eine einfühlsame, denkmalverträgliche Planung fördern“, führte der Architekt des Büros für Bauforschung, Gebäudeinstandsetzung und Denkmalpflege weiter aus.
Der Erhebungsbogen soll zeigen, welche denkmalspezifischen Eigenschaften und welche Zeugnisse im Ort vorhanden und vorrangig zu berücksichtigen sind. Zu sehen waren in einer Diashow alte Karten von 1846, Ortspläne, Reste alter Bauernhöfe, Torbögen und historische Steingebäude. Am 20. Oktober wird die Bevölkerung zu einem Infoabend über die Dorferneuerung in die Turnhalle eingeladen.