Wie ein Kolibri schwirrt es umher. Mit kaum sichtbarem, blitzschnellem Flügelschlag steht es vor der Blüte, streckt seinen langen Rüssel aus, saugt kurz Nektar und ist im nächsten Moment bei der nächsten Blüte. Wie ein Hubschrauber kann es im Flug stillstehen, ist schnell und wendig, fliegt sogar rückwärts. Das Taubenschwänzchen, wissenschaftlich Macroglossum stellatarum, zählt zu den nachtaktiven Schmetterlingen, fliegt aber auch tagsüber unermüdlich Blüten an.
Gerne kommen die Taubenschwänzchen in Gärten, wo sie sich an Geranien, an Lichtnelken, Zinnien, Phlox und Sommerflieder gütlich tun. Wegen seines schwarz-weiß gefleckten Hinterteils, das einem Vogelschwanz ähnelt und als Steuer die wenigen Flugmanöver unterstützt, hat es wohl den Namen bekommen.
Die Falter, die im August, September und Oktober fliegen, sind meist vor Ort geborene Nachkommen der Zuwanderer. Denn das Taubenschwänzchen ist ein Wanderfalter und kommt frühestens Ende April, meistens jedoch im Mai bis Juli aus dem Mittelmeerraum über die Alpen nach Deutschland. Die Tiere vertragen keinen Frost.