Auf der rund ein Hektar großen Fläche, die von der Bundesstraße 8 und den noch zu bauenden Zufahrten zum neuen Gewerbegebiet Söllershöhe und zum Stadtteil eingerahmt wird, soll ein Supermarkt entstehen, der die "qualifizierte Grundversorgung" sicherstellt. Der Aufstellung des dafür nötigen Bebauungsplans stimmte der Stadtrat am Donnerstagabend gegen die Stimme von Joachim Hörnig zu. Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder und die Stadträte betonten einmal mehr, dass die Stadt möglichst die in Altfeld schon vorhandenen Bäcker und Metzger mit ins Boot holen will.
Auf maximal 1600 Quadratmeter begrenzt ist die Verkaufsfläche, auf der im Wesentlichen Waren des täglichen Bedarfs angeboten werden sollen. Maximal zehn Prozent der Fläche dürfen für Randsortimente wie Drogeriewaren oder Hausrat genutzt werden, darüber hinausgehende Angebote wie Textilien oder Schmuck sind ausgeschlossen. Zulässig sind allerdings "Lebensmittelhandwerk und Gastronomie", wenn sie der Einzelhandelsnutzung untergeordnet sind. Zu deutsch: Ein Bäcker oder Metzger oder kleines Café könnten integriert werden, wie es von vielen Supermärkten her bekannt ist.
Was bedeutet das für den Einzelhandel im Umland?
Wie Planer Markus Fleckenstein (Lohr) erläuterte, hat das Büro Geoplan (Bayreuth) untersucht, inwiefern sich der neue Markt auf den Einzelhandel im Umland auswirken würde. Das Ergebnis: Acht bis neun Prozent des Umsatzes würden sich aus der Stadt Marktheidenfeld nach Altfeld verlagern; der Einzelhandel in Esselbach würde 5,2 Prozent, der in Kreuzwertheim 2,8 Prozent und der in Triefenstein 0,9 Prozent verlieren. Dies sind Zahlen, die Fleckenstein als noch nicht erheblich bezeichnete. Einen Einfluss auf das Spezialitätenangebot des nahen "Einkaufsland International" sehen die Gutachter überhaupt nicht.
Die Parkplätze werden komplett innerhalb des Geländes erstellt, so Fleckenstein weiter. Ob diese auch in einer Tiefgarage unter oder einer Dachgarage über dem Gebäude denkbar seien, wollte Richard Oswald wissen. Das sei aufgrund der Topografie "sehr schwierig" meinte Fleckenstein. Die Parkflächen sollen aber wasserdurchlässig ausgebaut werden. Die fast 2000 Quadratmeter große Grünfläche hin zur B 8, auf der Bäume und Sträucher stehen sollten, soll in privater Hand bleiben, da sie über öffentliche Flächen kaum zu erreichen ist. Die Einmündung zum neuen Markt ist an der neuen Zufahrt zum Ort vorgesehen.
"Märzfeld" ohne zentrale Energieversorgung
Einstimmig befürwortet hat der Stadtrat den von Landschaftsarchitekt Martin Beil (Elfershausen) und Architekt Stephan Zöller vorgestellten Vorentwurf für den Bebauungsplan "Märzfeld" im Stadtteil Altfeld. Das Areal umfasst 3,88 Hektar, wovon rund 25 800 Quadratmeter für Wohnflächen vorgesehen sind. Dies ergibt 41 Bauplätze mit Größen zwischen 500 und 800 Quadratmetern. Lange war in früheren Sitzungen mit Fachleuten über die Möglichkeit einer zentralen Energieversorgung beraten worden. Die wurde verworfen. Bürgermeisterin Schmidt-Neder: "Das wäre zwar ökologisch gut, ist aber ökonomisch nicht darstellbar."